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Admiral Bolithos Erbe

Admiral Bolithos Erbe

Titel: Admiral Bolithos Erbe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexander Kent
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schreit nach dem anderen, denn was Seeleute verbindet, das ist stärker als abstrakte Symbole und Begriffe einer Welt jenseits ihres Schiffes.«
    Er spürte, daß sie aufschluchzte, und erschrak. »Vergib mir, das hätte ich nicht sagen dürfen.«
    Sie schüttelte den Kopf. »Nein, ich bin stolz darauf, wenn ich es mit dir teilen darf. Dann fühle ich mich eins mit dir.«
    Er ließ seine Hände höher gleiten und spürte, wie sie zusammenfuhr, als er ihre Brüste berührte.
    »Belinda, du mußt mir zeigen, wie man liebt. Ich lebe jetzt schon so lange auf See, in dieser Männerwelt, daß ich mich davor fürchte, etwas falsch zu machen. Ich könnte dich verstören.«
    Sie antwortete zunächst nicht, aber als er sie an sich zog, konnte er ihren Herzschlag spüren. Dann flüsterte sie so leise, daß er sich zu ihr hinabbeugen mußte: »Ich habe es dir ja schon gesagt: Ich sollte mich eigentlich dafür schämen, daß ich mich so nach dir sehne.« In seinen Armen drehte sie sich um und sah zu ihm auf.
    »Aber ich schäme mich nicht.«
    Bolitho küßte ihren Hals, wußte, er mußte sich beherrschen, konnte es aber nicht. Belinda streichelte sein Haar und stöhnte leise auf, als sein Mund ihre Brüste streifte.
    »Ich brauche dich, Richard«, flüsterte sie. »Wir wissen beide nicht, was morgen sein kann.« Als er protestierend den Kopf hob, sagte sie mit festerer Stimme: »Glaubst du, ich begnüge mich mit der Erinnerung an die Umarmungen meines toten Mannes, wenn ich doch nur dich will? Wir haben beide schon geliebt und sind geliebt worden, aber das gehört jetzt der Vergangenheit an.«
    Er nickte. »Es zählt nicht mehr.«
    Sie griff nach seiner Hand. »Uns ist so wenig Zeit vergönnt, mein Liebster«, sagte sie mit abgewandtem Blick. Doch dann warf sie mit der trotzigen Bewegung, die Bolitho lieben gelernt hatte, das Haar in den Nacken und zog ihn mit sich fort wie ein mutwilliges Kind, zum verhängten Alkoven in der anderen Ecke des Zimmers.
    Bolitho schob die Bettvorhänge zurück und sah ihr zu, wie sie mit ungeduldigen Händen ihr Kleid abstreifte. Dann holte sie tief Luft und wandte sich ihm zu, die nackten Schultern vom offenen Haar verhüllt.
    Bolitho strich über ihren Hals und schob die Haarsträhnen auf ihren Rücken. Dann hob er sie auf und legte sie so langsam und vorsichtig auf das Bett, als wolle er jeden Moment auskosten.
    Gleich darauf lag er neben ihr, spürte ihre Haut und suchte ihren Blick, als gelte es, gemeinsam etwas Neues zu entdecken.
    Dann schob er sich über sie und sah, daß ihre Augen ihm folgten, während zu beiden Seiten ihre Hände sich zu Fäusten ballten, als könne sie die Qual des Wartens nur mit Mühe ertragen.
    Auf dem Boden vor dem Bett lagen in einem bunten Haufen ihr blaues Kleid, ihre hellere Unterwäsche und Bolithos dunkler Rock mit den glänzenden Goldepauletten, überflüssig und vergessen wie die Schiffe unten vor dem Fenster.
    Sie verloren jedes Zeitgefühl und empfanden nur die Gegenwart des anderen, kosteten voll Zärtlichkeit und Ungestüm, voll Leidenschaft und Behutsamkeit ihre Liebe aus.
    Der Abend senkte sich über die Reede, aber sie merkten nichts davon, ebenso wie es ihnen völlig entgangen wäre, hätte der Felsen von Gibraltar sich plötzlich in zwei Teile gespalten.
    Erst im schwachen grauen Schimmer des nahenden Morgens erhob sich Bolitho vorsichtig und ging zum Fenster.
    Unten tanzten einige spärliche Lichter auf und ab und signalisierten seinen langsam erwachenden Sinnen, daß das Leben außerhalb ihres Zimmers weitergegangen war. Die Schläfer in den Hängematten waren geweckt worden, die Decks wurden gescheuert, und die gähnenden Wachgänger warteten ungeduldig darauf, daß die Sanduhren umgedreht wurden und ihre Ablösung erschien. Helles Glasen begrüßte den neuen Tag.
    Er hörte Belinda sich hinter ihm bewegen und wandte sich wi eder dem Bett zu, auf dem sie selbstvergessen lag, einen Arm quer über die Kissen ihm entgegengestreckt.
    Er ließ sich neben ihr nieder und spürte seine guten Vorsätze verfliegen, als sein Verlangen nach ihr zurückkehrte. Er strich über ihre nackte Haut und fühlte, daß ihre Sehnsucht nach ihm ebenso groß war.
    In der Ferne blies eine helle, schmetternde Trompete die Reveille. Bolitho sagte weich: »Ich muß gehen, Belinda. Deine Freunde werden bald kommen, um dir beim Packen zu helfen.«
    Sie nickte. »Die Barclays.«
    Tapfer versuchte sie zu lächeln, aber als er sie streicheln wollte, faßte sie nach seiner Hand

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