Aerzte zum verlieben Band 43
fragte sie die Verletzte, doch die Frau starrte sie nur aus schmerzerfüllten Augen an.
âWie ist Ihr Name?â, bat Maggie eindringlich.
âJudithâ, flüsterte die Frau.
âDas kleine Mädchen dort drüben ⦠ist das Ihre Tochter?â
âIch ⦠ja. Thomas ist im Kinderwagen, und Grace â¦â
âDr. Ashton ist bei Graceâ, beruhigte Maggie die Mutter. âEr ist ein groÃartiger Arzt, und er wird sich gut um sie kümmern. Ich werde jetzt zu ihm gehen, und nachsehen, wie es Grace geht.â
âUnd Thomas â¦?â
âThomas geht es gut.â Maggie warf einen abschätzenden Blick in die Gruppe der Schaulustigen und bemerkte eine ältere Frau, die so vernünftig war, sich im Hintergrund zu halten. âKönnten Sie sich um das Baby in dem Kinderwagen kümmern?â, rief sie zu ihr hinüber.
âIch?â
âJa, bitte. Wie heiÃen Sie?â
âMary. Ich kenne die Leute. Sie wohnen in meiner StraÃe.â
âPrima.â Maggie winkte die Frau heran, damit Judith sie sehen konnte. âJudith, Mary ist eine Nachbarin von Ihnen. Sie wird sich um Thomas kümmern. Und Spike wird Ihren Arm hochhalten, bis der Rettungswagen kommt. Alles wird gut. Ich gehe jetzt zu Dr. Ashton, um ihm mit Grace zu helfen.â
âJaâ, flüsterte die Verletzte. âGehen Sie zu meiner Kleinen.â
Er nahm ihre Stimme im Hintergrund wahr, und dankte Gott dafür, dass sie hier war. Schon vor diesem Unfall hatte er keinen Zweifel an ihrer Kompetenz gehabt, doch nun wusste er, dass sie nicht nur gut, sondern auch schnell und selbstsicher war.
Ãberall war Blut. Die Frau, um die Maggie sich kümmerte, musste eine arterielle Verletzung haben. Doch er konnte ihr nicht helfen; er hatte selbst genug zu tun.
Das blond gelockte Mädchen, das vor ihm lag, trug ein rosa Röckchen über ihrem mit Eiscreme verschmierten Badeanzug. Erstaunlicherweise war sie trotz des heftigen Aufpralls bei Bewusstsein, doch auch sie verlor bedrohlich viel Blut. Es spritzte nur so aus ihrem Bein. War die Femoralarterie verletzt? Vermutlich.
Max riss einen breiten Streifen aus seinem T-Shirt und machte einen Druckverband. Ganz offensichtlich war das Bein gebrochen. AuÃerdem zog sich eine hässliche Wunde über ihren Bauch.
âAlles wird gut, meine Kleineâ, murmelte er, während sie ihn ängstlich ansah. âDas Auto hat dein Bein verletzt. Aber ich kümmere mich um dich. Ich bin ein Doktor.â
âM-Mummy â¦â
Dann verdrehte sie die Augen und verlor das Bewusstsein.
Nein!
Blutverlust. Hämorrhagischer Schock.
Max lieà den Druckverband los und fühlte ihren Puls. Nichts. Vorsichtig schlug er auf ihren Brustkorb.
Aus dem Bein spritzte wieder Blut.
Und plötzlich war Maggie bei ihm. Sie kniete sich auf den Asphalt und hatte die Situation mit einem Blick erfasst.
âIch stoppe die Blutung, und du kümmerst dich um die Reanimationâ, befahl sie. âLos!â
Er war nicht mehr allein.
Sofort begann er mit der Herz-Lungen-Wiederbelebung.
âDer Rettungswagen ist unterwegsâ, teilte Maggie ihm knapp mit, und warf einen Blick zu Spike herüber, der sich noch immer um die Mutter kümmerte. Der Junge winkte ihr aufmunternd zu.
âIch muss das Bein reponierenâ, erklärte Maggie. âAnders bekommen wir diese Blutung nicht zum Stillstand.â Noch während sie sprach, hatte sie das mehrfach gebrochene Bein in seine ursprüngliche Lage zurückgebracht. Max war beeindruckt, doch er hatte jetzt keine Zeit, über Maggies auÃergewöhnliche Fähigkeiten nachzudenken.
Beatmung. Herzdruckmassage.
Beatmung. Herzdruckmassage.
Bitte! Atme!
Und plötzlich hob und senkte der Brustkorb der Kleinen sich wieder von selbst.
âGott sei Dank!â, rief Maggie.
Das Mädchen atmete wieder.
âDa ist der Rettungswagen!â, flüsterte Maggie glücklich.
Auch Max war erleichtert. Sie würden Hilfe bekommen. Plasma. Infusionen. Medizinische Geräte. Wenn es ihnen gelang, das kleine Mädchen in den Rettungswagen zu bekommen, bevor ihr Herz wieder aussetzte, dann hatte sie eine gute Ãberlebenschance.
Und plötzlich waren vier kompetente Rettungsassistenten da, die sofort erkannten, was zu tun war. Zugänge wurden gelegt, Sauerstoffmasken angelegt und Schmerzmittel verabreicht. Dann luden sie Mutter und Kind in den
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