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Aerzte zum Verlieben Band 57

Aerzte zum Verlieben Band 57

Titel: Aerzte zum Verlieben Band 57 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Caroline Anderson , Joanna Neil , Emily Forbes
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Amy.
    „Vergiss sie endlich, es ist vorbei“, knurrte er sich selbst an, schaltete den Fernseher aus, schnappte sich seinen Mantel und verließ das Haus. Im Krankenhaus gab es genug zu tun.
    Was sollte er hier herumsitzen und grübeln?
    Ben machte bei ihr die erste Ultraschalluntersuchung.
    Amy zählte Hände, Füße, sah Arme und Beine, die feine Wirbelsäule und das Herzchen, das regelmäßig schlug. Mein Baby, dachte sie und berührte zärtlich den Monitor. Mit Tränen in den Augen lächelte sie, erfüllt von einer unbeschreiblichen Liebe zu ihrem Kind.
    „Danke“, sagte sie bewegt, als Ben das Gerät schließlich ausschaltete.
    „Gerne.“ Seine Stimme klang rau, und ihr wurde bewusst, was es auch für ihn bedeuten musste. Dies war das Kind seines Zwillingsbruders, sicher hatte Ben mit ihm gelitten, als Matt sein erstes Baby verloren hatte.
    „Du wirst dieses Kind nicht verlieren, Amy“, sagte Ben, der ihre Gedanken zu lesen schien. „Das lasse ich nicht zu.“
    „Vielleicht kannst du es nicht verhindern.“
    „Ich möchte deine Cervix von jetzt an wöchentlich schallen. Matt meinte …“
    „Hast du mit ihm gesprochen?“, unterbrach sie ihn erschrocken.
    „Nein, selbstverständlich nicht, ich halte meine Versprechen. Es war damals, das einzige Mal, dass wir darüber geredet haben. Er dachte, es hätte am Muttermund gelegen. Er sagte, er würde das genauer beobachten wollen bei der nächsten Schwangerschaft.“
    Amy schwang die Beine von der Untersuchungsliege, stand auf, zog den Reißverschluss ihrer Jeans hoch und den Pullover herunter. „Welche nächste Schwangerschaft?“, erwiderte sie ungewollt sarkastisch. „Er ist gegangen, Ben. Ich hatte ihm gesagt, ich bräuchte Zeit, um darüber hinwegzukommen, und er hat Schluss gemacht. Es kam mir so vor, als wäre er erleichtert.“
    „Amy, du irrst dich“, sagte Ben beschwörend, aber sie wusste es besser. Matt war kalt und abweisend gewesen. Er hatte um das Baby getrauert, aber kaum ein Wort mit ihr geredet. Sich abgekapselt, unfähig, ihr Halt zu geben. Und was noch schlimmer war: Er hatte jeden ihrer Versuche, ihm beizustehen, abgewehrt.
    „Du warst nicht dabei, Ben, du hast ihn nicht erlebt.“ Es tat immer noch weh. „Ich möchte nicht mehr darüber reden, bitte.“
    „Natürlich, entschuldige.“ Ben hatte ihr die Verzweiflung wohl angehört. „Hier ist dein Foto.“ Er schob das Ultraschallbild in ein Passepartout aus weißem Karton und gab es ihr.
    „Danke … für alles, Ben. Ich bin froh, dass ich euch habe.“
    Es war alles gut. Nichts, kein Test und keine Untersuchung, deutete darauf hin, dass sie dieses Kind verlieren würde. Genau wie beim letzten Mal auch …
    Amy verdrängte den Gedanken und machte weiter wie bisher. Hier und da achtete sie natürlich mehr auf sich, ernährte sich besonders gesund und vermied schwere körperliche Tätigkeiten. Aber ansonsten versuchte sie, nicht zu oft über ihre Schwangerschaft – oder Matt – nachzudenken.
    Doch am ersten Weihnachtstag, als sie abends vom Dienst kam, konnte sie es nicht verhindern. Ob er allein war? Sie könnte ihn anrufen. Ihm frohe Weihnachten wünschen und ihm sagen, dass er Vater wurde.
    Nein, es war noch zu früh. Sie würde es ihm später sagen.
    Bald.
    Ganz bestimmt.

4. KAPITEL
    Er stand auf dem Bürgersteig und blickte auf Daisys Haus, unentschlossen wie selten sonst in seinem Leben.
    Amy war zu Hause. Aus der Küche fiel Licht in den Flur, und Matt sah schemenhaft ihre Gestalt, als sie ins Esszimmer ging. Bei Ben und Daisy war alles dunkel.
    Matt rechnete nicht damit, dass Amy ihn mit offenen Armen empfangen würde. Aber das Bedürfnis, sie zu sehen, war stärker. Ein einziges Mal noch wollte er versuchen, sie davon zu überzeugen, ihrer Beziehung eine zweite Chance zu geben.
    Er gab sich einen Ruck und marschierte zur Haustür. Ohne lange nachzudenken, klopfte er energisch. „Amy, ich bin’s, Matt.“
    Warum hatte er das getan? Hätte er keinen Ton gesagt, wäre sie an die Tür gekommen. Jetzt herrschte Stille.
    Nur schwer widerstand er dem Drang, sich zu bücken, um durch den Briefschlitz zu lugen. Es war ihr gutes Recht, ihn zu ignorieren …
    Da ging das Verandalicht an. Schritte waren zu hören, die Tür schwang auf, und dann stand Amy vor ihm, ernst, ohne den Anflug eines Lächelns.
    „Hallo, Matt“, sagte sie ruhig, und sein Herz machte einen Satz.
    Sie sah … wundervoll aus, trotz des argwöhnischen Ausdrucks in ihren schönen grauen Augen. Ihr

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