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Aerzte zum verlieben Band 48

Aerzte zum verlieben Band 48

Titel: Aerzte zum verlieben Band 48 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Meredith Webber , Anne Fraser , Lucy Clark
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es brennend heiß werden.
    Bald fand sie einen geeigneten Felsen, setzte sich und begann zu zeichnen, als die aufgehende Sonne den Himmel rosa färbte.
    Nach den ersten Strichen jedoch legte sie den Bleistift beiseite und nahm ein gefaltetes Blatt aus der Zeichenmappe. Es war die Zeichnung von Dante. Alice betrachtete sie versonnen und lächelte. Auch wenn sie völlig missglückt war, so hatte sie sich nie entscheiden können, sie wegzuwerfen. Sie erinnerte sie an eine Zeit, als sie unbeschwert und glücklich gewesen war.
    Sie legte sie neben sich auf den Felsen, griff wieder nach dem Bleistift und zeichnete weiter.
    Versunken in ihre Beschäftigung, fuhr sie zusammen, als ein Schatten auf ihren Zeichenblock fiel. Sie hatte niemand herankommen hören und blickte verwirrt auf.
    Ein fremder Mann stand vor ihr.
    Alice sprang auf, das Herz schlug ihr bis zum Hals. Sie war mit diesem Mann ganz allein hier draußen. Würde jemand sie hören, wenn sie um Hilfe schrie?
    Jetzt begann er gestikulierend auf sie einzureden. Alice verstand kein Wort und schüttelte hilflos den Kopf. Da packte er sie am Arm und wollte sie mit sich ziehen. Nun bekam sie es wirklich mit der Angst zu tun.
    Sekunden später erschien Dante auf der Lichtung. Mit wenigen langen Schritten war er bei ihnen und sagte etwas zu dem Unbekannten, das Alice nicht verstand. Als der Mann antwortete, hellte sich Dantes Miene auf.
    „Er heißt Matak“, erklärte er. „Er hat gehört, dass du eine Schule einrichten willst. Da er sich mit Maurerarbeiten auskennt, bietet er dir seine Hilfe an.“
    Alice war auf einmal beschämt. „Bitte sag ihm, ich nehme seine Hilfe gern an und entschuldige mich, dass ich ihn nicht verstanden habe.“
    „Er will auch ein paar Helfer besorgen, die mit anpacken.“
    Der Mann hob grüßend die Hand und verschwand wieder in den Büschen.
    Der Schrecken war ihr in die Glieder gefahren, und sie ließ sich mit zitternden Knien auf den Felsen sinken. „Bist du mir gefolgt?“
    Dante verschränkte die Arme vor der Brust. „Ich war gerade draußen neben meinem Zelt und sah dich in diese Richtung gehen. Eine Weile später folgte er dir.“
    „Du hast mich die ganze Zeit beobachtet?“
    „Ich wollte nur sichergehen, dass dir nichts passiert. Er hat dich auch beobachtet, und ich wusste nicht, was er vorhatte.“
    „Seit wann interessierst du dich für meine Sicherheit?“
    „Das hätte ich für jede Frau im Lager getan“, entgegnete er ruhig. „Es gibt hier viele verzweifelte Menschen, ohne Geld, Heim oder Familie. Und verzweifelte Menschen handeln verzweifelt. Dieser Mann hatte nichts Böses vor, aber man kann nicht vorsichtig genug sein.“
    Alices Ärger verflog. Sie war enttäuscht, dass sie für ihn einfach nur eine Frau war, auf die er achtgab wie auf jede andere auch.
    „Danke“, sagte sie und hob ihre Zeichenmappe auf. „Ich gehe besser zurück.“
    Unerwartet griff er nach der Zeichnung, die auf dem Felsen lag. Alice blieb fast das Herz stehen. Was musste er von ihr denken, wenn er sah, dass sie diese schlechte Zeichnung mit nach Afrika genommen hatte? Bestimmt hielt er sie für völlig übergeschnappt.
    Er grinste, faltete das Blatt wieder zusammen und gab es ihr. Dann sagte er etwas auf Italienisch, was sie nicht verstand. Wahrscheinlich war es auch besser so.
    Dante legte ihr die Hand auf die Schulter. „Willst du wirklich eine Schule aufbauen? Du tust doch schon so viel.“
    Die freundlichen, fast zärtlich sanften Worte gingen ihr nahe. Auch wenn sie die Arbeit hier liebte, so litt sie doch unter Dauermüdigkeit, und die Schicksale, mit denen sie zu tun hatte, bedrückten sie oft sehr.
    „ Cara , was ist los? Warum weinst du?“
    Alice hatte gar nicht bemerkt, dass ihr die Tränen über die Wangen liefen. Verlegen wandte sie sich ab und wischte sie weg. Wenn sie nicht aufpasste, würde sie sich ihm noch in die Arme werfen und herzzerreißend schluchzen.
    Dante aber drehte sie behutsam zu sich herum. „Es muss dir nicht peinlich sein, dass du traurig bist“, sagte er und sah ihr in die Augen. „Das zeigt nur, dass du menschliche Gefühle hast.“
    Alice brachte ein schwaches Lächeln zustande. „Hast du das etwa bezweifelt?“
    „Ja.“ Seine Stimme klang jetzt weich. „Ich hatte mich gefragt, ob du überhaupt ein Herz hast.“
    „Und jetzt?“ Ihr Puls raste.
    „Du hast dich verändert.“
    „Oh, Dante, ich glaube, ich habe mich überhaupt nicht verändert. Ich bin nur endlich der Mensch, der ich immer sein

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