Aerios Verlangen
schärfer.“ Er beugte sich zu ihr. „Und deine Lust wird auch größer“, fügte er heiser hinzu.
Sie errötete und genau in dem Moment kam eine rundliche Frau mit einer Flasche Mineralwasser und zwei Gläsern.
„Hallo Maria“, grüßte Aerios freundlich und die ältere Frau schenkte ihm ein mütterliches Lächeln.
„Señor Miles, du hast dich lange nicht mehr blicken lassen, Niño. Ich hab schon gedacht, du hättest uns vergessen.“
„Wie könnte ich dich vergessen, Maria. Ich hatte zu tun. Kannst du mir verzeihen?“
Maria lachte und stellte die Gläser und das Wasser auf den Tisch.
„Er ist ein frecher Junge“, sagte sie an Serena gerichtet. „Doch er ist ein guter Junge. Was wollt ihr essen, Niño?“
Aerios sah Serena fragend an.
„Ich weiß nicht. Bestell du.“
„Dann bring uns deine Paella.“
„Also“, sagte Serena, als die Spanierin wieder verschwunden war. „Was hast du nun herausgefunden?“
„Also gut. Erst einmal habe ich mir das Video der Überwachungskamera angesehen, bis zu dem Punkt, wo die Aufzeichnung abbricht. Dein Mandant ist darauf zu sehen, wie er die Waffe auf den Kassierer richtet. Er hält die Waffe in der linken Hand. Der Junge ist Linkshänder!“
„Ja und?“, fragte Serena, die nicht wusste, worauf Aerios hinaus wollte.
„Als man ihn fand, hatte er die Waffe in der rechten Hand und die Fingerabdrücke seiner rechten Hand sind an der Waffe. Doch ich bin ganz sicher, dass er die Waffe nicht in die andere Hand gewechselt hat. Jemand muss ihm seien Waffe abgenommen, und ihm eine andere in die Hand gegeben haben. In die falsche Hand!“
„Oh! Das ist gut. Sehr gut, nicht wahr?“
„Nun, ich weiß nicht, ob das schon ausreicht, seinen Kopf aus der Schlinge zu ziehen, doch es ist ein Anfang. Aber ich hab noch etwas herausgefunden.“
„Und das wäre?“
„Kurz vor dem Überfall hat der Ladenbesitzer eine Lebensversicherung abgeschlossen und rate mal, wer der Nutznießer der Versicherungssumme ist?“
„Keine Ahnung? Sein Sohn?“
„Nein. Er hat keinen. Es ist seine Frau. Sie ist zwanzig Jahre jünger als er. Sie haben erst vor drei Monaten geheiratet.“
Serena pfiff leise.
„Wow! Das macht sie verdächtig.“
„Genau!“, stimmte Aerios zu. „Ich werde sie die nächsten Tage genauer unter die Lupe nehmen.“
„Wie sieht sie aus?“
Aerios kramte ein Foto aus seiner Tasche und reichte es ihr. Serena musterte die Blondine auf dem Bild. Sie war in Serenas Alter, groß, schlank und ausgesprochen hübsch. Mehr als hübsch. Sexy!
„Sie ... sie ist ziemlich attraktiv“, sagte sie und warf Aerios einen Blick zu.
Er zuckte mit den Schultern.
„Und du willst ... sie unter die Lupe nehmen, ja?“
Aerios sah sie an, dann lachte er.
„Du bist eifersüchtig!“, stellte er fest.
„Ich?“, erwiderte Serena. „Warum sollte ich. Ich meine, sie sieht verdammt gut aus und ist jung und ...“
Aerios schlang seinen Arm um sie und zog sie an sich, um sie auf die Nase zu küssen.
„Baby, ich liebe dich. Es gibt keine andere Frau in meinem Leben. Wird es nie geben. Ich kann den Fall abblasen, wenn du willst.“
Serena schüttelte den Kopf.
„Nein! Ich ... Du hast recht. Ich bin eifersüchtig, aber ... aber ich vertraue dir. Wir müssen den Fall lösen.“
„Gut! Dann lass uns jetzt nicht mehr drüber reden. Da kommt Maria mit unserer Paella. Die musst du probiert haben. Sie ist himmlisch!“
Kapitel 10
Es klopfte an der Tür und Serena sah von ihren Akten auf.
„Ja?“
Die Tür ging auf und ihr Chef stand auf der Schwelle.
„Serena, könntest du mir ein paar Akten aus dem Archiv holen? Ich hab hier eine Liste.“
Er wedelte mit einem Notizzettel.
„Klar, Edgar. Mach ich“, sagte sie, doch sie hatte eigentlich herzlich wenig Lust in das kalte Archiv im Keller zu gehen. Ablehnen konnte sie natürlich nicht, wenn ihr Boss sie darum bat. Innerlich seufzend stand sie auf und nahm die Liste von ihrem Vorgesetzten entgegen.
„Wunderbar. Bring mir die Akten dann in mein Büro, ja?“
„Wird erledigt“, sagte Serena ohne Begeisterung.
„Danke. Bis später“, sagte Edgar und verschwand.
Serena nahm sich ihren Blazer vom Haken und zog ihn über. Sie würde sich im Archiv bestimmt den Arsch abfrieren. Sie warf einen Blick auf die Liste. Acht Akten! Das konnte eine halbe Stunde oder länger dauern, die zu finden. Sie seufzte. Was blieb ihr anderes übrig? Gar nichts! Also machte sie sich auf den Weg.
Im Archiv roch es muffig und es
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