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Adorkable - Zwei, die sich hassen und lieben

Adorkable - Zwei, die sich hassen und lieben

Titel: Adorkable - Zwei, die sich hassen und lieben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarra Manning
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kündigte sie fröhlich an. »Ich muss in die Stadt, um eine Videokamera abzuholen, und meine Freundin Tabitha hat eine neue Lieferung Vintage-Klamotten bekommen und ich darf sie als Erste durchgucken.« Sie schüttelte den Kopf. »Einen neuen Look zu kreieren, ist so harte Arbeit, aber vielleicht können wir uns am Wochenende treffen, nur am Samstag nicht. Nächste Woche ist sowieso das Halbjahr um, und dann können wir uns sehen, obwohl ich natürlich auch in die Stadt zu all den Meetings muss, die ich normalerweise wegen der Schule versäume.« Sie machte schließlich eine Pause, um ihren Lungen etwas Luft zu gönnen und mich mit einem unerschütterlichen Blick zu fixieren. »Du gehst doch nicht wirklich auf den Duckie -Gig, oder? Du wolltest mich nur verarschen, stimmt’s?«
    Falsch. Ich hatte mein Ticket gekauft und musste noch 2 Pfund extra für die Buchungsgebühr bezahlen. »Doch, ich gehe«, blieb ich standhaft. »Du hast kein Monopol auf alles, was cool ist.«
    Sie schnaubte. »Ja, klar. Wie auch immer. Ich seh dich dann wohl dort.«
    Ich sah ihr zu, wie sie davonradelte, dann anhielt, um ihre Kopfbedeckung zurechtzurücken. Jeane vermied es noch, ihr pfirsichfarbenes Haar zum ersten Mal zu zeigen, weil sie vorher noch alles andere passend zusammenstellen wollte. In der Zwischenzeit wickelte sie sich ein großes Stück leuchtend gemusterten Stoffes um ihren Kopf und war in Englisch sogar in einen Streit geraten, als die Person hinter ihr die Tafel nicht hatte sehen können und Jeane sich geweigert hatte, ihren Turm von Kopfbedeckung abzunehmen.
    Irgendwie musste man sie bewundern für die Beharrlichkeit, mit der sie sich für die Sache ihrer absolut zweifelhaften modischen Entscheidungen einsetzte, aber andererseits … Nun, ich hatte gut zwei Monate mit Scarlett gebraucht, bevor mir klar wurde, dass ich einen fürchterlichen Fehler gemacht hatte. Mit Jeane hatte das nur zwei Wochen gedauert. Jeder Idiot konnte sehen (wenn er nur gewusst hätte, dass wir »zusammen« waren), dass wir einer Katastrophe entgegensteuerten. Einer großen, schlimmen Katastrophe. Ich wusste nicht genau, wann es passieren würde, aber ich wusste, dass es bald sein würde.
    Das Gefühl drohender Verdammnis war auch Samstagabend noch da, als ich mich vor dem Konzert mit meiner Clique im Nandos auf ein Vor-Konzert-Piri-Piri-Hähnchen traf. Ich fürchtete mich davor, auf das Konzert zu gehen, weil Jeane da sein würde und es vielleicht für jeden sichtbar werden könnte, dasswir uns in jeder freien Minute, die sie in ihrem viel beschäftigten Alltag finden konnte, miteinander vergnügten.
    Oder ich würde in irgendeines von Jeanes Dramen mit hineingezogen. Oder vielleicht war sie auch völlig abweisend zu mir, was vermutlich das Beste wäre, aber allein der Gedanke an Jeane, wie sie mich mit ihrem vernichtendsten Blick ansah (sie konnte einen ganzen Regenwald mit einem ihrer Augenaufschläge sterben lassen), verdarb mir irgendwie den Appetit auf meinen doppelten Chickenburger.
    Eigentlich war das eine Lüge. Was mir in Wahrheit den Appetit verdarb, war Heidi, die nicht aufhörte, ihr Bein auf fest entschlossene Weise gegen meins zu reiben, weil sie versuchte, mich davon zu überzeugen, nach dem Gig alle noch mit zu mir zu nehmen. Mum und Dad waren in Devon, um Melly und Alice über die Ferien zu unseren Großeltern zu bringen, und würden nicht vor dem späten Sonntagabend zurück sein. Aber um nichts in der Welt hätte ich einen Haufen Leute zu mir eingeladen, damit sie sich besinnungslos betranken, Sachen kaputt machten und alles vollkotzen konnten.
    »Ich werde es nicht tun«, sagte ich Heidi zum fünften Mal, aber sie rieb sich noch fester an meinem Bein und schmollte.
    »Es macht keinen Spaß mit dir, Michael«, maulte sie, und ich fing den Seitenblick auf, den sie Scarlett zuwarf, die mit den Schultern zuckte und die Augenbrauen hochzog, sodass ich vermutete, dass Heidis Annäherungsversuche von meiner Exfreundin sozusagen bewilligt worden waren. Manchmal hatte ich das Gefühl, dass wir immer nur in derselben kleinen Gruppe herumhingen und unsere Freunde und Freundinnen untereinander herumreichten. Tatsächlich war Barney das einzige neue Gesicht in unserer Mitte, was irgendwie hätte peinlich sein müssen. Das war es aber nicht.
    Er hatte sich die Haare schneiden lassen, sodass ich sein Gesicht sehen konnte, das die meiste Zeit wie konditioniert auf Scarlett gerichtet war. Die beiden himmelten sich ziemlich viel an, aber er

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