Aerzte zum Verlieben Band 52
Ihnen?“
„Gut danke. Haben Sie alles erledigen können?“
„Ja, wir sind gerade fertig geworden. Sie haben es wohl eilig, unseren jungen Mann hier nach Hause zu holen.“
Leah lächelte, wenn auch etwas gezwungen, wie Gabe schien. „Er ist sehr ungeduldig, wie Sie sich vorstellen können.“
„Dann will ich Sie nicht länger aufhalten.“ Er schüttelte Gabe die Hand. „Halt mich bitte auf dem Laufenden, ja?“
„Mach ich“, versprach Gabe.
Auf dem Weg zu seinem Zimmer berichtete er Leah von der telemedizinischen Konsultation.
„Und, gab es irgendwelche technischen Probleme?“, erkundigte sie sich.
„Nein. Leider steht es schlecht um die Patientin. Ich kenne sie.“ Er erzählte, wie fürsorglich sich Carlotta bei jedem Besuch um sein Team gekümmert hatte.
„Das tut mir leid. Wird sie wieder gesund?“
„Es sieht nicht gut aus.“ Er wechselte das Thema. „Hast du meinen Laborbericht?“
„Habe ich. Dein Leukozytenwert ist gesunken. Jeff hat gesagt, du kannst gehen.“
„Ja!“ Gabe stieß die Faust in die Luft.
Leah lächelte. „Dachte ich mir, dass du dich freust. Ich befreie dich gleich von der Braunüle, dann können wir los.“
„Fantastisch!“
Leah atmete tief durch, bevor sie mit zwei Einkaufstüten im Arm das Haus betrat, das Gabe und sie gemeinsam gebaut hatten. Erinnerungen überfielen sie – wie sie sich spätabends noch mit Erdbeeren aus dem Kühlschrank gefüttert hatten, oder auch der bedrückende Moment, als sie die Scheidungspapiere auf den Küchentresen geworfen hatte.
Mit einem glücklichen Lächeln sah sich Gabe in der Küche um. „Ich hatte schon gedacht, ich würde das Haus nie wiedersehen“, sagte er nur. „Es tut so gut, hier zu sein.“
„Das glaube ich dir gern“, erwiderte Leah. Sie empfand gemischte Gefühle und hoffte nur, dass die sechs Wochen schnell vergingen. Vielleicht begriff Gabe ja schon eher, dass sie und er viel zu verschieden waren, und unterzeichnete die Papiere früher.
Wie ein Kind an Heiligabend blickte er erwartungsvoll ins Wohnzimmer. „Ja“, sagte er zufrieden. „Genau so habe ich es in Erinnerung.“
Leah betrachtete die schwarzen Granitarbeitsflächen, die schimmernde Edelstahlspüle und die cremefarbenen Fliesen. In der Essecke stand eine Kerze auf dem runden Tisch, mit ihrem Lieblingsduft Fresh Rain .
Nichts hatte sich geändert, und doch alles.
Gabe lehnte sich gegen den Küchentresen. „Du glaubst nicht, wie oft ich mir das hier vorgestellt habe. Deine frischen Blumen auf dem Tisch, die Teller in der Spüle, die Schuhe an der Tür, den Duft von deinem frisch gebackenen Bananenbrot.“
Die Blumen auf dem Tisch waren schon vor zwei Jahren verschwunden gewesen. Einige Monate später war ihr auch die Lust am Backen vergangen, und das Geschirr in der Spüle reduzierte sich auf Kaffeetasse, Untertasse und Löffel, weil sie mehr außerhalb als zu Hause aßen. Und die einzigen Schuhe an der Tür waren die, die sie vor einer Minute dort abgestreift hatte.
Durfte sie ihm übel nehmen, dass er in den schlimmsten Stunden seines Lebens an glücklichere Zeiten dachte, um durchzuhalten?
„Aber das ist schon eine ganze Weile her, nicht wahr?“, sagte er nachdenklich.
„Ja.“ Leah fühlte sich unbehaglich und wechselte das Thema. „Möchtest du einen Kaffee?“
„Das wäre großartig.“ Er zog sich einen Stuhl heran und setzte sich.
Leah war nicht entgangen, dass er dabei das Gesicht verzog. „Tun dir die Rippen immer noch weh?“
„Ja, aber es ist schon besser.“
„Wenn du dich schonst, kannst du in ein, zwei Wochen wieder ins Fitnessstudio.“
„Wahrscheinlich. Gehst du noch hin?“
Sie schüttelte den Kopf, während sie die Kaffeemaschine befüllte. „Ich jogge lieber.“ Was nicht ganz der Wahrheit entsprach. Sie hatte nur vermeiden wollen, Gabe unverhofft über den Weg zu laufen.
„Ich würde gern mitlaufen, wenn ich wieder soweit bin.“
Überrascht blickte sie auf. „Aber du mochtest Joggen noch nie!“
„Warum sollte ich nicht mal etwas Neues ausprobieren? Und ich würde gern mitkommen. Früher sind wir oft zusammen in den Park gegangen.“
„Ja, zum Spazierengehen. Und auch nur am Anfang unserer Ehe. Das ist schon lange her.“
„Weißt du noch, wie ich den Eiswagen mitten auf der Straße angehalten habe, weil du unbedingt ein Vanilleeis haben wolltest?“
„Du wärst beinahe überfahren worden!“
„Meine Reaktionsschnelligkeit hat mich gerettet.“
„Reaktionsschnelligkeit? Das
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