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Aeon

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Titel: Aeon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Greg Bear
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in einem Bereich für illegale Fahrzeuge. Versuchen Sie nicht zu fliehen. Es ist ein abgeschlossener Bereich.«
    Die Maschine zog die Greifer zurück und entfernte sich. Lanier sah, dass sie in einer breiten, leeren, hangarartigen Halle mit glatten, grau-schwarzen Wänden waren. Vor dem Cockpitfenster befanden sich silbrige Kabel. Das Flugzeug hing an Kabeln, die an einem silbrigen Torus unterhalb der Hangardecke befestigt waren. Drei große metallic-graue Automaten scharten sich um das Flugzeug und beförderten es weiter. Sie bewegten sich auf vier mechanisch komplizierten Gliederbeinen; der wuchtige Körper zerfiel in zwei Halbkugeln, die durch ein flexibles Band verbunden waren.
    Von menschlichem Leben fehlte im Hangar jede Spur. An zwei Stellen taten sich in der Wand elliptische Tore auf, die an die vier Meter breit waren; wer sie dort erwartete, war allerdings nicht zu erkennen.
    »Möchten Sie die Person sprechen, die Ihre Identität erkannt hat?«, fragte die Stimme freundlich und melodiös wie immer.
    »Wer ist es? Ich meine, wer hat uns erkannt?«
    Die nächste Stimme war allen bekannt. »Garry, hier ist Patricia. Ihr seid zu viert? Wer alles?«
    »Das ist sie – wir haben sie gefunden«, sagte Lanier. »Oder sie uns.«
    »Ich habe damit gerechnet, dass sie mich suchen würden. Sie sind meine Freunde.« Patricia beugte sich vor, um die piktographierten Bilder besser zu sehen. Sie hatte Lanier im Cockpit erkannt. »Die werden ganz schön Bammel haben.« Sie verfolgte, wie die schwarze Defektpatrouille in ihrer Nische über und hinter dem Flugzeug verschwand.
    »Sie bekommen womöglich gewaltigen Ärger mit den Behörden«, sagte Olmy. »Ich versuche gerade, dass das Verfahren gegen sie eingestellt wird, aber kann für nichts garantieren.«
    »Sie befinden sich auf der Suche nach mir«, sagte sie. »Das kann man ihnen nicht verübeln.«
    »Sie haben den Axialdefekt befahren, was strikt verboten ist.«
    »Schon, aber woher sollten sie das wissen?«
    Olmy antwortete darauf nicht. »Ich weiß, wer sie sind«, stellte er fest. »Lanier, der Chef, die Wissenschaftlerin Carrolson, die kaukasische Chinesin Farley und der Ingenieur Heineman.«
    »Du kennst sie? Du hast uns alle beobachtet, nicht wahr?«
    Die Automaten bugsierten das Flugzeug durch ein erweitertes Tor in einen Nebenraum. Die Irisblende schloss sich hinter dem Flugzeug, und im Hangar ging das Licht aus.
    Patricia verließ den Raum, nahm Olmys dargebotene Hand und ließ sich zur Schleuse des Inspektionshangars führen.
    Suli Ram Kikura betrat den Raum. Sie hatte Patricia noch nicht persönlich kennengelernt, sich aber mit ihrem Fall vertraut gemacht. Die Anwältin piktographierte kurz mit Olmy. Patricia wurde aufgrund ihrer Position nicht von den visuellen Symbolen getroffen, wobei sie vermutlich sowieso nicht viel verstanden hätte, erfasste allerdings, worum es dieser Frau ging. Sie war inkorporierte Anwältin und übermittelte die von Olmy getätigte Amtsenthebung dem Untersuchungsrichter.
    Die V/STOL -Luke tat sich auf; ein Automat ließ sich auf den gegliederten Beinen nieder und prüfte mit ausgefahrenen Sensoren die aussteigenden Passagiere.
    Geschichte, überlegte Patricia. Hier sind wir alle Geschichte.
    Lanier kam als Erster. Patricia hätte ihm am liebsten zugewinkt; stattdessen stellte sie sich auf die Zehenspitzen und nickte lediglich. Er erwiderte das Nicken und kam die Stufen herunter. Als Nächstes erschien Farley. Carrolson wartete in der Tür. Lanier deutete zur Kabine und rief: »Wir haben einen Verletzten an Bord. Er braucht vielleicht ärztliche Hilfe.«
    Olmy und die Frau besprachen sich wieder, woraufhin die Frau ihren silbrigen Halsring berührte. Dabei blickte sie zu Patricia und lächelte. Ihr Piktor projizierte eine amerikanische Flagge über der linken Schulter; sie hatte amerikanische Vorfahren und war stolz darauf.
    »Was sollen wir tun?«, fragte Carrolson. »Ihn dalassen?«
    »Sag deinen Freunden, ein medizinischer Werker ist unterwegs«, erklärte Olmy leise.
    »Alles klar. Hilfe ist unterwegs«, sagte Patricia. Lanier wollte zu ihr gehen, wurde aber von einem mechanischen Werker daran gehindert.
    »Lass ihn vorbei!«, bat Patricia. »Olmy, was kann schon passieren?«
    »Sie stehen unter Quarantäne«, sagte Olmy und deutete auf die rote Linie, die das V/STOL in Brusthöhe umgab.
    Patricia wandte sich an Lanier und hob die Hand. »Es wird euch nichts geschehen. Es ist alles in Ordnung. Habt noch einen Moment

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