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Adorkable - Zwei, die sich hassen und lieben

Adorkable - Zwei, die sich hassen und lieben

Titel: Adorkable - Zwei, die sich hassen und lieben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarra Manning
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bis es buchstäblich seine Bedeutung vollkommen verloren hatte. »Warum ist sie so außer sich?«
    »Jeane Smith hat sie zum Weinen gebracht. Ich meine, sie hat sie buchstäblich in der Luft zerrissen und jetzt hyperventiliert Scarlett auf dem Klo. Und die einzige Papiertüte, die wir finden konnten, damit sie hineinatmet, roch nach Schinken- und Essiggurken-Sandwiches, also fing Scar auch noch an zu würgen und es war … einfach eine Katastrophe, verstehst du.«
    Heidi hielt inne, aber ich wusste, dass sie das nur tat, um Sauerstoff aufzunehmen, und sie würde ihre Jammerei fortsetzen, wenn ich die Chance dieses Moments nicht nutzte. »Womit hat Jeane sie denn zum Weinen gebracht? Haben sie sich gestritten? Über …?« Ich stoppte, denn ich wollte Barney nicht erwähnen,aber Heidi bemerkte sofort die Lücke in der Konversation und eroberte ihr Terrain mit der Brechstange zurück.
    »Würdest du mir glauben, wenn ich dir erzähle, dass Jeane sie wegen unserer Englischlektüre fertiggemacht hat? Ich meine, stell dir das mal vor! Und dann hat Jeane Scar als total zurückgeblieben beschimpft.«
    »Und hat Scarlett jetzt aufgehört zu weinen?«, fragte ich, und mein Heiligenschein als perfekter Freund bekam einen dicken Kratzer, weil die Neuigkeit, dass Scarlett auf dem Mädchenklo weinte, mich nicht dazu veranlasste, gleich an ihre Seite zu eilen. Eigentlich dachte ich nur: Na und? Obwohl es nicht nach Jeane klang, jemanden als zurückgeblieben zu bezeichnen. Das war sogar unter ihrem Niveau. »Musst du nicht in den Unterricht?«
    »Die Umstände lassen das nicht zu.« Heidi zuckte verärgert mit den Schultern. »Denk nicht mal dran, mich zu verpetzen. Scarlett braucht mich.«
    »Na gut, dann lass uns einfach so tun, als hätte diese Unterhaltung nie stattgefunden«, sagte ich. »Und sag Scar, dass ich sie nach der Schule sehe und dass ich hoffe, dass es ihr gut geht.«
    »Wenn es dir als ihr Freund irgendwie ernst wäre, würdest du jetzt mit mir kommen und selbst dafür sorgen, dass es ihr besser geht«, sagte Heidi und weitete ihre Mascara-verkrusteten Augen, als sie mich ansah. »Habe ich schon erwähnt, dass sie buchstäblich am Boden zerstört ist?«
    »Ja, das hast du, aber Scarlett ist auf dem Mädchen -Klo, und ich bin sowieso schon spät dran für Informatik und muss mich vermutlich freiwillig melden, also werde ich nachher der perfekteste und fürsorglichste Freund sein, wenn ich sie nach Hause fahre, alles klar?«
    »Wie auch immer«, sagte Heidi im Weitergehen und versuchte, ihren kurzen Rock an der Stelle, an der er nach oben abstand, wieder nach unten zu zerren. Es hatte im vorletzten Sommer eine Zeit gegeben, in der ich dachte, aus Heidi und mir könnte etwas werden. Wir machten auf Partys immer wieder miteinander rum, aber wenn wir gerade nicht rummachten, hatten wir uns eigentlich nichts zu sagen. Dann traf ich Hannah, und all die anderen Mädchen schienen mir auf einmal absolut uninteressant.
    Ich konnte mich noch deutlich daran erinnern, wie ich Hannah das erste Mal gesehen hatte. Es war auf einer Party in eben dem Sommer und sie saß auf den Stufen. Ihr blondes Haar glänzte im gedämpften Kerzenlicht, als sie mir von ihrem Lieblingsgedicht von Sylvia Plath erzählte; ihre Stimme war ganz erstickt gewesen, und sie musste sich eine einzelne, einsame Träne wegwischen, die langsam ihre Wange herunterlief. Dann lachte sie und sagte: »Gott, ich entspreche wirklich jedem Teenagerpsychoklischee, stimmt’s? Ich sitze auf einer Party auf den Stufen und weine wegen Sylvia Plath.«
    Und dann musste ich an Scarlett denken, wie sie sich auf der Mädchentoilette die Augen ausheulte, weil jemand, der halb so groß und doppelt so hässlich wie sie war, etwas Gemeines zu ihr gesagt hatte, und mir wurde klar, dass es wirklich nichts Vergleichbares zwischen ihren Tränen und denen von Hannah gab, die von etwas hervorgerufen worden waren, dass ihr wirklich viel bedeutete, und eigentlich war ich ziemlich froh, jetzt zu Informatik gehen zu können, um etwas über Datenbanktheorie zu lernen – Frauen sind viel komplizierter als Datenbanktheorie.
    Als es nach der letzten Stunde klingelte, bewegte ich mich in Richtung Personalparkplatz, wo ich als Kopf der Schülervertretung einen Parkplatz für meinen rostigen, von Gaffa Tape und Kaugummi zusammengehaltenen Austin Allegro – ein Erbstück von meiner Großmutter – zugewiesen bekommen hatte. Hier sollte eigentlich auch Scarlett sein, aber ich sah weit und breit

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