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Aerzte zum verlieben Band 48

Aerzte zum verlieben Band 48

Titel: Aerzte zum verlieben Band 48 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Meredith Webber , Anne Fraser , Lucy Clark
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um ihn in den Arm zu nehmen, trat er einen Schritt zurück. Es brach ihm fast das Herz, doch er konnte es nicht ertragen, von ihr bemitleidet zu werden. Nicht von Caroline …
    „Wir haben heute Nachmittag frei. Möchtest du in die Stadt fahren? Es gibt einige Sehenswürdigkeiten, die ich dir zeigen könnte, zum Beispiel mehrere wunderschöne Plazas am Ufer des Flusses.“
    Ihr Gesichtsausdruck ließ keinen Zweifel daran, dass seine Zurückweisung sie verletzt hatte. Doch sie gab sich alle Mühe, sich nichts anmerken zu lassen.
    Entschlossen straffte sie die Schultern und streckte trotzig ihr Kinn vor. „Wenn du Zeit dafür hast, wäre so ein Ausflug wundervoll. Ella schläft meist ungefähr eine Stunde. Wir können losfahren, sobald sie wach ist, und vielleicht irgendwo in der Stadt eine Kleinigkeit essen.“
    Jorge bedauerte sein Angebot in dem Augenblick, in dem er es ausgesprochen hatte. Er würde jeweils eine Dreiviertelstunde mit ihr in seinem winzigen Auto sitzen müssen. Wie sollte er das ertragen, wenn ihre Anwesenheit schon hier in der vergleichsweise geräumigen Hütte so einen Tumult in seinem Inneren auslöste?
    „Wir könnten an die Uferpromenade fahren – der Fluss heißt Paraná. Es gibt viele hübsche Plätze dort.“
    Offensichtlich hatte Caroline nicht bemerkt, dass er diesen Vorschlag nur halbherzig gemacht hatte, denn sie war begeistert von seiner Idee.
    „Ich ziehe mich schnell um!“, verkündete sie und verschwand im Schlafzimmer.
    Er konnte ihr natürlich sagen, dass er seine Meinung geändert hatte und unaufschiebbarer Papierkram seine Anwesenheit in der Krankenstation erforderte. Doch während er über diese Möglichkeit nachdachte, fiel ihm auf, dass er sich nichts sehnlicher wünschte, als den Nachmittag mit Ella zu verbringen.
    Sein Bedürfnis, in ihrer Nähe zu sein, wuchs von Stunde zu Stunde und war inzwischen stärker als sein Wunsch, Caroline aus dem Weg zu gehen.
    Ella!
    Sein Kind. Seine Tochter.
    Mi hija!
    Er flüsterte die Worte, von denen er niemals gedacht hätte, dass er sie jemals würde sagen können. Eine Welle von Stolz überkam ihn.
    Und Liebe.
    Doch der Gedanke, eine Tochter zu haben, machte ihm auch Angst. Er wusste, dass Kinder viel eher bereit waren, die Eigenheiten ihrer Mitmenschen zu akzeptieren. Aber der Gedanke, sie könnte ihn trotzdem hässlich und beängstigend finden, schnürte ihm die Kehle zu.
    Andererseits war sie bis jetzt völlig unbekümmert mit ihm umgegangen und hatte weder auf seine Narben gestarrt noch den Eindruck erweckt, sie würden sie stören. Sie nahm ihn einfach, wie er war, und schien sich in seiner Gegenwart sehr wohl zu fühlen.
    Ihr fröhliches „Sieh dir mal diesen riesigen Schmetterling an, Chor-cheh!“ am Morgen hatte sein Herz vor Liebe fast zum Platzen gebracht.
    Wie würde es sich wohl anfühlen, wenn sie ihn das erste Mal Papá nannte?
    Konnte er überhaupt noch glücklicher sein als jetzt?
    „So, ich bin fertig. Wir müssen nur noch darauf warten, dass Ella wach wird.“ Caroline hatte ihre bequeme Arbeitshose gegen ein Paar enge, ausgewaschene Jeans ausgetauscht und trug nun ein knallrotes T-Shirt mit einem glitzernden Schmetterling darauf.
    „Das hat Ella mir zu Weihnachten geschenkt“, erklärte sie entschuldigend. „Sie hat es selbst ausgesucht und darauf bestanden, dass wir es kaufen.“
    „Es steht dir großartig. Du solltest öfter Rot tragen“, sagte Jorge zu seinem eigenen Erstaunen, woraufhin Caroline vor Verlegenheit errötete.
    „Ich habe mich seit damals nicht sehr verändert. Klamotten einzukaufen steht noch immer weit unten auf der Liste meiner Lieblingsbeschäftigungen. Meistens trage ich Jeans und T-Shirts, die ich im Fünferpack kaufe.“
    Da Jorge wusste, dass Caroline in sehr bescheidenen Verhältnissen aufgewachsen war, glaubte er ihr aufs Wort. Ihre Mutter hatte hart gearbeitet, um ihrer Tochter ein anständiges Leben und das ersehnte Medizinstudium bieten zu können. Es passte zu Caroline, dass sie diesen Lebensstil beibehalten hatte.
    „Aber nachdem dein Vater dir sein Vermögen hinterlassen hat, brauchst du doch jetzt nicht mehr so sparsam zu sein und könntest dir – wie hast du das damals immer genannt? Schnickschnack? Du könntest dir ab und zu ‚unwichtigen Schnickschnack‘ gönnen.“
    Ihr glockenhelles Lachen ließ ihn für einen winzigen Augenblick alles andere vergessen.
    „Lustig, dass du dich daran erinnerst.“ Sie hatte offensichtlich keine Ahnung, welche Wirkung sie auf

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