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Adorkable - Zwei, die sich hassen und lieben

Adorkable - Zwei, die sich hassen und lieben

Titel: Adorkable - Zwei, die sich hassen und lieben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarra Manning
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keine Spur von ihr.
    Sie konnte doch nicht immer noch heulen.
    Ich zog mein Handy heraus, doch obwohl ich siebzehn Nachrichten erhalten hatte ‒ die meisten davon wegen des bevorstehenden Kampfs des Debattierclubs gegen die lokale Nobelschule, eines Fußballspiels am Samstagmorgen und einer Party am Samstagabend –, gehörte Scarlett nicht zu den vielen Leuten, die mir gesimst hatten, weil sie etwas von mir wollten. Sogar meine Mutter brauchte mich. Ich sollte auf dem Heimweg eine Tüte rote Zwiebeln und etwas Knoblauch einkaufen.
    Mit dem unwürdigen Gefühl, total ausgenutzt zu werden, ging ich zurück in die Schule, um nach Scarlett zu suchen. Vor keinem der Mädchenwaschräume hing eine besorgte Gruppe von Scarletts Freundinnen herum, Diätcoladosen umklammernd und wie wahnsinnig simsend, doch schließlich fand ich sie im Aufenthaltsraum der 12. Klasse.
    Der Aufenthaltsraum war halb so groß wie der der 13. Klasse und roch leicht nach Fisch und alten Gymnastikgeräten, was der Hauptgrund dafür war, dass die meisten Zwölftklässler lieber draußen vor sich hin schlotterten, ob Sonne, Regen oder Schneesturm, aber Scarlett war dort. Sie kauerte auf der Fensterbank und neben ihr, seinen Arm um ihre Schultern, saß Barney.
    Sie blickten beide auf, als ich in den Raum kam. Scarlett strich sich die letzten Tränen aus dem Gesicht (das mussten einfach die letzten sein) und Barney beugte sich zu ihr herunter und flüsterte ihr etwas zu. Und das völlig Verrückte, verrückter noch als Scarlett und Barney, die sich in einem stinkigen Raum, er mit seinem Arm um sie, versteckten, war, dass ich mich fühlte, als würde ich etwas Verbotenes tun, nur weil ich dort im Türrahmen stand und die beiden – bei was zur Hölle sie da auch immer taten – störte.
    »Wollen wir fahren, Scar?« Ich konnte mir kaum ihren Namen abringen. »Ich hab dich überall gesucht.«
    Scarlett runzelte die Stirn. »Vielen Dank, aber ich hab noch zu tun, du musst mich nicht fahren, aber danke.« Sonst sagte sie nichts. Stattdessen warf sie mir einen scharfen Blick zu. Ich hatte nicht einmal geahnt, dass sie dazu in der Lage war.
    Allerdings war das nichts im Vergleich zu dem Blick, den Barney für mich übrig hatte. Bisher hatte ich mich nur ein paar Mal mit ihm unterhalten, ihn einmal auf einem Konzert begrüßt, und einmal musste ich ihn aufschreiben, weil er mitten in der Mathestunde gesimst hatte – jedes Mal hatte er ziemlich herumgestottert, war rot geworden und hatte auf den Boden gestarrt. Aber jetzt musterte er mich, als hätte er jedes Recht, dort so nah neben Scarlett zu sitzen, dass sie sich von der Schulter bis zum Knie berührten. Er warf mir ein kühles Lächeln zu. »Genau genommen«, sagte er, »sind Scar und ich eigentlich gerade mitten in einem privaten Gespräch.«
    »Okay«, sagte ich, als wäre für mich wirklich alles okay an dieser ausgesprochen nicht-okayen Situation, aber ich wollte nicht der Typ sein, der die Beherrschung verliert und einen Schwall von Schimpfwörtern loslässt, den ich später bedauern würde. » Sei grundsätzlich die überlegenere Person «, sagte mein Vater immer, » sogar wenn jemand versucht, dich klein zu machen .« Das konnteich. Oder zumindest konnte ich es probieren. »Also, wir sehen uns dann morgen.«
    »Okay, oder ich schreib dir eine SMS«, sagte Scarlett schwach, und ich glaube, wir wussten alle drei, dass sie das absolut nicht tun würde.
    Auf dem Weg nach Hause war ich mir ganz sicher, dass ich die Sache mit Scarlett ASAP beenden musste. Von Rechts wegen hätte sie eigentlich diejenige sein müssen, die mit mir Schluss machte, aber stattdessen verhielt sie sich gleichgültig und unzuverlässig und hing mit diesem streberhaften Rothaarigen ab, ihrem Mathetutor, um mich dazu zu zwingen, den bösen Cop zu spielen.
    Das Problem war, dass ich noch nie zuvor mit jemandem hatte Schluss machen müssen. Ja klar, ich hatte mich auch früher schon von Mädchen getrennt, aber es war irgendwie immer eine gemeinsame Entscheidung gewesen, weil wir uns einfach nicht mehr so sehr füreinander interessierten.
    Dann kam Hannah, und das war eine Sache von »Du weißt, dass ich dich liebe, nicht wahr, aber du weißt auch, dass mein Vater im Außenministerium arbeitet und ich ins Internat im verdammten Cornwall abgeschoben werde, um mein Abitur zu machen, weil er irgendwohin versetzt wird, wo die Gefahr besteht, dass meine Mutter und er von Rebellentruppen gekidnappt werden könnten. Scheiße, aber

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