Adolescentia Aeterna - Die Entdeckung der Ewigen Jugend
Mitglied der Bruderschaft Die Macht zu spüren, ohne vorher von ihr gekostet zu haben.
„Meine Aufgabe ist es also, mit Dem Ältesten zusammen zu sein?“
Ihre Mutter nickte. „ Du kannst seine Kräfte vermehren. Mit dir an seiner Seite kann er für Adolescentia Aeterna ein moderneres Zeitalter einläuten. Wohin das führt, wird allein die Zeit zeigen.“
„Ach, Mama. Das alles ist doch Unsinn.“ Die Theorien klangen so wild, so unverständlich. Hätte Eva nicht nach dem Tod ihrer Mutter Bekanntschaft mit Adolescentia Aeterna geschlossen, würde sie nun am Geisteszustand ihrer Mutter zweifeln. Doch was sagte es überhaupt über sie selbst aus, dass sie in der Lage war, diese seltsam intensiven, lebensnahen Visionen zu empfangen? Vermutlich war sie auch nicht ganz dicht.
„Bei der Ewigen Jugend handelt es sich um keine Illusion“, meinte ihre Mutter. „Das weißt du. Dein Gefühl sagt dir bereits, dass dein gesamtes Leben auf den heutigen Tag ausgerichtet war.“
„Ich soll dir also tatsächlich glauben, dass deine zwanghaften Versuche, mich zum Inskribieren zu überreden, notwendig waren?“
„Um dich zu diesem Punkt zu leiten, ja.“
Als Evas Blick ungläubig blieb, seufzte ihre Mutter. „Wenn du dich nicht anlässlich deiner Dissertation mit dem Thema Sekten auseinandergesetzt hättest, wärst du doch niemals auf Adolescentia Aeterna gestoßen.“
„Du willst mir weißmachen, dass du vorhergesehen hast, dass das passieren würde? Du willst herausgefunden haben, wie die Dominosteine fallen würden?“
„Ich bin dazu nicht fähig. Aber dein Vater war es.“
Es schien an der Zeit, die Frage zu stellen, die sie bereits beschäftigte, seit sie denken konnte. „Wie lautet sein Name?“
„Nathan Asiun. … Du musst Den Ältesten nach ihm fragen.“
„ Julian hat ihn gekannt?“
Evas Mutter nickte.
„Waren sie gleichzeitig Mitglieder der Bruderschaft?“
„Ich bin zwar tot aber nicht allwissend.“
Eva starrte ihre Mutter an. Die Situation war zu absurd. Sie brach in schallendes Gelächter aus.
Sie schloss Frieden mit ihrer Mutter. Überwand mit einem einzigen Herzschlag das Gefühl der Enttäuschung darüber, ihr scheinbar nie gerecht geworden zu sein. „Ich liebe dich, Mama“, flüsterte sie.
„Und ich liebe dich, mein Kind. Ich werde über dich wachen. Solltest du mich brauchen, werde ich zu dir kommen, sobald es mir möglich ist.“
„Ich würde dich gerne umarmen.“
„Wir wollen das Schicksal nicht unnötig herausfordern.“
Hätte ihre Mutter dabei nicht gelächelt, wäre Eva beleidigt gewesen. So begnügte sie sich damit, sich von ihrer Mutter zu verabschieden, bevor diese sich auflöste. Wortwörtlich. Sie wurde durchscheinend und war plötzlich verschwunden.
Wie seltsam. Aber das galt wohl für diesen ganzen Traum.
29. Kapitel
Sie hörte das Flüstern zweier Stimmen. Die Worte drangen nur langsam durch die dicke Watteschicht um ihr Gehirn. Sie überlegte, wie sie den Tonfall bezeichnen sollte. Nahezu greifbare Anspannung. Aggression. Unsicherheit.
Galt diese ängstliche Stimmung ihrer Person?
Sie versuchte ihre Augen zu öffnen, doch ihr Körper wollte ihr nicht gehorchen. Jeder Muskel schmerzte. Sie versuchte den Streit der Anwesenden zu verstehen.
„Eva wird nicht noch etwas von der Flüssigkeit bekommen! Die Macht hat sie in diesen Zustand versetzt, und dass du ihr einen Tropfen eingeflößt hast, hat nichts geändert. Das Risiko ist viel zu groß!“
Eindeutig Julians Stimme. Besorgt, aufgeregt und wütend.
„Ich weiß nicht, was ich sonst machen kann. … Ich kann ihr nicht helfen.“
Sie k annte den Besitzer dieser Stimme. Einer der 20. Er klang beunruhigt … und verärgert.
„Wenn du mir gleich gesagt hättest, dass ihre Behandlung dich überfordert, hätte ich sie ins Krankenhaus gebracht. Nun ist es zu spät. Sie wirkt bereits verändert.“
„Die Blässe stammt von der Zeit, die sie hier drinnen verbracht hat. Sobald …“
„Nein!“ , unterbrach Julian. „Ihr Gesicht … ihr Körper … das kommt von Der Macht . Ich kann die Kraft spüren, die von ihr ausgeht. Sie wurde irgendwie verwandelt.“
Eva leckte über ihre trockenen Lippen. Sie hatte so großen Durst. Doch zuerst musste sie die beiden beruhigen. „Jetzt streitet doch n icht wegen mir“, bat sie mit kratziger Stimme. Mit etwas Mühe gelang es ihr sogar, die Augen zu öffnen.
Julian und der andere Mann starrten sie an.
Eva überlegte, welche Rolle der Bruder bei der Orgie
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