Aerzte zum Verlieben Band 42
sind hier bei einem Arzt. Ich nehme an, weil Sie medizinische Hilfe brauchen.“
„Ihr Haus ist das erste, wenn man aus dem Busch kommt. Aber als ich das Schild sah … Ich habe Hilfe für den Hund gesucht.“
„Leider bin ich kein Tierarzt. Ich tue mein Bestes für sie, aber …“
„Sie?“
„Sie. Es ist eine Hündin. Zuerst kümmere ich mich jedoch um Sie. Ich gebe Ihnen auch etwas gegen die Übelkeit.“ Er zögerte, wartete auf ihre Zustimmung. Sie sah auf die Spritze. Dann zuckte sie erneut zusammen und nickte zögernd.
Dom tupfte sanft ihren Oberschenkel ab. „Ich muss zu dem Hund zurück, aber können Sie mir schnell sagen, was passiert ist?“
„Ich war auf dem Weg nach Campbelltown“, erzählte Erin und schloss die Augen, als er die Spritze setzte. Erstaunt öffnete sie sie wieder. „Nicht schlecht. Das hat fast gar nicht wehgetan.“
„Ich bin Arzt“, erwiderte er lächelnd. „Damit verdiene ich meinen Lebensunterhalt. Und dann?“
Sie stockte. Der Schock, Erschöpfung und Angst hatten ihr zugesetzt. „Jedenfalls bin ich irgendwie von der normalen Route nach Campbelltown abgewichen. I…ich brauchte Zeit zum Nachdenken. Es war dunkel, und in der Nähe der Klippen am Fluss tauchte plötzlich ein Auto vor mir auf. Es fuhr Schlangenlinien, als wäre der Fahrer betrunken. Dann ging plötzlich die Hintertür auf, und der Hund wurde herausgeworfen. Direkt vor mein Auto.“ Schockiert sah sie ihn an. „Ich hätte ihn beinahe überfahren, aber ich bin ausgewichen.“
„Sie sind über die Klippen gegangen?“
„Klar. Zum Glück bin ich nicht im Fluss gelandet. Ich lag in meinem Auto, fest davon überzeugt, dass jeden Moment der Rettungsdienst kommt. Die Leute in dem anderen Auto haben bestimmt gesehen, was passiert ist. Aber keiner kam. Schließlich habe ich die Beifahrertür aufgetreten. Dabei habe ich meinen Schuh und mein Handy verloren. Dann bin ich die Klippen hochgeklettert, das hat ewig gedauert. Der Hund lag mitten auf der Straße und hat sich nicht gerührt. Also habe ich im Dunkeln gesessen und gewartet, dass irgendjemand auftaucht. Ich dachte, der Hund stirbt, aber das ist er nicht. Ich hob ihn hoch und trug ihn hierher.“
„Wenn Sie dort über die Klippe gegangen sind, wo ich denke … Dann sind Sie zwei, vielleicht auch drei Meilen gelaufen“, meinte Dominic entsetzt.
„Es hat sich wie zehn angefühlt.“ Sie schloss die Augen. Aber sofort öffnete sie sie wieder. „Was?“
„Dafür verdienen Sie eine Medaille. Ich kann nicht glauben …“ Er schüttelte den Kopf. „Ich muss zurück zu dem Hund.“
„Der Hündin “, korrigierte sie. „Elementarer Fehler. Ich schätze, meine Untersuchungsfähigkeiten lassen etwas zu wünschen übrig.“
Sie besitzt definitiv medizinische Kenntnisse, dachte Dom. Eine Krankenschwester? Aber jetzt war wirklich nicht der richtige Zeitpunkt, um danach zu fragen.
„Der Hündin“, stimmte er ernst zu. „Ich glaube, ich weiß, warum sie sich nicht rührt.“
„Warum?“
„Sie hat Wehen. Wie es aussieht, schon eine ganze Weile. Ich muss meine Veterinärmedizinbücher herauskramen und schauen, was ich tun kann. Wir lassen jetzt Ihre Spritze wirken, dann sehe ich mir die Kratzer näher an. In der Zwischenzeit …“
„Tun Sie Ihr Bestes.“ Erin brachte ein trauriges Lächeln zustande. „Ich habe sie nicht den ganzen Weg hierhergeschleppt, damit sie jetzt stirbt.“
Das konnte durchaus passieren. Die Hündin lag noch genauso da und hatte sich nicht gerührt. Dom hockte sich neben sie. Offensichtlich war sie eine Streunerin, denn sie trug nur ein zerschlissenes Halsband ohne Marke, war abgemagert, erschöpft und halbtot.
Vielleicht wäre es humaner, sie einzuschläfern, dachte er bekümmert. Aber …
Die Hündin sah ihn so flehentlich an.
Eine weitere Wehe fuhr durch ihren Körper. Schwächer als die letzte. Eigentlich war es ein Wunder, dass die Wehen nicht ganz ausgesetzt hatten, bei dem, was sie durchgemacht hatte. Schnell untersuchte er sie, aber es gab kein Anzeichen dafür, dass ein Welpe kam.
Wie lange hatte sie schon Wehen? Die Tatsache, dass die zweite Wehe schwächer war als die erste, sprach eine deutliche Sprache. Ein Kaiserschnitt kam nicht infrage. Das überstieg seine Fähigkeiten.
Sie sah ihn so flehentlich an …
Doc Dom und sein weiches Herz … Seufzend griff er nach dem Telefon. Fiona McLay war die einzige Tierärztin in der näheren Umgebung. Wie Dom war Fiona vierundzwanzig Stunden täglich sieben Tage
Weitere Kostenlose Bücher