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Admiral Bolithos Erbe

Admiral Bolithos Erbe

Titel: Admiral Bolithos Erbe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexander Kent
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begleitet.
    Wieder eine Detonation auf dem Führungsschiff, und dann warf die Kugel etwa drei Kabellängen querab eine Gischtfontäne auf.
    Der französische Kommandant mußte wirklich nervös sein. Vielleicht beobachtete er ihn gerade jetzt mit seinem Teleskop. Bolitho trat von den Besanbetings weg, damit das Sonnenlicht von seinen hellen Goldepauletten besser reflektierte. Sollte er seinen Feind doch sehen, dachte er grimmig.
    Dann wandte er sich ab, um einer Schar kreischender Möwen nachzuschauen, die unterhalb der Heckgalerie vorbeistrichen. Die jedenfalls waren den täglichen Kampf ums Überleben gewohnt, dachte er.
    »Der französische Admiral trimmt seine Bramsegel, Sir«, meldete Inch.
    Bolitho sah, daß der Bug des Flaggschiffs sich langsam am Heck des Führungsschiffs vorbeischob. Also hatte er Rémonds Absicht richtig erraten. Nun hing alles von den Männern in seiner Nähe ab.
    »Kapitän Inch, was jetzt kommt, muß sehr präzise ausgeführt werden.« Lächelnd berührte er seinen Arm. »Aber ich brauche Ihnen ja nicht zu sagen, wie Sie Ihr Schiff zu führen haben, wie?«
    Inch strahlte vor Freude. »Vielen Dank, Sir!« Dann wandte er sich wieder seinen Leuten zu. »Mr. Graham, bemannen Sie die Brassen.« Dann schoß sein Zeigefinger vor, als wolle er einen Leutnant unten auf dem Batteriedeck aufspießen. »Mr. Synge! Sind beide Batterien wie befohlen geladen?«
    Der Leutnant spähte zum Achterdeck hinauf und antwortete nervös: »Aye, Sir! Ich – ich habe nur die Vollzugsmeldung vergessen, Sir.«
    Inch funkelte den unglückseligen Leutnant böse an. »Freut mich zu hören, Mr. Synge. Ich dachte schon, Sie halten mich für einen Hellseher.«
    Die Männer an den nächsten Kanonen kicherten, verstummten aber sofort, als der Leutnant mit rotem Gesicht zu ihnen herumfuhr.
    Bolitho sah den Franzosen entgegen – fast ohne jede Emotion, wie er zu seiner Überraschung feststellte. Denn nun hatte er sich festgelegt. Wie die Sache auch ausgehen mochte, jetzt konnte er keinen Rückzieher mehr machen, selbst wenn er das gewollt hätte.
    »Klar zur Wende!«
    Die Männer an den Brassen und Schoten duckten sich und ließen die Muskeln spielen, als machten sie sich bereit zu einem Ringkampf.
    »Ruder nach Lee!«
    »Fiert weg – holt dicht!«
    Bei dieser rauhen Behandlung schien das Schiff einen Augenblick zu bocken, aber dann – nach einer kleinen Ewigkeit – drehte es gehorsam den Bug zum Wind.
    Grahams Befehle schienen von überall her zu kommen. »Hol über den Baum! Fier auf die Bram-Bulins!«
    An jeder Kanone stand ein Stückmeister und spähte durch seine Stückpforte auf den viereckigen Ausschnitt der leeren See hinaus, unberührt vom Donnern der Segel, dem Knarren der Blöcke und dem Stampfen vieler Füße über seinem Kopf.
    Bolitho konzentrierte sich auf das französische Führungsschiff und sah mit kalter Genugtuung, daß es seinen Kurs eisern beibehielt, obwohl der Kommandant sich doch eigentlich hätte fragen müssen, was der Engländer mit seinem Manöver bezweckte.
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weiter an, auch wenn sie mit ihren schlagenden Segeln und schwingenden Rahen für jede Landratte ein chaotisches Bild bieten mußte. Aber sie fuhr sich nicht fest, ihre Restfahrt schob sie zuverlässig durch den Wind auf den anderen Bug, und als die Rahen wieder angebraßt wurden und die Segel steifkamen, begann sie langsam, aber unaufhaltsam den ansegelnden Feindschiffen ihre Steuerbordseite zu präsentieren.
    Graham brüllte durch sein Sprachrohr: »Einzelfeuer!«
    Inchs Säbel zischte durch die Luft nach unten, und eine nach der anderen krachten die Kanonen der
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auf beiden Decks; aus der unteren Batterie spuckten sie die gewaltigen Doppelkugeln, aus der oberen fuhren kreischend die Kettenkugeln.
    Bolitho hielt den Atem an, als die Kugeln der vordersten Kanonen ihr Ziel fanden. Ein Beben lief durch das französische Schiff, als sei es – wie zuvor das Wachschiff – auf Grund gelaufen. Aber die Beschießung hörte nicht auf, die Leutnants schritten weiter von Kanone zu Kanone, während eine Abzugsleine nach der anderen gespannt wurde. Das gleiche Bild mußte sich auf dem unteren Batteriedeck bieten, wo es im geschlossenen Raum und mit den wild hantierenden, halbnackten Männern eher noch infernalischer zuging. Sie feuerten, sprangen zurück, wischten aus, luden nach, stopften und feuerten abermals.
    Die Spur der Kettenkugeln ließ sich leicht verfolgen: Bolitho sah das ganze Vorgeschirr des Feindes mit Segeln

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