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Admiral Bolithos Erbe

Admiral Bolithos Erbe

Titel: Admiral Bolithos Erbe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexander Kent
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rgengespräch mit dem Ersten Offizier und wartete ab, ob Bolitho von der Kajütstreppe auf ihn zukam. Es waren jetzt sieben Tage seit Plymouth, und Neale hörte nicht auf, sich über die scheinbar unerschöpfliche Energie seines Admirals zu wundern. Inzwischen hatte Bolitho sich einen gründlichen Überblipk verschafft – über die französische Küstenlinie ebenso wie über die ihm zur Verfügung stehenden Schiffe. Sie hatten eine schlimme Überraschung erlebt, als sie mit dem küstennahen Patrouillenschiff, der Fregatte
Sparrowhawk
,
einen Tag nach Insichtkommen von Belle Ile Kontakt aufgenommen hatten. In Bolithos Einsatzgebiet operierte neben einer schnellen Brigg, die den passenden Namen
Rapi
d
trug, nur noch eine weitere Fregatte, die
Unrivalled
.
Nein, sie hatte operiert. Neale verzog bitter den Mund. Ihr Kommandant hatte dicht unter der Küste gekreuzt und dabei einen fatalen Fehler begangen, indem er sich nicht genug Seeraum ließ, um notfalls schnell aufs offene Meer abdrehen zu können. Zwei gegnerische Schiffe hatten sich, vor dem Wind laufend, auf ihn gestürzt; nur mit knapper Not war er ihnen entkommen. Was aber Bolithos kleine Streitmacht betraf, so hätte
Unrivalle
d
ebensogut erbeutet oder versenkt sein können, denn sie hatte sich mit durchlöchertem Rumpf und unter Behelfsrigg absetzen müssen und hinkte jetzt nach Hause in die Sicherheit irgendeines Reparaturdocks.
    Neale warf einen Blick hinauf zum Toppstander. Der Wind hatte schon wieder auf Nord gedreht, war frisch und böig. Hoffentlich erreichte der gerupfte Unglücksvogel den Hafen noch in einem Stück.
    Bolitho nickte dankend, als Neale zum Gruß an seinen Hut tippte. Ganz gleich, wann er an Deck kam, Neale schien immer schon vor ihm da zu sein, und sei es vor Tagesanbruch. Wenn mit seinem Schiff irgend etwas nicht stimmte, dann wollte er es als erster erfahren und nicht von seinem Admiral hören; Neale machte seine Sache gut.
    Während Allday ihm unten Kaffee servierte, hatte Bolitho über sein ausgedünntes Geschwader nachgedacht. Bis die versprochene Verstärkung eintraf, konnte er also nur auf zwei Fregatten zurückgreifen und auf die Brigg, die Verbindung mit den stärkeren Geschwadern nördlich und südlich von ihm halten mußte. Auf einer Wandkarte in Whitehall mochte sich das ja ganz passabel ausnehmen. Aber hier draußen in dieser Wasserwüste, wo das Morgengrauen einen ersten schmutziggelben Schimmer auf die endlosen Staffeln der weißen Wellenkämme warf, war es trostlos.
    Immerhin sollten jetzt bald die Segel von
Sparrowhaw
k
querab in Sicht kommen, ihrer anderen Fregatte, die vor Belle Ile gekreuzt und auf den örtlichen Schiffsverkehr gelauert hatte, der sich dicht unter Land nach Nantes oder Lorient durchzuschlagen versuchte.
    Wie sie uns hassen müssen, dachte Bolitho. Uns und die zähen, sturmerprobten Schiffe, die mit jedem neuen Morgen wieder in Sicht kommen, stets bereit zum Angriff; sie warteten nur darauf, dem Feind eine Prise vor der Nase wegzuschnappen oder – wenn die französischen Admirale es wagten, ihnen die Stirn zu bieten – davonzujagen und die Hauptmacht der Blockadeflotte zu alarmieren.
    So klein es war, sein Geschwader hatte Bolitho beeindruckt. Er hatte sowohl der Brigg wie auch der anderen Fregatte einen Besuch abgestattet, obwohl das hieß, bis auf die Haut naß zu werden, als er sich im schlingernden Boot übersetzen ließ. Aber sie mußten ihn kennenlernen, als sei er einer von ihnen und nicht ein ferner Flaggoffizier auf dem Achterdeck irgendeines pompösen Dreideckers. Nein, wenn es ums Letzte ging, mußten sie ihn als einen der Ihren sehen, der mitten im Gefecht stand.
    Zu Neale meinte er: »Der Wind hat gedreht.«
    Neale beobachtete seine Toppsgasten, die wieder einmal aufenterten, um die Bramsegel zu trimmen.
    »Aye, Sir. Der Master ist überzeugt, daß er bis zum Abend noch weiter räumen wird.«
    Bolitho lächelte. Dann würde es auch so kommen. Der Master und seinesgleichen durchschauten den Wind, noch ehe er selber wußte, was er wollte.
    Sieben Tage seit Plymouth, das hallte wie ein Klagelied in seinem Kopf wider. Sieben Tage – und kaum Resultate. Selbst wenn sein ganzes Geschwader eintraf – was sollte er unternehmen oder anordnen?
    Einer einzigen faulen Sache war er bisher auf die Spur gekommen. Alle beide Kommandanten, der derbe junge Duncan von
Sparr
o
whaw
k
ebenso wie der noch jüngere Lapish von
Rapid,
hatten die Leichtigkeit erwähnt, mit der die Franzosen die britischen

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