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Aerzte zum verlieben Band 48

Aerzte zum verlieben Band 48

Titel: Aerzte zum verlieben Band 48 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Meredith Webber , Anne Fraser , Lucy Clark
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Augen stand ein Ausdruck, der ihr nicht gefiel. Er nahm ihre Hand. „Komm, oder traust du mir nicht?“
    Ihr Herz hämmerte. Der Gedanke, mit ihm allein zu sein, machte sie ganz schwach.
    Aber er nahm sie nicht mit in sein Zelt, sondern wies sie an, draußen zu warten. Er verschwand hinter der Plane und tauchte mit einem Stuhl, Spiegel und einer Schere wieder auf.
    „Okay, du hältst den Spiegel und sagst mir, wann ich aufhören soll“, befahl er. „Aber zuerst sollten wir das Haar nass machen. Dann lässt es sich besser schneiden.“
    Wieder ließ er sie allein und kehrte gleich darauf mit einem Eimer Wasser zurück. Inzwischen hatten sich schon einige Kinder um sie geschart und beobachteten sie neugierig.
    Dante legte ihr ein Handtuch um die Schultern. „Beug dich vor.“
    „Wirklich, Dante …“, begann Alice, aber bevor sie den Satz zu Ende gebracht hatte, schüttete er ihr den vollen Eimer über den Kopf.
    Sie keuchte auf und wollte sich aufrichten. Doch starke Hände hielten ihren Kopf unten, und dann spürte sie, wie Dante ihr mit kreisenden Bewegungen Shampoo ins Haar massierte. Er tat es sanft und bedächtig, als hätte er alle Zeit der Welt, und Alice überließ sich den wundervollen Gefühlen, die seine schlanken Finger in ihr auslösten. Sie hoffte nur, dass niemand bemerkte, wie sehr diese sinnliche Massage sie erregte. Am ganzen Körper verspürte sie ein erotisches Prickeln.
    „So, nun die Spülung“, verkündete Dante.
    Wieder ergoss sich ein Wasserschwall über ihren Kopf. Inzwischen hatten sich bestimmt fünfzig Zuschauer um sie versammelt. Dante rieb die Haare mit dem Handtuch trocken.
    „Spiegel“, sagte er in einem Ton, als verlange er im OP ein neues Skalpell.
    Alice gehorchte und hob den Spiegel. Sie sah, dass Dante grinste. Na, wenigstens hatte er seinen Spaß!
    Seine Fingerspitzen strichen über ihren Nacken, als er ihr Haar anhob. Dann fielen die ersten Strähnen zu Boden. Einige Frauen schrien auf, andere stießen mitfühlende Laute aus. Alice kniff die Augen zusammen. Sie dachte gar nicht mehr daran zu kontrollieren, dass er auch ja nicht zu viel abschnitt.
    „Jetzt kannst du wieder hinsehen.“
    Sie wagte einen Blick in den Spiegel. Es sah ganz gut aus, ein bisschen knabenhaft mit den abstehenden Spitzen. Ungewohnt, aber nicht schlecht, dachte sie.
    Dante kam um sie herum und hockte sich vor sie hin. „Sieht gut aus. Betont deine Augen.“ Er senkte die Stimme. „Deine wunderschönen grünen Augen.“ Es klang fast zärtlich, und als er mit den Fingern flüchtig ihre Lippen berührte, hatte Alice das Gefühl, zu schmelzen. Da zog er seine Hand abrupt zurück und erhob sich.
    Die Kinder stürmten auf sie zu. „Jetzt ich, jetzt ich!“ riefen sie aufgeregt.
    Dante lachte, hob eins der kleinen Mädchen hoch und wirbelte es herum. „Tut mir leid, Kinder, aber ich muss wieder an die Arbeit.“ Trotzdem folgten sie ihm, als er davonging, und einige klammerten sich an seine Arme.
    Alice stand auf und fegte ihre Haare zusammen. Ein Schauer überlief sie. Dante jeden Tag zu sehen, seine Blicke zu spüren, seine Berührungen, das war schwieriger, als sie gedacht hatte.
    Hatte sie ernsthaft geglaubt, dass sie ihn jemals vergessen könnte?

6. KAPITEL
    An den Abenden herrschte früh Ruhe, denn die meisten Mitarbeiter fielen nach dem Essen todmüde ins Bett. Für heute Abend jedoch war ein Lagerfeuer geplant, wie Linda ihr erzählte.
    „Wir arbeiten hart“, erklärte sie Alice. „Aber wenn wir zusammen am Feuer sitzen, redet keiner über die Arbeit. Jeder muss sich mal entspannen.“
    Nach dem Abendessen machten sich alle auf den Weg zu einer kleinen Lichtung, wo schon öfter Lagerfeuer gebrannt hatten, wie Alice sah. Dante und Costa schafften trockene Äste heran, stapelten sie geschickt aufeinander, und bald loderten Flammen auf. Über ihnen spannte sich der Nachthimmel, wolkenlos und von funkelnden Sternen übersät.
    Nach Einbruch der Dunkelheit war es in der Wüste spürbar kälter als am Tag, und Alice hielt die Hände ans Feuer, dankbar für die Wärme.
    Linda verteilte Becher mit heißem Tee. „Willst du uns nicht etwas vorspielen, Dante?“ fragte sie. „Ich habe gesehen, dass du deine Gitarre mitgebracht hast.“
    Dante nickte, verschwand für ein paar Minuten und kehrte mit dem Instrument zurück. Er spielte eine Melodie an und begann zu singen. Samtweich klang seine tiefe Stimme, und die italienischen Worte, obwohl sie sie nicht verstand, gingen Alice unter die Haut.

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