Aerzte zum Verlieben Band 42
was haben Sie vor?“
„Ich versuche, den Welpen herauszubekommen.“
„Per Kaiserschnitt?“
„Nein, so schwach, wie sie ist, würde sie das umbringen. Außerdem kann ich das nicht.“
„Ich leider auch nicht“, sagte Erin bedauernd. „Ich bin Fachärztin für Notfallmedizin.“
„Sie sind Ärztin?“, hakte Dom erstaunt nach.
„Ja.“ Sie rutschte näher heran, als er eine Spritze aufzog. „Was ist das?“
„Gleitmittel“, antwortete er und versperrte ihr dann absichtlich die Sicht.
„Damit töten Sie den Welpen“, protestierte Erin entsetzt.
„Der Welpe wird ohnehin schon tot sein.“ Dom sprach beinahe zu sich selbst. „Fiona meint, wenn er seit Stunden feststeckt, gibt es keine Chance mehr, dass er noch lebt. Entweder ich schläfere Marilyn sofort ein, oder ich versuche, den toten Welpen herauszuholen, damit die anderen allein herauskönnen. Wenn das nicht funktioniert, muss ich sie einschläfern, aber ich will es wenigstens versuchen.“
„Ich bin schon still“, sagte Erin und rutschte noch ein Stück näher. „Sie haben jetzt eine Assistentin. Ich bin vielleicht nicht steril, aber ich tue, was ich kann, um zu helfen.“
Es war keine angenehme Prozedur. Dom spritzte das Gleitmittel und hinterher Oxytocin. Dann setzte er die Geburtszangen ein, gerade als eine weitere Wehe begann. Er zog, und plötzlich war es da. Genau wie Fiona gesagt hatte.
Dom sah zu Erin, die auf dem Boden lag und sanft Marilyns Halsschlagader abtastete, den Puls fühlte.
„Ein Welpe“, sagte er leise. „Tot.“
Erstaunlicherweise hob Marilyn den Kopf. Sie fiepte beinahe verzweifelt.
„Schsch“, beruhigte Erin sie leise und kraulte die große Hündin hinter den Ohren, während Dom den toten Welpen entfernte. „Ich weiß, es ist dein Baby, und es tut mir wirklich leid, aber du hast dein Bestes gegeben. Entspann dich. Wir kümmern uns darum.“
„Ich denke, der Welpe ist schon vor einer Weile in der Gebärmutter gestorben“, erklärte Dom grimmig, wickelte den winzigen Körper in ein Handtuch und legte ihn vorsichtig beiseite. „Er ist nicht vollständig entwickelt und steif. Deswegen hat er den Geburtskanal blockiert.“
„Wenn alle so sind …“
„Das Oxytocin kann die Wehen nur bedingt wieder in Gang bringen“, sagte er. „Mit etwas Glück …“
Er stockte.
Der Druck hinter dem toten Welpen musste unglaublich gewesen sein. Die nächste Wehe war eigentlich kaum vorhanden, aber sie reichte aus. Ein kleiner Körper wurde nach draußen gepresst. Dom fing ihn auf, und das winzige Bündel bewegte sich in seiner Hand.
Wieder versuchte Marilyn sich umzudrehen. „Es ist in Ordnung“, flüsterte Erin. „Überlass deine Babys Dr. Dom. Wir sind beide in guten Händen.“
Dom hielt einen lebenden Welpen in den Händen. Er zog eine Membran von der kleinen Nase, hielt das winzige Wesen kopfüber und schüttelte es vorsichtig. Es gab ein Geräusch von sich, das beinahe wie ein leises Bellen klang.
Erin brach in Tränen aus.
„Wenn Sie heulen, sind Sie raus aus meinem OP, Dr. Carmody“, meinte Dom augenzwinkernd. Mit dem Welpen in der Hand stand er auf. „Passen Sie hier auf, bis ich wieder da bin.“
Er brauchte warme Handtücher. Himmel, er hatte nie damit gerechnet, dass die anderen Welpen noch lebten. Glücklicherweise waren die Handtuchhalter in seinem Bad beheizt. Er griff sich die Familienhandtücher, wickelte den Welpen in eines ein und klemmte sich die beiden anderen Handtücher unter den Arm.
Als er in den Flur zurückkam, hatte Erin seine Arzttasche auf dem Boden ausgeleert. „Zahnseide“, bemerkte sie anerkennend. „Ein Mann nach meinem Geschmack.“
Schmunzelnd legte er den Welpen auf ein Handtuch neben Marilyns Kopf.
„Müssen wir die Nabelschnur abklemmen?“, überlegte Erin laut.
„Das fragen Sie mich? Tun wir es einfach.“ Eine weitere Wehe setzte ein. Er überließ Erin den Welpen und konzentrierte sich wieder auf die Geburt.
Nachdem der dritte kleine Hund auf der Welt war, schien Marilyns Körper in sich zusammenzusinken.
„Wag es nicht, jetzt zu sterben“, sagte Erin beschwörend. „Dr. Dom versorgt dich mit Flüssigkeit. Er tut alles, was er kann. Außerdem hast du drei Babys, die von dir abhängig sind. Die darfst du nicht allein lassen.“
Marilyn lag völlig erschöpft da, aber als Erin ihr die Welpen hinhielt, beschnüffelte sie diese interessiert. An die Zitzen ihrer Mutter gelegt, wussten die Kleinen sofort, was zu tun war.
Die Hündin atmete tief,
Weitere Kostenlose Bücher