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Adam - Die letzte Chance der Menschheit: Band 1 (German Edition)

Adam - Die letzte Chance der Menschheit: Band 1 (German Edition)

Titel: Adam - Die letzte Chance der Menschheit: Band 1 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Raimon Weber
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Nia. »Ihre Kadetten überleben in Harare keine vierundzwanzig Stunden.«
    Sergeant Lakota zögerte.
    »Gehen Sie, Mann!«, brüllte Venda. »Schauen Sie mich nicht so an! Ich weiß, was hier läuft! Sie hingegen wissen absolut gar nichts. Also verkriechen Sie sich gefälligst!«
    »Er ist betrunken«, sagte Adam mit gesenkter Stimme zu Lakota. »Wir sollten uns jetzt um einen Platz für die Nacht kümmern.«
    Der Sergeant warf einen letzten Blick auf Venda. Der Captain verbarg sein Gesicht in den Händen und stieß glucksende Geräusche aus. Adam wusste nicht, ob der Mann weinte oder lachte.
    Sie verließen das Büro des Offiziers. Der Polizist, der sie hergeführt hatte, lehnte im Schein seiner flackernden Öllampe an der Wand.
    »Willkommen in Harare, der Perle Afrikas!« Er verzog die Lippen zu einem schiefen Grinsen. »Hat Sie das Gespräch mit Ihrem Landsmann motivieren können?«
    »Es ist eine Schande!« Lakota starrte wütend zu Vendas Bürotür. »Ich werde mich morgen mit dem südafrikanischen Botschafter in Verbindung setzen.«
    Der Polizist lachte kurz auf. Ein zutiefst verbitterter Laut. »Das können Sie vergessen. Der Botschafter hockt im Präsidentenpalast. Absolutes Sperrgebiet unter südafrikanischer Kontrolle. Ihre eigenen Leute werden sie nicht durchlassen.«
    »Ich muss es trotzdem versuchen«, verkündete Lakota.
    Der Polizist zuckte mit den Schultern. »Ich habe Sie gewarnt.«
    »Wie heißen Sie?«, fragte Adam den Mann.
    Der musterte Adam eine Weile und sagte dann: »Mein Name ist Nkala, Kleiner.«
    »Können Sie uns mehr über die Lage in Harare erzählen?«
    »Bist ein ganz Eifriger, was?« Der Mann grinste. »Vielleicht sollte ich dir und deinen Leuten erst einmal etwas zeigen. Habe es auf unserer letzten Patrouille entdeckt.«
    Nkala holte eine kleine Holzschachtel aus seiner Uniformjacke. Vorsichtig öffnete er den kleinen Riegel am Deckel.
    Auf dem Boden der Schachtel hockte etwas, das Adam erst nach einigen Sekunden als Lebewesen identifizieren konnte. Was ihn verwirrte, war das violette Glühen, das es umgab. Das schwache Licht drang aus dem Innern des glasigen Körpers. Es war kalt und unheimlich. Der Körper war rund und so durchscheinend, dass man im Innern violett pulsierende Organe ausmachen konnte. Mit den acht langen Beinen hatte das Wesen einen Durchmesser von fünf Zentimetern. Es bewegte sich nicht.
    »Ist das eine Spinne?«, fragte Adam.
    »Sagen wir mal, es ähnelt einer Spinne«, erwiderte Nkala.
    Delani spähte über Adams Schulter. »Aber sie leuchtet … ist sie giftig?«
    »Anscheinend nicht. Sie verhält sich in Gefangenschaft völlig passiv. Außer …« Der Polizist klopfte mit dem Zeigefinger gegen die Schachtel.
    Während Adam sich einzureden versuchte, dass Lebewesen, die ein eigenes Licht absondern, nichts allzu Ungewöhnliches waren, stieß die Spinne ein so unerwartetes und gespenstisches Geräusch aus, dass Adam erschrocken zurückwich.
    Alle hörten es. Es erinnerte an das aggressive Zischeln einer Schlange vor dem Angriff. Nur dass es sich direkt in die Gehörgänge zu bohren schien und einen stechenden Schmerz erzeugte.
    Nkala schloss abrupt den Deckel.
    Die glühende Spinne verstummte.
    ***
    Vor Shén Zilúngs Fenster spiegelte sich der Sichelmond in schmutzigen Wasserpfützen. Die drei Männer waren vor Stunden aufgebrochen, um Enochs Tochter zu suchen. Das Loch auf der anderen Straßenseite hatte sie verschluckt.
    Shén Zilúng hatte ihren Blick nicht von jener Stelle abwenden können. Einmal waren violett schimmernde Punkte aus der Grube gekrochen und hatten sich in alle Himmelsrichtungen verteilt. Ein Phänomen, das die Chinesin schon in den Nächten zuvor beobachtet hatte.
    Sie sorgte sich um John. Gerade jetzt fühlte sie eine überwältigende Zuneigung für ihn.
    Shén öffnete die Tür.
    Ein ausgeplünderter Lastwagen parkte am Rand der vierspurigen Straße. Auf einem Hochhausdach flackerte ein Feuer. Shén sah die Umrisse der Menschen, die dort oben im Schein der Flammen Schutz suchten.
    Shén setzte vorsichtig einen Fuß vor den anderen. Sie wusste nicht, ob sie überhaupt den Mut aufbringen würde, sich auch nur einen Meter weit in den Tunnel zu begeben. Wenn John doch nur in diesem Moment wieder auftauchen würde!, dachte sie verzweifelt.
    Ganz in der Nähe fiel etwas mit einem Scheppern zu Boden.
    Die Chinesin erstarrte und klammerte sich an die Hoffnung, das Geräusch hätte nichts zu bedeuten … eine Ratte, die im Wrack des Lastwagens

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