Aerzte zum verlieben Band 43
schlecht nur mit einem Handtuch bekleidet nach Hause fahrenâ, erklärte Maggie freundlich und schien darauf zu warten, dass er wieder im Bad verschwand und die Sachen anzog.
Was sollte er auch sonst tun?
Sie in seine Arme nehmen und küssen?
Den Schritt an den Rand des Abgrundes wagen?
Er war kurz davor. Doch als sie sich umdrehte und wieder ins Wohnzimmer ging, sah er, wie sie sich mit schmerzverzerrtem Gesicht an den Rücken fasste. Rückenschmerzen waren gegen Ende einer Schwangerschaft nichts Ungewöhnliches. Aber diese harmlose Geste brachte mit einem Schlag die Erinnerungen an die schwangere Alice zurück.
Maggie war schön, klug und tapfer, und sie war verletzlich, schwanger und am Leben. Wie würde er sich fühlen, wenn er sich auf sie einlieÃ, wenn er sie von ganzem Herzen liebte ⦠und dann â¦?
Nein!
Obwohl er es besser wusste, sträubte Max sich auch als er angezogen war dagegen, sie in ihrem Apartment zurückzulassen. DrauÃen war die Sonne hinter dichten Wolken verschwunden, sodass im Raum eine düstere Atmosphäre herrschte.
âHast du Kerzen?â, erkundigte er sich, und Maggie sah ihn an, als sei er nicht ganz bei Trost.
âAber natürlich. Genug, um die ganze Wohnung zu erleuchten. Und zu heizen. In letzter Zeit gab es so viele Stromausfälle, dass jeder vernünftige Mensch sich einen Vorrat zugelegt hat. Ging bei dir nie das Licht aus?â
âNein.â Vielleicht hatte er es auch nur nicht bemerkt. Die Klinik hatte eine unabhängige Stromversorgung.
Die Klinik. Dorthin sollte er fahren. Arbeit war schon immer die beste Ablenkung für ihn gewesen. Doch er fühlte sich nach wie vor unwohl bei dem Gedanken, Maggie allein zu lassen.
Vielleicht gab es eine Alternative.
âIch muss jetzt zur Arbeitâ, erklärte er. âAber vorher sehe ich nach Judith und Grace. Der Rettungswagen hat sie ins Sydney South Hospital gebracht. Möchtest du mitkommen? Auf dem Rückweg könntest du ein Taxi nehmen.â
âJa, gernâ, bedankte sie sich und griff nach ihrer Tasche.
So einfach sollte es sein? âJa?â
âIch hatte schon vor deinem Vorschlag beschlossen, noch in die Klinik zu fahrenâ, gab Maggie zu. âKann schon sein, dass mir der professionelle Abstand zu meinen Patienten fehlt, aber ich kann es nun einmal nicht ändern. Ich muss wissen, wie es den beiden geht.â
âDu solltest dich ausruhenâ, wandte Max ein.
âWahrscheinlich hast du rechtâ, stimmte Maggie zu. âDoch bevor ich nicht weiÃ, dass es ihnen gut geht, kann ich mich nicht entspannen.â
âMaggie â¦â
âIch verspreche auch, nicht wieder so zu schluchzen, dass du mich trösten musst. Wir sind einfach nur zwei Ãrzte, die nach ihren Patienten sehen. Lass uns gehen!â
9. KAPITEL
Und so saà Maggie schon wieder in Maxâ coolem, sexy Sportwagen. Doch trotz ihrer demonstrativen Sachlichkeit fühlte sie sich schrecklich. Ihr eigenes Verhalten und ihre Gefühle während der letzten Stunden beunruhigten sie nicht nur, sie machten ihr regelrecht Angst.
Ihre Gedanken gehorchten ihr einfach nicht mehr. Max fuhr sie gerade zum Krankenhaus, damit sie beide nach den Patienten sehen konnten, denen sie Erste Hilfe geleistet hatten. Dass sie gemeinsam unterwegs waren, war völlig normal und harmlos. Doch sie konnte sich nicht dagegen wehren, den warmen Wind in ihrem Haar zu genieÃen, Maxâ schlanke, kräftige Finger am Lenkrad anzusehen und sich geborgen zu fühlen. Ganz so, als sei sie wieder Teil eines Paares. Sie fühlte sich wie eine Frau an der Seite des Mannes, den sie liebte.
Diese Vorstellung, so reizvoll sie auch sein mochte, war heimtückisch. Denn sie belog sich damit selbst.
Max war einfach nur engagiert und nett. Sonst nichts.
Und dennoch konnte sie nicht umhin, seine Gegenwart zu genieÃen. Und egal, ob sie sich alles nur einbildete: Sie würde jede einzelne Minute genieÃen.
Doch leider war es nur eine kurze Fahrt. Beim Krankenhaus angekommen parkte Max schwungvoll-routiniert auf dem für ihn reservierten Parkplatz â und ihre Zeit als vermeintliches Paar war vorüber.
Maggie wollte den Moment ein wenig hinauszögern und blieb noch einen Augenblick sitzen. Schon war Max um das Auto herumgegangen und hielt ihr mit besorgtem Blick die Tür auf.
âIst alles in Ordnung? Dieser Tag war viel zu anstrengend für
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