Aerzte zum Verlieben Band 41
bei Gelegenheit zu einem Kaffee verabreden?“ Dann winkte sie anmutig mit schlanker Hand und verschwand Richtung Personalraum.
Dr. Gibson rief an, als Mac mit Tim seinen Rundgang durch die Rettungszentrale gerade beendet hatte.
Jenny hatte die Operation gut überstanden, und ihr kleiner Sohn war wohlauf. Tim war begeistert, dass er einen Bruder bekommen hatte, und wäre am liebsten sofort zu seiner Mutter ins Krankenhaus gefahren. Da es jedoch noch eine Weile dauern würde, bis Jenny richtig aus der Narkose erwachte, sollte er solange bei den Luftrettern bleiben. Sein Vater war bereits auf dem Weg ins St. Piran.
„Ich kann Tim nachher mitnehmen“, meinte Mac. „Ich muss sowieso hin, weil ich am Nachmittag Unterricht gebe.“
Fragend blickte Abby ihn an.
„So komme ich nicht völlig raus aus dem Krankenhausbetrieb und kann mich nützlich machen, wenn hier nichts zu tun ist. Außerdem bleibe ich fachlich auf dem Laufenden. Und falls ich zu einem Einsatz muss, bin ich in ein paar Minuten wieder hier.“ Er lächelte. „Sie haben nicht zufällig Lust auf einen Drink nach Feierabend? Ich kann Ihnen alles erzählen, was Sie über Penhally Bay wissen wollen“, fügte er mit neckendem Unterton hinzu, und seine blauen Augen blitzten übermütig.
Ein Prickeln rieselte ihr über den Rücken, und sie ärgerte sich darüber. Es gefiel ihr gar nicht, dass sie ihn sexy fand … Mac sah attraktiver aus als vor zwölf Jahren. Hätte es nicht umgekehrt sein können? Und dass er ein Herz für Schwache hatte und in seiner freien Zeit sein Fachwissen weitergab, machte ihn leider erst recht sympathisch.
Oh nein, sie konnte sich doch nicht zu dem Exliebhaber ihrer toten Schwester hingezogen fühlen! Abgesehen davon ließ der Mann keine Gelegenheit aus, zu flirten. Es hatte sicher nichts zu bedeuten, dass er mit ihr etwas trinken gehen wollte.
Mac sah sie an, und seiner Miene nach zu urteilen, schien es ihm gar nicht in den Sinn zu kommen, dass sie ablehnen könnte. Ha, schon allein deswegen hätte sie ihm am liebsten einen Korb gegeben! Männer wie ihn kannte sie, sie hatte genug schlechte Erfahrungen gemacht.
Ihre Alarmsignale standen auf Rot, und ihr Verstand riet ihr, einen großen Bogen um Dr. William MacNeil zu machen. Doch es ging nicht nur um sie. Wegen Emma musste sie mehr über ihn herausfinden. Ihre Tochter war nach der Schule mit zu einer Freundin gegangen und würde nicht vor sieben zu Hause sein. Abby hatte eine Idee.
„Ich wollte nach der Arbeit einen Spaziergang machen“, erklärte sie. „Wenn Sie möchten, können Sie mitkommen.“
Sie unterdrückte ein Lächeln, als sie seinen überraschten Ausdruck bemerkte. Dann wandte sie sich ab und ließ Mac stehen.
Trotzdem wurde sie das Gefühl nicht los, dass zwei blaue Augen ihr intensiv nachblickten.
Mac sah Abby lange nach. Er hätte hundert Pfund darauf gewettet, dass sie erst Nein sagen wollte, es sich aber noch einmal anders überlegt hatte.
Ein Spaziergang war zwar nicht das, was er im Sinn gehabt hatte. Und von einer Absage ließ er sich normalerweise nicht entmutigen. Das erhöhte nur den Reiz der Eroberung. Aber bei Abby hatte er seltsamerweise Skrupel, so forsch ranzugehen wie sonst. Er fand sie sehr anziehend, keine Frage, und sie strahlte eine gewisse Wachsamkeit aus. So als hätte sie schmerzliche Erfahrungen gemacht und war nun auf der Hut vor Männern.
Außerdem war ihm nicht entgangen, dass sie ihn während des Rettungseinsatzes ständig beobachtet hatte. Bildete er sich das nur ein, oder war sie nervös gewesen? Es wäre keine gute Voraussetzung für eine Zusammenarbeit. In diesem Job musste jeder einen kühlen Kopf bewahren.
Und noch etwas ließ ihm keine Ruhe. Mac hätte schwören können, dass er Abby schon einmal begegnet war, und wusste gleichzeitig, dass das nicht sein konnte. Er war in seinem Leben schon mit vielen Frauen zusammen gewesen, doch jemanden wie sie hätte er ganz bestimmt nicht vergessen.
All das machte ihn erst recht neugierig, mehr über sie zu erfahren. Unverbindlich, natürlich. Mac mochte Frauen, und er respektierte sie, aber er hatte nicht vor, sich auf eine langfristige Beziehung einzulassen. Sobald eine Ansprüche stellte oder mehr von ihm erwartete, als er zu geben bereit war, verlor er das Interesse.
Halt, stopp! bremste er sich selbst. Du willst nur mit einer Kollegin spazieren gehen. Mit einer ausnehmend hübschen zwar, aber das ist auch alles.
Dennoch, das leichte Unbehagen blieb. Sein sechster Sinn,
Weitere Kostenlose Bücher