Aerzte zum Verlieben Band 41
auf den er sich sein Leben lang hatte verlassen können, verriet ihm, dass das Schicksal ihm in Form von Abby Stevens etwas ganz Besonderes in den Weg gestellt hatte.
Mac wusste nur nicht, ob er sich darüber freuen sollte.
3. KAPITEL
Als Abby nach Dienstschluss das Gebäude verließ, fiel ihr erster Blick auf Mac. Er lehnte lässig an einem Jeep und sah ziemlich entspannt aus.
Dass sie sich die Zeit genommen hatte, ihre Haare zu bürsten und etwas Lippenstift aufzulegen, hatte natürlich nichts mit ihm zu tun.
Nein, ein bisschen Make-up gab ihr Selbstvertrauen, und sie hatte die wenigen Minuten gebraucht, um ihre Aufregung in den Griff zu bekommen.
Oder machte sie sich etwas vor? Fühlte sie sich nicht doch geschmeichelt, dass sie ihm anscheinend gefiel?
Sie verscheuchte den Gedanken. Hier ging es nicht um sie, sondern um Emma.
Mac trug ausgeblichene Jeans und ein weißes T-Shirt zu einer hellbraunen Lederjacke, die nicht mehr neu war, aber ihrem Träger etwas verwegen Abenteuerliches verlieh. Seine ebenmäßigen Zähne blitzten auf, als er Abby mit einem breiten Lächeln begrüßte.
Ihr Magen vollführte einen kleinen Salto, aber das lag sicher nicht an seinem faszinierenden Lächeln. Wahrscheinlich war ihr mulmig zumute, weil sie eine Geschichte für ihn hatte. Eine, von der sie immer noch nicht wusste, ob sie sie ihm erzählen sollte.
Mit einer galanten Verbeugung öffnete er die Beifahrertür. „Zehn Minuten von hier gibt es einen interessanten Weg über die Klippen. In der Nähe ist ein vorzügliches Fischrestaurant. Wir könnten nach dem Spaziergang etwas essen, und ich fahre Sie wieder her, damit Sie Ihren Wagen abholen können.“ Ihm schien etwas einzufallen. „Oder wollen Sie ihn erst nach Hause bringen? Ich fahre hinterher, und wir starten dann von dort.“
Als sie ihm in die blauen Augen blickte, schlug ihr Herz schneller. Ob er wohl erwartete, dass sie am Ende des Abends in seinem Bett landete? Oh nein, mein Freund, das kannst du vergessen!
„Es wäre mir lieber, wenn wir mit zwei Wagen fahren. Und was das Abendessen betrifft … tut mir leid, aber ich habe andere Pläne.“ Ein Spaziergang war in Ordnung, aber ein trautes Dinner zu zweit kam nicht infrage.
Ihre Ablehnung schien ihm nicht zu behagen, anscheinend war er es gewohnt, dass ihm die Frauen zu Füßen lagen. Abby konnte ein leises Triumphgefühl nicht unterdrücken.
Sie folgte dem Geländewagen die Küstenstraße entlang. Die Sonne sank langsam tiefer und überzog den Himmel mit ihrem rotgoldenen Licht. Ein Hauch von Wärme lag in der Luft, auch weil der Wind sich inzwischen gelegt hatte. Es war ein wundervoller Oktoberabend, der noch den Sommer ahnen ließ.
Die Urlaubersaison war jedoch längst zu Ende, und so stand nur ein einsamer Wagen auf dem Parkplatz. Mac stellte den Jeep ab, und Abby parkte direkt daneben.
„Der Weg, den ich im Sinn hatte, erstreckt sich über gut zwei Meilen in jede Richtung“, sagte er. „Das ist nicht zu weit für Sie, oder?“
„Nein, ich gehe gern spazieren. Ich muss nur um sieben wieder zu Hause sein.“
Und dann hatte sie doch Mühe, mit seinen langen Beinen Schritt zu halten. Mac bemerkte es und passte sich ihrem Tempo an.
„Wie geht es Jenny und ihrem Baby?“, fragte sie. Wie versprochen, hatte Mac den kleinen Tim ins Krankenhaus zu seinem Vater gebracht.
„Das Letzte, was ich gehört habe, war, dass sie wohlauf sind. Wieso, gibt es etwas Neues?“ Besorgnis schwang in seiner Stimme mit.
„Nicht dass ich wüsste. Ich dachte nur, Sie hätten bei ihr vorbeigeschaut, da Sie sowieso im St. Piran waren.“
„Warum hätte ich das tun sollen?“, kam die verwunderte Antwort.
„Erkundigen Sie sich nicht nach den Patienten aus den Rettungseinsätzen? Wollen Sie nicht wissen, was aus ihnen geworden ist?“
Mac schüttelte den Kopf. „Ich behandle sie, ich versorge sie, so gut ich kann, und dann überlasse ich sie den Kollegen im Krankenhaus. Mir ist wichtig, dass ich alles Menschenmögliche für sie tue, wenn es darauf ankommt. Mehr macht für mich keinen Sinn. Wir sollten wissen, wann wir loslassen müssen, damit wir uns auf die nächsten Patienten konzentrieren können.“
Abby war enttäuscht. Wieder einmal hatte sie diesen Mann falsch eingeschätzt. Ein solches Desinteresse war ihr völlig fremd. Sie konnte sich einfach nicht vorstellen, sich nicht nach ihren Patienten zu erkundigen. Sie schloss die Menschen, deren Leben von ihr abhing, ins Herz, und ihr weiteres Schicksal war
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