Adolescentia Aeterna - Die Entdeckung der Ewigen Jugend
ausrichten.“
Die Verbindung wurde getrennt.
Evas Freundin war offensichtlich ähnlich störrisch und rechthaberisch wie Eva. Keine einnehmende Charaktereigenschaft bei einer Frau.
In den nächsten Stunden beaufsichtigte er die Vorbereitungen, gab hin und wieder Anweisungen, musste allerdings feststellen, dass seine Hilfe nicht wirklich gebraucht wurde. Stattdessen zog er sich in den Raum zurück, der ihm vorbehalten war, und blieb mit seinen Gedanken alleine.
Er hätte die Zeit so gerne zurückgedreht. Wenn es möglich gewesen wäre, hätte er Eva den Anblick von der Frau mit ihm erspart. Dabei konnte er froh sein, dass sie nicht zwei Stunden früher aufgetaucht und ihn mit den drei Frauen erwischt hatte. Dann wäre sie wirklich schockiert gewesen.
Sie hatte seine Aufzeichnungen gelesen. Sie hatte zumindest geahnt, was sie in seiner Nähe zu erwarten hatte. Sie hatte gewusst, worauf sie sich einließ, wenn sie sich mit ihm abgab. Dennoch war sie davongelaufen, als sie das erste Mal mit seinen Ausschweifungen in Berührung kam.
Es war nicht fair, die Schuld bei ihr zu suchen. Schließlich hatte er einen Fehler begangen. Und damit musste er nun leben.
Hoffentlich konnte er ihr wenigstens das ersparen, was sie erwartete, wenn sie die heutige Feier besuchen würde. Er befürchtete, dass er mit seiner Warnung an Mimi ihren Widerstand gegen seine Wünsche noch angestachelt hatte.
„Die ersten Gäste sind angekommen.“
Julian wandte den Kopf zur Tür. „Danke, Manus“, meinte er zu seinem Freund und erhob sich. „Begrüßen wir die Neuankömmlinge.“
Gemeinsam gingen sie in den vordersten Raum. Eine Gruppe von fünf Frauen und zwei Männern betrat gerade die Eingangshalle, in der sich bereits zehn weitere Personen aufhielten. Während Julian mit den Frauen flirtete und mit den Männern kumpelhafte Konversation betrieb, füllte sich der Raum mit Leuten - hauptsächlich Frauen.
Ihm war klar, was von ihm erwartet wurde: Er sollte an diesem Abend mit möglichst vielen von ihnen schlafen. Doch alles, was ihn interessierte, war die Überlegung, ob Eva bei der Feier erscheinen würde oder nicht.
Er ließ seinen Blick durch die Lagerhalle schweifen, die durch die in schwarz und rot gehaltene Dekoration nicht mehr wie eine solche wirkte. Von der Decke hingen rot-schwarz gestreifte Lampen, die ein interessantes Muster an Wände und Boden zauberten. Aus der Musikanlage dröhnte Pop- und Rockmusik. Bei dem Lied gerade handelte es sich um Locked out of Heaven von Bruno Mars, bei dem davor um Bad Medicine von Bon Jovi. In den hinteren Räumen würde Jazz gespielt werden, doch die rockigen Nummern kamen bei den Gästen besser an.
Eine Stunde war vergangen, als er bemerkte, dass Manus’ Gesicht einen ungeduldigen Ausdruck zeigte. Sein Freund trat zu ihm. „Einige Paare sind bereits in den nächsten Raum weitergewandert. Wird es nicht Zeit, dass du ihnen folgst?“ , erkundigte Manus sich.
„Der Abend ist noch jung.“ Julian zwang sich zu einem Lächeln. „Es hat keine Eile, die erste zu wählen.“
Manus’ Blick wurde neugierig. „Ich kann mir denken, womit dein Zögern zusammenhängt. … Wie lief deine Woche?“
Es ärgerte ihn, von seiner rechten Hand durchschaut worden zu sein. Julian begann dennoch mit ihm zu plaudern, als würde sein Herz nicht sehnsüchtig auf eine gewisse Frau warten.
Sein Gehirn schien ihm Streiche spielen zu wollen . Er hörte ein Lachen, das ihm bekannt vorkam. In seinen Ohren begann es zu rauschen. Diesen fröhlichen Ton hätte er jederzeit zuordnen können.
Als er sich umblickte, konnte er sie nicht entdecken. Drei Frauen standen in einiger Entfernung mit dem Rücken zu ihm. Ein blonder Bob, eine rote Hochsteckfrisur und eine schwarze, gelockte Mähne. Kein dunkelblond oder hellbraun.
Sollte er eher enttäuscht oder erleichtert sein, dass sie noch nicht aufgetaucht war? Irritiert über das Gefühlschaos in seinem Herzen wandte er sich um und setzte die Konversation mit Manus fort.
Wieder das unverkennbare, herzhafte Lachen.
Dieses Mal war er vorbereitet. Er war sicher, dass das Lachen von der Frau mit den schwarzen Locken stammte. Sie trug ein enges, schwarzes Minikleid, in das ihre Kurven geschneidert worden zu sein schienen. Lange, schlanke Beine in unbequem anmutenden, hohen Schuhen. Ein Hinterteil … ja, ein wohlgeformtes, straffes Hinterteil. Sein Interesse war geweckt.
Er entschuldigte sich bei Manus und trat auf Fabianus und Thomas zu, die sich mit der Frau
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