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In den Armen des Playboys

In den Armen des Playboys

Titel: In den Armen des Playboys Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lee Miranda
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PROLOG
    Unglücklich lag Megan in dem harten, schmalen Krankenhausbett und hoffte, dass die Spritze, die der Arzt ihr gegeben hatte, schnell wirkte. Sie ertrug es einfach nicht länger, bei Bewusstsein zu sein. Der Schmerz über ihren Verlust war einfach zu groß.
    Dabei war sie noch gestern so glücklich gewesen. Die Ultraschalluntersuchung hatte ergeben, dass sie und James einen kleinen Jungen bekommen würden. Sie war außer sich vor Freude gewesen. Und James auch.
    Am Abend hatte er sie ganz besonders sanft und zärtlich geliebt. Und hinterher hatten sie sich endlos unterhalten, darüber gesprochen, welchen Namen sie ihrem Sohn geben wollten. Schließlich hatten sie sich auf Jonathan geeinigt, nach James’ älterem Bruder, der vor Jahren auf tragische Wei se bei einem Autounfall ums Leben gekommen war.
    Die Krämpfe hatten in den frühen Morgenstunden eingesetzt. Dann waren Blutungen hinzugekommen. James hatte sie eiligst ins Krankenhaus gebracht, und die Ärzte hatten ihr Bestes versucht. Doch nichts hatte ihr Baby retten können.
    Wieder strömten Tränen über ihr Gesicht, und Megan presste hilflos die Fäuste auf die bebenden Lippen, um ein Schluchzen zu ersticken. Niemand sollte sie weinen hören. Sie wollte kein Mitleid, keinen Trost, suchte nur noch Vergessen. Also biss sie sich in die Knöchel und litt schweigend.
    Die Zeit zog sich endlos dahin.
    Endlich begann die Beruhigungsspritze zu wirken, Megan fiel in einen Dämmerschlaf und bemerkte ihren Mann nicht, der wenig später das Krankenzimmer betrat. So sah sie nicht, wie hoffnungslos und traurig er sie betrachtete. Seufzend strich er ihr das Haar aus dem Gesicht, beugte sich über sie und küsste sie zart auf die Wange. Dann richtete er sich kopfschüttelnd auf und verließ den Raum.
    Irgendwann kam Megan zu sich, hielt die Augen jedoch geschlossen. Ihr Kopf fühlte sich schwer und benommen an. Sie hörte Stimmen im Raum … männliche Stimmen. Nach und nach wurde ihr bewusst, wer bei ihr war: die beiden besten Freunde ihres Mannes.
    „James ist jetzt schon eine ganze Weile draußen und spricht mit dem Arzt“, sagte Hugh gereizt.
    Hugh Parkinson war der einzige Sohn und Erbe eines Medien-Tycoons. Und obwohl James’ Freund als unverbesserlicher Playboy galt, hatte Megan ihn immer gemocht. Bei ihrer Hochzeit war er Trauzeuge gewesen und hatte eine wundervolle Rede gehalten.
    „Bestimmt macht er sich Sorgen wegen Megans Zustand“, erwiderte Russell. Russell McClain gehörte eine der erfolgreichsten Immobilienagenturen von Sydney.
    Im Internat waren die drei Männer Zimmergenossen gewesen und seitdem dicke Freunde. Und obwohl sie wenig gemeinsam hatten – außer ihrem Reichtum und der Leidenschaft fürs Golfspielen –, hatte ihre Freundschaft zwanzig Jahre überdauert. Manchmal beneidete Megan die drei um ihr bedingungsloses Zusammengehörigkeitsgefühl. Sie selbst hatte nie leicht Freundschaften geschlossen, war eher scheu und verschlossen.
    „Pah!“, widersprach Hugh grimmig. „Eher versucht er herauszufinden, ob sie wieder ein Baby haben kann.“
    Der Ton, in dem er das sagte, schockierte Megan – noch mehr, was Hugh anzudeuten schien. Offenbar glaubte er, James hätte sie nur geheiratet, weil sie schwanger war! Aber es stimmte doch nicht! James liebte sie, dessen war sie sicher. Er hatte es ihr immer wieder beteuert!
    „James hätte das arme Mädchen nicht heiraten dürfen“, fuhr Hugh fort. „Das war ein Fehler. Schlimmer noch, es war unehrlich. Geschieht ihm recht, wenn sie keine Kinder mehr haben kann.“
    Megan war entsetzt. Wie konnte er so grausam und abfällig über seinen Freund sprechen?
    „Bist du nicht etwas zu hart?“, hörte sie Russell sagen.
    „Nein. Ich finde, man sollte aus Liebe heiraten, und nicht, um sich egoistisch seinen Kinderwunsch zu erfüllen.“
    „Es ist doch nichts Schlechtes, wenn James sich eine Familie wünscht. Traurig ist nur, dass er Megan nicht liebt. Aber er schätzt sie, ich weiß, er hat sie sehr gern.“
    Megan konnte kaum noch atmen. Der Schmerz über ihre Fehlgeburt war schrecklich, doch jetzt stand sie vor einer noch viel unerträglicheren Entdeckung. Mit dem Verlust des Babys würde sie irgendwann fertig werden, solange sie sicher sein konnte, dass James sie liebte.
    Doch jetzt musste sie erfahren, dass es nicht so war.
    Gleich würde sie aus diesem wahnwitzigen Albtraum erwachen …
    „Ich könnte ihm verzeihen, wenn das Mädchen zufällig schwanger geworden wäre“, fuhr Hugh fort.

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