Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Aerzte zum Verlieben Band 57

Aerzte zum Verlieben Band 57

Titel: Aerzte zum Verlieben Band 57 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Caroline Anderson , Joanna Neil , Emily Forbes
Vom Netzwerk:
können froh sein, dass sie einander haben, dachte Charlie. Von ihren Eltern bekamen sie nicht gerade viel Liebe und Aufmerksamkeit. Kein Wunder, dass sie sich so nahestanden. Er mochte nicht so privilegiert aufgewachsen sein wie die drei – tatsächlich war zu Hause das Geld immer knapp gewesen –, doch Liebe hatte es mehr als genug gegeben. Charlie hatte auch heute noch ein enges Verhältnis zu seiner Familie. Geld konnte Liebe nicht ersetzen.
    Während er noch in Gedanken versunken war, nahm Bella ihm einen der Löffel ab. „Ich schlage vor, dass wir Schokolade essen und über etwas anderes reden“, sagte sie, griff nach dem Pillenfläschchen mit den Verdauungsenzymen, schüttete sich ein paar Tabletten auf die Handfläche, steckte sie in den Mund und schluckte sie mit etwas Wasser hinunter.
    Charlie ertappte sich dabei, dass er sie anstarrte. Er wusste nicht einmal, was er sagen sollte, und es dauerte einen Moment, bis ihm wieder einfiel, warum er überhaupt hier war. „Lass uns über deine Uni-Bewerbung reden“, sagte er. „Dabei wollte ich dir doch helfen.“
    Verwirrt sah sie ihn an, und in ihre Augen kehrte der gewohnt schüchterne Ausdruck zurück. „Danke, das ist sehr nett von dir, aber das brauchst du nicht.“
    „Schaffst du es ohne meine Hilfe?“
    Ihre kastanienroten Locken hüpften, als sie den Kopf schüttelte. „Nein.“
    „Soll ich morgen noch einmal wiederkommen?“
    „Sam meint, ich könnte morgen nach Hause. Ich werde Lexi fragen, ob sie mir hilft.“
    „Nein, wirst du nicht.“
    „Woher willst du das wissen?“
    „Wenn du es wirklich wolltest, hättest du sie längst darum gebeten. Ich habe mich schlaugemacht und alle Informationen zusammengetragen. Nervennahrung haben wir auch genug, also lass uns anfangen.“
    „Du hast dich informiert?“
    Charlie nickte. Er war gern vorbereitet, bei allem, was er anging. Er mochte keine Überraschungen. Seiner Erfahrung nach verhießen Überraschungen nie etwas Gutes. „Gestern Abend habe ich mir die Bewerbungsformulare angesehen und die Aufnahmekriterien studiert. Das haben wir in null Komma nichts erledigt.“
    „Gestern Abend?“, wiederholte sie erstaunt. „Hattest du keine Verabredung?“
    Jeden Mittwochabend versammelten sich gegenüber vom Sydney Harbour Hospital Mediziner und Pflegepersonal in Pete’s Bar . Angefangen hatte es damit, dass Pete für Angestellte des Krankenhauses mittwochs die Drinks zum halben Preis ausschenkte, und irgendwann war es zur Tradition geworden, sich an diesen Abenden dort zu treffen.
    Bella hatte recht. Die Bar war immer gerammelt voll, und normalerweise wäre Charlie gestern auch hingegangen. Meistens fand er schnell weibliche Gesellschaft. Im Harbour arbeiteten viele attraktive Krankenschwestern, und manche waren nach dem Ende ihrer Schicht einem Schäferstündchen nicht abgeneigt.
    Doch er hatte Bella versprochen, ihr zu helfen, und außerdem liefen ihm die hübschen Schwestern nicht weg. In einer Woche war wieder Mittwoch.
    „Nein.“ Er wechselte das Thema. „Wusstest du, dass die Bewerbungsfrist nächste Woche abläuft? Hast du Arbeitsproben, die du beilegen kannst?“
    „Ja, mehr als genug, das ist nicht das Problem. Ich habe mich nur nicht an den schriftlichen Teil gewagt. Formulieren ist nicht so meine Sache.“
    Charlie grinste. Die Angelegenheit fing an, richtig Spaß zu machen. Er liebte es, für Probleme Lösungen zu finden, das reizte ihn auch an der Medizin. „Deswegen bin ich ja hier. Kannst du die Webseite der Uni laden?“
    Bella klappte ihren Laptop auf und bewegte den Finger auf dem Touchpad. Der Bildschirm erwachte zum Leben. Sie hatte nur vergessen, dass sie eine DVD eingeschoben und sich den Film angesehen hatte. Bevor sie ihn wegklicken konnte, war er auch für Charlie deutlich sichtbar.
    Sonst war es ihr immer peinlich, wenn jemand sie dabei ertappte, dass sie sich romantische Liebesfilme anschaute. Aber sie hatte schon die Episode mit dem roten Negligé überstanden, da wäre es ja albern, jetzt verlegen zu sein. Außerdem wusste Charlie über einiges Bescheid, das ihr unangenehm war. Zum Beispiel, dass ihre Mutter Alkoholikerin war. Dann würde er sie bestimmt nicht dafür verurteilen, dass sie eine Schwäche für leichte Kinokost hatte.
    „Guter Film“, sagte er, als er sich hinsetzte.
    Bella freute sich unbeschreiblich darüber, dass er ihren Filmgeschmack nicht kritisierte. Sie lächelte ihn an. „Du hast ihn gesehen?“
    „ Pretty Woman? Selbstverständlich!

Weitere Kostenlose Bücher