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Adorkable - Zwei, die sich hassen und lieben

Adorkable - Zwei, die sich hassen und lieben

Titel: Adorkable - Zwei, die sich hassen und lieben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarra Manning
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Kommentare über mich hinterlassen?«
    »Findest du nicht, dass du ein kleines bisschen paranoid bist?«, fragte sie süßlich. »Ich stelle keine Leute im Internet bloß, die ich im wirklichen Leben kenne. Das ist einer der Meilensteine meiner Blogging-Philosophie. Es widerspricht der ganzen Idee der Marke Adorkable .«
    »Na und!« Sie hatte über Barney gebloggt, also war ihre ganze Philosophie einen Scheiß wert. Genauso wie Jeanes irrer Glaube, sie würde in ihrer Freizeit eine Freak-Armee gründen. »Das ist alles total verkorkst und …«
    »Ich hab in fünf Minuten Kunst, also geh jetzt bitte und leb deine existenzielle Krise woanders aus, bevor Mrs Spiers und der Rest meiner Klasse kommen.« Sie stieg majestätisch die Stufen hinauf, bis sie auf der obersten Stufe sitzen konnte.
    »Du kannst mir wirklich nicht übel nehmen, dass ich dir nicht vertraue. Ich weiß, dass du mir liebend gerne eins auswischen würdest.« Genau, was konnte es sonst für einen Grund dafürgeben, dass Jeane mich freiwillig küsste? Es gab keinen anderen. Nicht, wenn sie so aussah, als ob sie jeden Moment die Treppe wieder hinabsteigen und mir das Knie zwischen die Beine rammen würde.
    »Also entschuldige mal! Ich bin vertrauenswürdig, und das wüsstest du, wenn du auch nur irgendetwas über mich wissen würdest, statt mich nur nach dem zu beurteilen, was andere Leute über mich sagen.« Sie verzog ihr Gesicht, bis sie aussah wie ein Kobold. »Glaub mir, ich stecke voller Fehler, aber wenn du mich bittest, etwas Bestimmtes zu tun, und ich das auch will, oder wenn du mir ein Geheimnis anvertraust, das niemals jemand wissen darf, kannst du mir dein Leben anvertrauen.«
    »Okay, tut mir leid, es ist nur so, dass du …«
    »Was dachtest du denn, was hier passiert, Michael? Dachtest du, ich würde dich anflehen , das hier weiter mit mir zu machen?«
    Wie machte sie das nur? Ich konnte mir noch so sicher sein, dass ich im Recht war, und aus heiterem Himmel griff Jeane an und mit einem Schlag war ich im Unrecht.
    »Warum sollte ich dich anflehen, wo es haufenweise Mädchen gibt, die mit mir zusammen sein wollen? Hübsche, unkomplizierte Mädchen, die nicht so eine ätzende Pest sind wie du«, sagte ich fuchsteufelswild.
    »Na prima, dann triff dich doch mit ihnen , denn ich hab auf diese … diese ganze Freakshow keine Lust mehr.« Jeane rüttelte an der Klinke zum Kunstraum, aber die Tür blieb verschlossen, und der einzige Weg, um das hier zu beenden und weiteren Streit, den ich niemals gewinnen konnte, zu vermeiden, war, sich so weit wie möglich von ihr zu entfernen.

13
    Als ich Michael Lee das erste Mal küsste, war das ein Unfall. Das zweite Mal war einfach nur dumm. Und die Male danach waren die reine Oh-mein-Gott-was-ist-nur-mit-dir-los-Heit.
    Es war ganz klar, dass die Sache nicht lange halten konnte, aber ich hatte nicht erwartet, dass es damit enden würde, dass er mich als hässlich, nicht vertrauenswürdig und als eine der bösesten, berechnendsten Personen auf der Welt bezeichnen würde. Als ob ich über das, was wir taten, bloggen würde. Als ob ich stolz darauf gewesen wäre, was wir taten.
    In Kunst sollte ich an irgend so einem idiotischen Meerespanorama arbeiten, denn Mrs Spiers hatte mir angedroht, mich für diesen Teil des Kurses durchfallen zu lassen, wenn ich mich weigerte. Das war eigentlich das kleinste meiner Probleme, aber ich war genau in der richtigen Stimmung, um einen vom Sturm aufgepeitschten Ozean in viel Grau, Schwarz und Lila zu malen.
    Ich ergänzte sogar ein kleines Segelboot, das von der Strömung heruntergezogen wurde, mit einem winzig kleinen Mann an Bord, und wenn er nicht so winzig klein gewesen wäre, hätte ich ihm ein Abercrombie & Fitch-T-Shirt angezogen und eine Irokesenfrisur verpasst, denn der winzig kleine Mann war Michael Lee, und das kleine Segelboot war sein armseliges Leben, das einesTages, wenn er nicht mehr der beliebteste Junge der Schule war, sondern gezwungen sein würde, Teil der realen Welt zu werden, nur noch frustrierend und enttäuschend für ihn wäre.
    Natürlich konnte ich Mrs Spiers das nicht erzählen, also beschrieb ich mein Bild als eine Metapher für die Urgewalt der Natur und wie sie schlussendlich doch über alle Verfehlungen des Menschen triumphieren würde. Mrs Spiers liebte Metaphern, und so wagte sie es doch tatsächlich, mir den Kopf zu tätscheln, und sagte, dass sie in diesem Jahr noch tolle Leistungen von mir erwarten würde, wenn ich dieses Niveau

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