Aerzte zum Verlieben Band 41
Himmel und folgte ihm aus dem Hubschrauber.
Geduckt lief Mac unter den schwirrenden Rotorblättern hervor und zum Haus. Der mindestens zehn Kilo schwere Koffer schien ihn dabei nicht im Geringsten zu behindern. Abby rannte hinterher und hatte Mühe, mit seinen langen Beinen Schritt zu halten.
An der Haustür stand ein Junge, blass und mit vor Angst weit aufgerissenen Augen. „Bitte, machen Sie schnell, meine Mum blutet!“
Abby sank das Herz in die Zehenspitzen. Blutungen, das bedeutete, dass sich die Plazenta bereits ablöste. Somit stand nicht nur die lebensnotwendige Versorgung des Babys auf dem Spiel, sondern die Mutter drohte zu verbluten. Selbst im Krankenhaus wäre das Alarmstufe Rot, aber hier draußen hatten sie außer Morphin und einer mageren Grundausstattung nichts.
Mac ging in die Hocke und legte dem Kind die Hand auf die Schulter. „Wie heißt du, mein Junge?“
„Tim.“
„Es wird alles gut, Tim, das verspreche ich dir. Und jetzt bring uns zu deiner Mutter, damit wir ihr helfen können.“
Was auch immer Tim in Macs Augen las, es schien ihn zu beruhigen. Er nickte und führte ihn und Abby ins Schlafzimmer. Auf dem Bett lag eine hochschwangere junge Frau, die sichtlich Schmerzen hatte.
Abby und Mac eilten zu ihr.
„Jenny, nicht wahr?“ Mac legte den Rettungskoffer auf den Fußboden und ließ die Schlösser aufschnappen. „Ich bin Dr. MacNeil, und das ist Abby Stevens. Wir kümmern uns um Sie und Ihr Baby.“
Abby fühlte ihren Puls.
„Über hundert und schwach“, sagte sie zu Mac, während sie sich ihr Stethoskop um den Hals legte.
„Wie lange bluten Sie schon? Und wann haben die Wehen eingesetzt?“, fragte er.
„Die Blutungen habe ich seit ein paar Minuten, die Wehen fingen vor einer Stunde an.“ Jenny umklammerte Abbys Hand. „Sie müssen mein Baby retten. Bitte! Helfen Sie uns.“
„Wir tun alles, was wir können“, versprach Abby mit einem zuversichtlichen Lächeln.
Wie erwartet, war Jennys Blutdruck alarmierend niedrig. Sie verlor bereits viel Blut.
„Ich lege jetzt einen Venenzugang, um Sie mit Flüssigkeit zu versorgen“, erklärte Mac und desinfizierte die betreffende Stelle an Jennys Arm. „Dann heben wir Sie auf eine Trage und bringen Sie in den Hubschrauber, okay?“
„Und Tim? Ich kann ihn hier nicht allein lassen. Mein Mann kommt erst morgen Vormittag zurück.“
„Sollen wir eine Nachbarin bitten, auf ihn aufzupassen?“
„Wir sind erst vor zwei Monaten hergezogen, und ich war die ganze Zeit damit beschäftigt, alles für das Baby einzurichten. Ich kenne hier niemanden.“
„Wenn das so ist, fliegt Tim mit. Was sagst du dazu, Tim?“ Mac drehte sich zu dem kleinen Jungen um, der an der Tür stand und das Geschehen aufmerksam verfolgte.
„Cool.“ Seit Erwachsene wieder die Verantwortung übernommen hatten, war er nicht mehr so blass.
Die Infusion lief, und Mac richtete sich auf. „Also, Jenny, der Hubschrauber steht draußen vor der Tür. Wir bringen Sie jetzt fix an Bord.“
Jenny presste die Hand auf den Bauch, als die nächste Wehe kam. „Schaffen Sie mich nur schnell ins Krankenhaus“, stieß sie hervor. Dann zwang sie sich zu einem Lächeln und sah ihren Sohn an. „Tim hilft mit, nicht wahr, mein Schatz?“
Tim schien den ersten Schrecken überwunden zu haben. Ob es daran lag, dass endlich Hilfe für seine Mutter da war, oder an der Aussicht, in einem Rettungshubschrauber mitfliegen zu dürfen, konnte Abby nicht sagen. Hauptsache, der Junge brach nicht in Panik aus. Das war gut für die Mutter und für die Rettungsmannschaft eine Sorge weniger.
Abby breitete eine Decke über Jenny, bevor sie sie auf der Trage festgurtete. Auf dem Weg nach draußen versuchte sie, nicht zusammenzuzucken, als Jenny ihr die Hand quetschte, weil die nächste Wehe sie packte.
Hoffentlich geht alles gut, dachte sie und warf Mac einen Blick zu. Nicht eine Sekunde lang hatte er sich anmerken lassen, dass es in dieser Situation um Leben und Tod ging. War er wirklich so ruhig, wie er schien?
Im Hubschrauber schlossen sie Jenny an die Überwachungsgeräte an und versorgten sie mit noch mehr Flüssigkeit, um den Blutverlust auszugleichen. Abby überprüfte den Herzschlag des Babys. Gut, dachte sie erleichtert. Nichts Auffälliges.
Sobald der Helikopter in der Luft war, sah Mac zu Tim hinüber und hob den Daumen. Greg hatte dem Jungen einen Helm und Ohrschützer gegeben, um den Lärm zu dämpfen.
Tim erwiderte die Geste stolz. Seine Wangen waren vor Aufregung
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