Aerzte zum verlieben Band 39
Verkauf seines Elternhauses. Wenn er auch sein Cottage verkaufte, müsste es reichen.
Nicht dass er sofort Nägel mit Köpfen machen wollte, aber vielleicht konnte er mit dem Makler ein Vorkaufsrecht aushandeln, das Anwesen erst einmal mieten, und dann würde man weitersehen â¦
âNa, was sagst du, Kate?â
Ein schwer zu deutendes Lächeln umspielte ihren Mund. âIch glaube, wir müssen uns unterhalten.â
Was um alles in der Welt gab es da noch zu bereden? Achselzuckend wandte er sich an den Makler. âKönnen wir uns noch mal umsehen und das Ganze kurz besprechen?â
âKlar. Lassen Sie sich Zeit, ich muss sowieso ein paar Anrufe erledigenâ, meinte der joviale Mann. âIch bin in meinem Wagen.â
Als er gegangen war, sah Nick Kate fragend an. âSo, heraus mit der Sprache. Was hast du auf dem Herzen?â
Fast hätte sie leise aufgelacht. Diese Ungeduld war typisch für Nick. Doch Kate wollte sich nicht drängen lassen. âEs ist wundervollâ, sagte sie aufrichtig. âEinfach herrlich, und ich glaube, wenn ich einmal hier gewohnt habe, will ich nicht wieder in mein Haus zurück.â
âVielleicht musst du das gar nicht.â
âWeil ich mein Haus verkaufe und wegziehen werde?â
âDas meinte ich nicht. Du kannst auch bleiben ⦠weiterhin hier leben.â
âAch, Nick â¦â Sie stieà ein wehmütiges Lachen aus und schüttelte den Kopf. âDas geht nicht.â
âUnd warum nicht?â
âDa fragst du noch?â Sie sah ihn mit groÃen Augen an. âWeil es horrend teuer ist, deshalb! Ich kann mir nicht einmal die Miete leisten, geschweige denn â¦â
âAber ich.â
âNein.â Kate wich einen Schritt zurück. âVersuch nicht, mich zu kaufen, Nick. Und Jem erst recht nicht. Lieber trage ich ihn eigenhändig die Treppe hoch und runter oder stelle sein Bett ins Wohnzimmer mit einer Campingtoilette daneben. Bitte, tu das nicht. Ich meine es ernst.â
Er seufzte und fuhr sich durchs Haar. âKate, red keinen Unsinn. Ich spiele nur die Möglichkeiten durch.â
âDann lass uns einen schlichten kleinen Bungalow suchen â nur für die Zeit, bis Jem wieder gesund ist.â
âVergiss das Geld, Kate. Es geht mir nicht darum, dich oder Jem zu beeindrucken, sondern ich glaube, dass wir einen Ort für uns brauchen, an dem wir ungestört sind. Wenn wir Jem die Wahrheit erzählen, reiÃen wir Wunden auf, und hier hätten wir die Ruhe und den Frieden, um sie zu heilen.â
Natürlich hatte er recht.
Nick nahm ihre Hände und suchte ihren Blick. âSoll ich dir sagen, warum ich mich zurückgehalten, warum ich nicht näheren Kontakt zu Jem gesucht habe? Nicht, weil ich die Konfrontation mit meinen Kindern fürchtete, nein, sondern weil ich ahnte, was wir Jem antun würden. Ich dachte, wenn du Rob heiratest, braucht Jem es nie zu erfahren, dass ich sein Vater bin. Er hätte einen Stiefvater gehabt, der ihn lieben und schützen würde, und das Wissen um einen Vater, der als Held gestorben war. Aber du hast dich von Rob getrennt, und durch den Unfall ist alles ins Rollen geraten.â
Er lieà ihre Hände los und wandte sich zum Fenster. âSieh dich um, Kateâ, sagte er und deutete auf den Innenhof mit dem wundervoll angelegten Landhausgarten. âIm Hof ist es warm und geschützt, die Wege sind eben. Der Garten hinter deinem Haus liegt terrassenförmig am Hang, und man muss erst ein paar Stufen hinauf, um zur Haustür zu kommen. Bei mir ist es nicht viel anders â und auÃerdem wie auf dem Präsentierteller. Wenn ich morgens nicht gleich die Milch reinhole, klingelt nach spätestens zehn Minuten einer der Nachbarn, meine Milchflasche in der Hand, um zu sehen, ob alles in Ordnung ist.â
âUnd du möchtest nicht, dass uns die Leute zusammen sehen?â, fragte sie beklommen. âSchämst du dich seinetwegen, Nick? Denn wenn das so ist, ist sofort Schluss. Mit allem. Ich lasse es nicht zu, dass mein Sohn glaubt, dass du dich für ihn schämst â¦â
âKate, um Himmels willen, nein!â, unterbrach er sie betroffen. âEr ist ein groÃartiger Junge, und ich bin stolz, sein Vater zu sein. Ich möchte ihm nur den Tratsch, die neugierigen Blicke und das Getuschel ersparen, wenn bekannt wird, dass er nicht von deinem Mann, sondern von mir ist.
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