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Adorkable - Zwei, die sich hassen und lieben

Adorkable - Zwei, die sich hassen und lieben

Titel: Adorkable - Zwei, die sich hassen und lieben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarra Manning
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Streicheln oder ungeschickte Anfangsküsse – mit ihr war es einfach nur BUMM !
    Die Küsse endeten dann genau so, wie sie begonnen hatten. Wir stoben auseinander und legten so viel Abstand wie möglich zwischen uns, und wir sprachen niemals über das, was wir gerade getan hatten. Wir sprachen überhaupt nicht.
    Ich wusste nicht, ob sie mich benutzte oder ich sie benutzte. Und ich wusste auch immer noch nicht, warum ich jemanden küsste, den ich eigentlich nicht hätte küssen sollen. Ich meine, sie war nicht süß oder sexy oder cool oder irgendeine der anderen Eigenschaften, die ich bei einer Freundin normalerweise anziehend fand. Natürlich wollte ich mit jemandem zusammensein, der gut aussah – das war genau so, als hätte ich die Wahl zwischen zwei Hemden. Ich würde natürlich immer das wählen, das besser aussah.
    Es war noch nicht einmal so, dass es bei Jeane eine Art versteckte Schönheit gab. Obwohl sie vielleicht, wenn man sich das grässliche graue Haar, die noch schrecklicheren Klamotten und die ekelerregenden Schuhe wegdachte, einigermaßen niedlich aussehen könnte. Oder zumindest einfach und normal, was nicht so schlimm war wie, sagen wir, hässlich zu sein.
    Wie auch immer.
    Es war trotz allem total falsch und wahnsinnig, und ich wusste nicht, was ich da eigentlich machte und warum ich es tat. Alles was ich wusste, war, dass es aufhören musste.
    Als wir uns also, zwei Wochen nachdem das Küssen angefangen hatte, wieder auf der Wendeltreppe zu den Kunsträumen versteckt hatten und Jeane auf meinem Schoß saß, weil das für uns die bequemste Position zum Küssen war und sie mit ihren kurzen Nägeln sanft meinen Nacken kratzte, während ihre Zunge in meinem Mund tanzte, war ich fest davon überzeugt, dass wir das hier nicht mehr machen sollten.
    Ich hörte auf, sie zu küssen, und sie seufzte leicht, glitt dann von mir herunter auf die Stufen und strich ihr Haar glatt.
    »Wir können das hier nicht mehr machen«, sagte ich entschieden. Ich glaube, es war das Erste, was ich seit zwei Wochen zu ihr sagte.
    Sie schien nicht überrascht zu sein. »Ich weiß«, antwortete sie, während sie begann, ihre Tragetasche zu durchsuchen. Sie hatte immer mindestens zwei Taschen plus Bücher und Ordner dabei. Niemand brauchte so viel Zeugs.
    »Diese ganze Herumschleicherei und Heimlichtuerei«, fuhr ich fort. »Das nervt mich.«
    Ihr Gesicht war so ausdruckslos wie ein unbeschriebenes weißes Blatt Papier, ich hatte also keine Ahnung, was sie dachte. »Also, was sollen wir machen?«, fragte sie ruhig.
    Es hier und jetzt beenden; wir beide schwören, niemals wieder ein Wort darüber zu verlieren, zu niemandem, und dann mit dem Rest unseres Lebens weitermachen , dachte ich bei mir. Ich räusperte mich. »Na ja, vielleicht könnten wir uns ja mal außerhalb der Schule treffen. Wenn du willst …«
    Sie hatte wirklich den Nerv, auch noch zu grinsen. Sie grinste ein kleines, triumphierendes Grinsen, sodass ich mich schnellstmöglich die Treppe hinunterstürzen wollte, damit ich mein Gedächtnis verlor und mich niemals wieder an den Moment dreißig Sekunden zuvor würde erinnern können, in dem ich Jeane irgendwie um ein Date gebeten hatte.
    »Ich denk drüber nach.« Sie hielt ihr Handy hoch. »Gib mir deine Nummer.«
    »Ääääh, warum?«
    »Idiot! Damit ich dir eine SMS schreiben kann, wenn ich mich entschieden habe, was ich machen will.« Sie zog ihre Augenbrauen fragend hoch. »Vorausgesetzt, du willst es dir nicht eventuell noch einmal überlegen, denn meinetwegen können wir auch so weitermachen wie bisher oder eben auch gar nicht. Mir ist alles recht.«
    Ich war nicht bereit, Jeane diesen Triumph kampflos zu überlassen. »Genau, mir auch«, platzte ich heraus. Irgendwie verlor ich bei ihr am Ende immer meine Coolness. »Ich meine, wir können das Ganze auch gleich ganz lassen.«
    »Also, was willst du machen?« Sie klang verärgert, aber irgendwie nicht so sauer wie sonst immer, was vielleicht ein Zeichen dafür war, dass sie mindestens genauso verwirrt von unseren Kuss-Sessions war wie ich.
    »Ich antworte dir auf keinen Fall! Was auch immer ich sage: Ich will oder ich will nicht – du wirst es so oder so gegen mich verwenden.«
    Jeane stemmte die Hände in die Hüften. »Warum sollte ich das denn tun?«
    »Weil du eben so bist!« Ich stützte meine Ellbogen auf die Knie. »Das ist ein fieser Trick, stimmt’s? War das irgendein psychosexuelles Experiment für deinen Blog? Werden die Leute jetzt gemeine

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