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Aerzte zum Verlieben Band 57

Aerzte zum Verlieben Band 57

Titel: Aerzte zum Verlieben Band 57 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Caroline Anderson , Joanna Neil , Emily Forbes
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nach seinen Eltern.
    Sein wissendes kleines Lächeln verriet, dass er sie durchschaut hatte. Er beließ es jedoch dabei. „Es geht ihnen gut. In Yorkshire liegt hoher Schnee, aber sie haben genug Vorräte im Haus, und in Notfällen kommt Dad auch zu den umliegenden Farmen. Nächste Woche soll es noch kälter werden.“
    Um Himmels willen, sag ihr endlich, dass du sie liebst! Sag ihr, wie sehr du sie begehrst! Sag ihr, du willst es noch einmal versuchen, und dass es diesmal gut gehen wird.
    Matt setzte gerade zum Sprechen an, da wurde energisch an die Haustür geklopft. Amy stand auf und öffnete. Er hörte, wie sie seinen Namen sagte.
    Gleich darauf marschierte Ben in die Küche. „Du wolltest doch anrufen!“ Sein Bruder umarmte ihn und klopfte ihm kameradschaftlich auf den Rücken. „Komm, lassen wir Amy in Ruhe. Du kannst mir helfen, den Wagen auszuladen. Daisy hat die halbe Stadt leer gekauft.“
    Und wenn ich bleiben will? Vielleicht will Amy mich hierbehalten? Vielleicht bin ich noch nicht fertig mit dem, weshalb ich gekommen bin?
    Matt blickte sie an. Sie wirkte zurückhaltend, sehr ernst und nicht gerade hocherfreut, dass er am Tisch sitzen geblieben war. Er unterdrückte einen Seufzer und erhob sich.
    „Klar, mache ich“, sagte er zu Ben und dann zu ihr gewandt: „Danke für den Tee, Amy. Es war schön, dich wiederzusehen.“
    Sie lächelte, aber ihre Augen blieben ausdruckslos. „Frohes neues Jahr, Matt.“
    Leise, aber mit Nachdruck schloss sie die Tür hinter ihnen und ging wieder in die Küche. Ihre Hände zitterten. Sie musste es ihm irgendwann sagen. Warum hatte sie die Gelegenheit nicht genutzt?
    Amy seufzte. Sie wusste genau, warum. Falls etwas schiefging, war es besser, er hatte gar nicht erst erfahren, dass er Vater geworden wäre.
    Sie könnte seinen Kummer, zusätzlich zu ihrem eigenen, nicht ertragen. Nicht noch einmal.
    Erinnerungen stürmten auf sie ein. Samuel … Den Namen nur zu denken, tat weh. Amy sah wieder den mitfühlenden Blick der Hebamme, als sie den winzigen Körper in eine Decke wickelte und ihn Matt in die Arme legte. Sie sah die Tränen in seinen Augen, während er auf seinen leblosen Sohn hinunterblickte.
    Ein Schaudern war durch seinen großen, starken Körper gegangen, dann hatte Matt den kleinen Körper an seine Lippen gehoben und das Köpfchen geküsst. Der Verlust ihres Kindes hatte ihn zerbrochen – sie beide. Und ihre Beziehung war, wie ihr Sohn, zu jung und zu schwach gewesen, um zu überleben.
    Amy beschloss, noch länger zu warten, bis sie Matt von dem Baby erzählte. Mindestens bis zur Ultraschalluntersuchung in der 20. Woche. Die Angst, immer wieder gemischt mit leiser Hoffnung, und auch das bange Warten – diesen Albtraum wollte sie Matt ersparen.
    Wie ich ihn kenne, würde er mich einweisen lassen und drei Mal täglich Ultraschall verordnen, dachte sie. Was auch nichts ändern würde. Am besten ließ sie den Dingen ihren Lauf und grübelte nicht ständig darüber nach, was sein könnte und was nicht.
    Und dann brach die 19. Woche an und die 20., und Amy lag wieder auf der Liege, während der Gynäkologe mit dem Ultraschallkopf über ihren jetzt deutlich gerundeten Bauch glitt.
    Das Baby entwickelte sich normal, sie konnte sogar sehen, dass es am Daumen nuckelte. Wieder überschwemmte sie eine Woge inniger Liebe zu diesem winzigen Kind … Matts Kind.
    „Möchten Sie wissen, was es ist?“, fragte der Arzt.
    „Nein.“ Nur nicht zu viel wissen, nur nicht zu viel hoffen. Aber es bewegte sich lebhaft, sie spürte ständig die kleinen Tritte und Knuffe. Also musste es doch stark sein. Lebensfähig.
    Amy konnte nicht verhindern, dass ihre Hoffnung wuchs – wie das Baby unter ihrem Herzen …
    Eine Woche später ging sie mit Daisy einkaufen, und ihre Freundin überredete sie, sich ein paar hübsche Kleider zuzulegen.
    „Du kannst nicht für den Rest deiner Schwangerschaft im OP-Kittel oder in Jogginghosen und Sackpullis rumlaufen“, hatte Daisy sich beschwert und ihr alle möglichen Sachen in die Hand gedrückt, in denen Amy, wie sie selbst fand, schockierend schwanger aussah.
    Schockierend, weil es zu früh war, sich aller Welt zu zeigen. Das Baby war gerade mal lebensfähig, also noch kein Grund, erleichtert zu sein. „Daisy, ich denke nicht, dass …“
    „Genau, denk nicht, lass es einfach. Du machst dir zu viele Gedanken. Es ist alles in Ordnung, Amy, dir geht es gut.“
    „Ging es mir beim letzten Mal auch“, antwortete sie hölzern.
    Daisy

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