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Aerzte zum verlieben Band 48

Aerzte zum verlieben Band 48

Titel: Aerzte zum verlieben Band 48 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Meredith Webber , Anne Fraser , Lucy Clark
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seinen Namen aussprach.
    Schnell zog Caroline ihre Tochter an, sodass sie kurz darauf losfahren konnten.
    Jorge führte die beiden zu seinem Auto, das er unter einem Palisanderholz-Baum geparkt hatte.
    „Sie braucht einen Kindersitz“, erklärte Caroline besorgt.
    „Ich habe einen ausgeliehen“, beruhigte Jorge sie und hob Ella hoch, um sie ins Auto zu setzen.
    Langsam rollten sie die schmale Straße entlang, doch sobald sie die Hauptstraße erreicht hatten, fuhr Jorge genauso schnell wie die anderen Verkehrsteilnehmer.
    „Liegt es an eurem südamerikanischen Temperament, dass ihr alle fahrt, als würdet ihr an einem Formel-1-Rennen teilnehmen?“
    Grinsend drehte er sich zu ihr um. „Hast du etwa Angst?“
    Entrüstet schüttelte sie den Kopf und hoffte inständig, dass er nicht bemerkte, was sein verschmitztes Lächeln in ihrem Inneren angerichtet hatte. Dies war der Jorge, den sie so unbeschreiblich geliebt hatte. Der Mann, mit dem das Unmögliche möglich schien. Der es immer geschafft hatte, sie aufzuheitern, wenn ihre Verzweiflung und Hilflosigkeit über die kaum zu verändernden Verhältnisse zu groß geworden waren.
    Gab es ihn noch? War unter Jorges rauer Schale noch immer der Mann, den sie geliebt hatte? Sie hoffte es – auch wenn sie wusste, dass es ihr nichts nützen würde. Er hatte mit keinem Wort, keinem Blick und keiner Geste angedeutet, dass er noch immer etwas für sie empfand. Wenn er überhaupt jemals etwas für sie empfunden hatte.
    Sie tat das alles hier für Ella – daran musste sie immer denken. Auch wenn sie es kaum ertragen konnte, mit Jorge in diesem winzigen Auto zu sitzen.
    Leider war Ella im Augenblick keine große Hilfe. Während sie in fast jeder Lebenslage unaufhörlich vor sich hin plapperte, pflegte sie beim Autofahren zu schweigen und wie gebannt aus dem Fenster zu sehen.
    Denk nach! befahl Caroline sich. Finde ein Gesprächsthema!
    Es gab so viele unbeantwortete Fragen. Was würde zum Beispiel aus ihnen werden, wenn Jorge nach Buenos Aires zurückging? Würde er sie freiwillig mitnehmen und seinem Vater vorstellen? Oder würde sie ihn überreden müssen, den Kontakt zu Ella aufrechtzuhalten? War er überhaupt daran interessiert, Ella regelmäßig zu sehen?
    Ella zuliebe mussten sie eine Lösung finden.
    Caroline hatte keine Ahnung, wie diese Lösung aussehen konnte, doch ihr angeborener Optimismus – und das Vorbild ihrer Mutter – sorgten dafür, dass sie zuversichtlich war. Alles war möglich, wenn man bereit war, dafür zu arbeiten.
    „Ich werde Samstag in einer Woche nach Hause fahren“, beendete Jorge das Schweigen.
    Konnte er etwa ihre Gedanken lesen?
    „Ich möchte gern, dass mein Vater Ella kennenlernt. Und dich natürlich. Falls ihr die lange Strecke nicht mit mir im Auto fahren möchtet, könnte ich einen Flug für euch buchen.“
    Die Vorstellung, quer durch das Land zu fahren und alles ansehen zu können, war verlockend. Doch der Gedanke, Jorges vergöttertem Vater gegenüberzutreten, machte ihr etwas Angst.
    „Natürlich kommen wir sehr gern mit dir mit“, erklärte sie. „Deshalb sind wir schließlich hier. Ich wollte, dass Ella dich kennenlernt, und das geht schlecht, wenn wir hier sind und du in Buenos Aires. Aber …“
    „Aber?“
    „Mir ist gerade eingefallen, dass ich zugesagt habe, einen Monat lang hier zu arbeiten. Glaubst du, dass dein Nachfolger ohne mich auskommt?“
    Jorge lachte schallend, und beim Klang dieses unbeschwerten Lachens wäre Caroline fast in Tränen ausgebrochen. Konnte es schlimmere Erinnerungen geben als die an gemeinsames Lachen?
    „Die pflichtbewusste Caroline“, neckte er sie. „Wenn noch nicht einmal ich wusste, dass du kommen würdest, wie hoch ist da wohl die Wahrscheinlichkeit, dass mein Nachfolger von dir weiß?“
    Wieder drehte er sich mit einem Lächeln zu ihr um. Wie gern hätte sie ihn berührt. Ihr Körper war sich seiner Nähe so überdeutlich bewusst, dass es ihr unendlich schwer fiel, ruhig sitzen zu bleiben.
    Er fuhr jetzt wesentlich langsamer. Spürte er es auch? Würde er seine Verteidigungshaltung aufgeben und sie berühren? Sie sogar küssen? Oder ihr zumindest zeigen, dass er auf einen Anfang von ihr wartete?
    Enttäuschung machte sich in ihr breit, als ihr klar wurde, dass er nur abgebremst hatte, weil er abbiegen wollte. Sie fuhren unter einem kunstvoll verzierten Torbogen hindurch.
    „Dies ist eine sehr beliebte plaza . Vor einigen Jahren wurde der Uferbereich aufwändig umgestaltet, um

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