Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Aerzte zum Verlieben Band 42

Aerzte zum Verlieben Band 42

Titel: Aerzte zum Verlieben Band 42 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Molly Evans , Marion Lennox , Alison Roberts
Vom Netzwerk:
auf die verrückte Idee gekommen, sich in Lukes Arme zu werfen!
    Sie drückte den Welpen an sich. „Er wurde ausgesetzt“, erklärte sie. „Ich habe ihn erst seit zwei Wochen. Meine Nachbarn Doug und June Gallagher sind Farmer, und sie hatten ihn im Bach gefunden, in einem Sack. Sie hätten ihn behalten, aber sie haben schon so viele Hunde, und außerdem hatte er große Angst vor Doug. June vermutet, dass er von Männern schlecht behandelt wurde.“
    „Also haben Sie ihn zu sich genommen? Sie wollen ihn behalten?“
    Das klang, als hätte sie ihm eröffnet, morgen zum Mond fliegen zu wollen. Beinahe hätte Anna gelacht, wenn ihr nicht so zum Heulen zumute gewesen wäre. Sie kam sich vor wie im falschen Film, ihre Welt stand Kopf.
    Anna war nicht darauf vorbereitet, Luke Davenport hier zu sehen. Sie wusste nicht, was sie tun sollte. Solchen Situationen ging sie schon sehr lange erfolgreich aus dem Weg.
    Bis jetzt.
    Hilflos riss sie den Blick von der breitschultrigen Männergestalt, die am Türrahmen ihres Schlafzimmers lehnte, los und schmiegte das Gesicht in das weiche Hundefell.
    „Hab keine Angst“, murmelte sie. „Er tut dir nichts.“ Was für den Welpen gedacht war, tat ihr genauso gut. Und das warme, wuschelige Fell hatte etwas Tröstliches.
    Anna hob den Kopf, als sie spürte, wie Luke näher kam.
    Er ging in die Hocke, um den Hund genauer zu betrachten. „Was ist das für einer?“
    „Wir wissen es nicht genau. Die Tierärztin meint, dass er nicht älter als vier Monate sein kann. Weil er so feines Haar hat, vermutet sie, dass er etwas vom Pudel hat. Oder auch von einem Irischen Wolfshund. Wir denken, er stammt aus einem Zuchtbetrieb, wo irgendetwas schiefgelaufen ist und deswegen ihn keiner haben wollte.“
    „Ein Pudel und ein Wolfshund?“
    Verwundert musterte er den Welpen, und Anna konnte Luke ungestört beobachten. Er sah anders aus. Lag es an der legeren Kleidung oder daran, dass er hier bei ihr zu Hause war? Nein, es musste etwas anderes sein. Die markanten Gesichtszüge wirkten nicht mehr so verschlossen. Vielleicht, weil ihn der Hund interessierte? Ob er sich wohl über das tollpatschige Fellknäuel amüsierte?
    Anna wollte Luke unbedingt lächeln sehen.
    „Schon möglich“, antwortete sie, ohne die Miene zu verziehen. „Wenn sie eine Leiter hatten.“
    Luke blickte auf. Dabei stieß er einen Laut aus, den sie zuerst für ein heiseres Auflachen hielt, aber dazu passte nicht, dass Luke nicht einmal die Lippen verzog. Stattdessen lag ein ungläubiger Ausdruck in seinen unfassbar blauen Augen. So, als traute er seinen Ohren nicht.
    Weil sie einen albernen Witz gemacht hatte?
    Oder wegen der sexuellen Andeutung …?
    Ach, du Schande! Beschämt schlug Anna die Augen nieder und konnte sich gerade noch davon abhalten, den armen Hund noch fester an sich zu pressen. Aber wenigstens hatte er aufgehört zu zittern.
    „Wie heißt er?“, hörte sie Lukes tiefe Stimme.
    „Ich habe noch keinen Namen gefunden. Jedes Mal, wenn mir einer einfällt und ich ihn ausprobiere, scheint er nicht recht zu passen. Mein letzter Versuch war Colin.“
    Zu spät bemerkte sie, dass Luke sich ja denken konnte, woher sie den Namen hatte. Wie unprofessionell musste es auf ihn wirken, wenn sie ihren Hund nach dem ersten Patienten benannte, den Luke nach seiner Heimkehr operiert hatte!
    Nun, vielleicht war es nicht so schlimm wie das, was sie gerade eben getan hatte: über Hunde zu reden, die sich auf einer Leiter paarten.
    „Er hat große Pfoten.“
    „Ja, und er wächst ziemlich schnell. Vielleicht ist er deswegen so tollpatschig. Er kam unter meine Leiter, wollte sich umdrehen, und dabei ist sie umgekippt.“
    Luke schwieg, und als er Anna schließlich ansah, entdeckte sie einen Ausdruck in seinem Blick, eine seltsame Mischung aus milder Belustigung und Trauer, der ihr zu Herzen ging.
    „Das erinnert mich an jemanden, der auch zu schnell wuchs und mit seinen großen Händen und Füßen und dem schlaksigen Körper ein wenig lächerlich aussah. Als Kind war er so unbeholfen, dass wir ihn Crash nannten, weil er ständig etwas umstieß oder zu Bruch gehen ließ. Aber später war er der stärkste und tapferste Kerl, den ich je gekannt habe.“
    Der Mann musste ihm sehr viel bedeutet haben. Ein befreundeter Soldat, der ums Leben gekommen war? Warum erzählte Luke ihr so etwas Persönliches?
    „Ich hatte den Krach gehört“, fügte er hinzu. „Deshalb bin ich ins Haus gekommen.“
    Anna hielt unwillkürlich den Atem

Weitere Kostenlose Bücher