Aerzte zum verlieben Band 39
damit fährst? Wir suchen eins aus, das gröÃer und sicherer ist.â
âNein! Erstens kann ich es selbst bezahlen, und zweitens will ich kein groÃes. Damit habe ich nur Schwierigkeiten beim Parken.â
âGut, dann kaufe ich dir ein kleines, das sicherer ist.â
Sie seufzte. âNick, das ist wirklich nett von dir, aber wir sollten nichts überstürzen. In den nächsten Tagen brauche ich bestimmt kein Auto, weil ich die meiste Zeit bei Jem bin.â
Er zuckte mit den breiten Schultern. âOkay, dann eben in ein paar Tagen. Sag mir nur, was du haben willst.â
Kate gab auf. Vorerst, jedenfalls. âNa schön, ich werde darüber nachdenkenâ, antwortete sie und wechselte das Thema.
Martin Bradley hatte nichts dagegen, dass sie das Krankenhaus für kurze Zeit verlieÃen, und sie versprachen Jem, bald wiederzukommen.
Unterwegs hielten sie am Polizeirevier, um Kates Schlüsselbund und alle anderen persönlichen Sachen abzuholen, die noch im Wagen gewesen waren. Nick stellte die Tasche in den Kofferraum und fuhr zu ihrem Cottage.
Es war das erste Mal seit dem Unfall, dass sie ihr Zuhause betrat, und es kam ihr vor, als wären Wochen und nicht erst zwei Tage vergangen. Kate hob die Post auf und sah sich um.
Alles erinnerte sie an Jem. Am Treppenabsatz lag eins seiner Bücher, in der Ecke im Flur seine Sporttasche, und im Esszimmer fand sie seinen Kapuzenpulli auf dem Sofa. Der Anblick erschütterte sie ohne Vorwarnung. Benommen starrte sie auf die Sachen und fragte sich, was sie getan hätte, wenn er gestorben wäre und sie hierher hätte zurückkommen müssen.
âIch gehe duschen ⦠koch dir gern einen Tee oder Kaffeeâ, sagte sie und lief die Stufen hinauf. Nur mit Mühe unterdrückte sie das Schluchzen, das in ihrer Kehle aufstieg.
Im Bad zog sie sich hastig aus, drehte die Dusche an und stieg in die Kabine, bevor sie endgültig die Fassung verlor. Kate drehte das Gesicht zur Wand und presste die Hand vor den Mund, aber sie hatte sich lange genug zusammengenommen. Jetzt konnte sie nicht mehr.
Er hätte tot sein können ⦠ein bisschen mehr Geschwindigkeit, und ich hätte ihn verloren ⦠Wie ein auÃer Kontrolle geratenes Karussell kreisten die grauenvollen Gedanken in ihrem Kopf.
Kate schluchzte auf und sank zu Boden, während das Wasser auf sie herniederprasselte.
Sie weint.
Er kannte diese Laute. Er hatte sie schon einmal gehört, damals, als James gestorben war. Nick hatte Kate vom Sturmregen völlig durchnässt an der Landspitze gefunden, sie nach Hause gebracht und unter die Dusche geschickt, damit sie sich keine Lungenentzündung holte.
Unmöglich, er konnte nicht wieder zu ihr gehen, in die Dusche, sie wieder in den Armen halten und â¦
Aber sie sich selbst überlassen? Ihren Kummer ignorieren? Das hatte er damals nicht übers Herz gebracht, und jetzt konnte er es auch nicht.
Nick ging nach oben.
Das Badezimmer war nicht abgeschlossen. Er schob die Duschtüren auseinander und drehte das Wasser ab. Kate kauerte weinend in einer Ecke. Nick griff nach einem Badehandtuch, wickelte sie darin ein, hob sie aus der Dusche und setzte sich mit ihr auf den Boden davor. Er hielt sie auf seinem SchoÃ, die Arme tröstend um sie gelegt.
âEr hätte sterben könnenâ, stieà sie zwischen Schluchzern hervor. âAls ich seine ⦠Sachen gesehen habe, da ⦠musste ich daran denken, wie es ⦠nach Jamesâ Tod war ⦠ich kam nach Hause, und überall waren ⦠seine Sachen, und â¦â
Sie verstummte, krallte die Hände in sein Hemd, und Nick zog sie dichter an sich, wiegte sie langsam hin und her. Sein Hals war wie zugeschnürt. âSchschâ, flüsterte er. âJem geht es gut, Kate. Und er wird wieder ganz gesund, Sweetheart, wirklich.â
Kate nickte und schniefte leise. Die Schluchzer verebbten, und dann weinte sie nur noch still vor sich hin. Nick hielt sie, wartete geduldig, dass sie sich wieder beruhigte. Irgendwann lieà sie sein Hemd los und wischte sich mit beiden Handrücken über das nasse Gesicht.
âEntschuldigeâ, sagte sie mit bebender Stimme.
âWofür?â
âEs ist eine dumme Angewohnheit von mir, nicht? Dass ich mich in der Dusche verstecke und heule.â
Nick strich ihr die feuchten Haarsträhnen aus dem Gesicht und küsste sie leicht auf die Wange. âAlles wieder
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