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Aeon

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Titel: Aeon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Greg Bear
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»Was hat es vor?«
    »Passt die Geschwindigkeit an. Will wohl …«
    Bunte Lichter blitzten in der Kabine auf. Heineman fuhr erschrocken zurück; Lanier schloss die Augen und tastete mit den Händen. »Was war das?«, rief Carrolson von hinten. Wieder tanzten rote und grüne durchscheinende Objekte vor Lanier umher. Er griff nach einem, aber es war wie Luft.
    »Symbole oder so was«, meinte Heineman. »Seht ihr sie auch?«
    »Ja«, sagte Lanier. »Weißt du, was das ist, oder woher es kommt.«
    Wieder rauschte das Funkgerät. »Bitte nennen Sie Ihre Identität und den Grund Ihrer Annäherung an den Axis-City-Schild.«
    Lanier nahm das Mikro von Heineman. »Ich bin Garry Lanier.« Der Name wird ihnen bekannt sein, hoffte er. »Wir erforschen die Gegend hier. Falls Probleme auftauchen …«
    »Möchten Sie einen Anwalt?«
    »Einen was? «
    »Es wird Ihnen unverzüglich ein Anwalt zugeteilt. Sind Sie ein Inkorporierter, der seine Rechte beim Gericht des Hexamon fordert?«
    »Sag ja«, riet Carrolson.
    »Ja.«
    »Sie werden nun vom Defekt entfernt und nach Axis Nader eskortiert.«
    Die Maschine schob einen Arm unter den Röhrengleiter. Ein Funkenregen sprühte vors Fenster und raubte die Sicht; das V/STOL wackelte und rüttelte. Gas trat aus dem Flugzeugrumpf aus, und im Cockpit ertönte Alarm. Dann ruckte es kräftig, und sie schwebten frei.
    Der Röhrengleiter war von der Singularität abgetrennt worden und trieb nun davon. Das V/STOL war vom Röhrengleiter abgetrennt worden.
    Heineman blickte zur leuchtend roten Linie und dunklen Maschine, die noch am Heck des kaputten, unbrauchbaren Röhrengleiters haftete. »Es hat uns von unserer Unterlage genommen«, sagte er in wütendem Ton. Das Flugzeug war dreißig bis fünfunddreißig Meter gesunken. »Ich geh nach hinten und seh nach, ob alles heil ist.«
    Lanier zog sich in den Copilotensitz. Automatisch gurtete er sich fest und bemühte sich, ruhig zu atmen. Wie eine Notlandung auf Wasser, dachte er. Nicht schlimmer, vielleicht besser.
    »Ich höre keine Lecks. Trotzdem wär ich lieber unten in einer Atmosphäre«, rief Heineman von der Kabine.
    Die Maschine ließ nun vom Röhrengleiter ab und näherte sich mit weit aufgespannten Greifarmen dem V/STOL . Heineman kam wieder nach vorne, wobei er Carrolson und Farley streifte.
    »Scheiße«, sagte er. Es war das erste Schimpfwort, das Lanier aus seinem Mund hörte.
    Die Maschine verdeckte nun die Sicht aus dem Fenster, und das Flugzeug drehte sich. Heineman, der im Durchgang zum Cockpit schwebte, drehte sich nicht mit. Lanier kreiste um den verdutzten Heineman; dann ging es wieder anders herum. »Halt dich fest das nächste Mal!«, rief er. Heineman griff mit der Hand zum Pilotensitz. Wiederum drehte sich das Flugzeug; wie ein Kampfsportmeister renkte es Heineman mithilfe seines Körpergewichts die Schulter aus.
    Heineman ließ mit einem Schrei los und drehte sich nun in die andere Richtung. Lanier, der wartete, dass die Bewegung aufhörte, sah hilflos zu. Als sich vier Sekunden lang nichts mehr tat, gurtete er sich los, packte Heineman an der Hüfte und schob ihn sachte nach hinten. Das Gesicht des Ingenieurs war schmerzverzerrt; er riss die Augen auf wie ein von einem Kameraden verletztes Kind.
    Carrolson und Farley hatten einige Schrammen abbekommen, aber sich weiter nichts getan. Farley hielt nun Heinemans Kopf, und Carrolson hielt seine zappelnden Beine fest, während Lanier den Arm untersuchte.
    »Gemeiner Hund!«, knurrte Heineman. »Hände weg von mir!«
    »Je länger er draußen ist, desto länger tut’s weh«, erklärte Lanier. »Ich glaube nicht, dass was gerissen ist. Herrgott, wie soll man bei null g einen Arm einrenken.«
    »Hier, stütz dich mit dem Bein ab, während wir seinen Rumpf festhalten!«, sagte Carrolson. Heineman krümmte sich mit rollenden Augen. Sein kurzes Haar stand in alle Richtungen ab. Lanier verspreizte den Fuß in einem der Haltegriffe und drückte mit dem anderen auf Heinemans Brustkorb. Carrolson und Farley hielten den Ingenieur fest.
    »Lasst mich los!«, sagte Heineman matt; sein Gesicht war nass vor Tränen und Schweiß.
    Lanier packte Arm und Unterarm und zog, spannte und drehte zugleich. Heineman schrie und verdrehte die Augen, bis nur noch das Weiße zu sehen war. Endlich kam ein sanftes Klicken wie von einer Billardkugel; das Gelenk war wieder am richtigen Platz. Sein Kopf rollte matt hin und her, und der Mund stand weit offen. Er hatte das Bewusstsein verloren.
    »Das wird er uns

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