Aerzte Zum Verlieben Band 59
ein Pilot dazu, als Stuntman zu arbeiten? Elizabeth verbarg ihr Erstaunen und legte Sunny beruhigend die Hand auf den Arm. „Auch wenn es nur eine Vorsichtsmaßnahme ist, wir bringen Sie lieber so schnell wie möglich ins Krankenhaus. Ich rufe an, dass wir kommen.“
Sunny wartete schon mit einer Reisetasche am Hubschrauber, als Elizabeth das Krankenhaus informiert hatte. Kendrick überprüfte die Instrumente.
Die Maschine war ziemlich klein, gerade groß genug für den Piloten und zwei Passagiere.
„Philip ist nicht sonderlich begeistert, dass ich weg bin“, meinte Sunny. „Er braucht mich. Sind Sie sicher, dass es notwendig ist? So schlecht fühle ich mich nun auch wieder nicht.“ Sie stöhnte leise. „Aber ich bin schrecklich müde. Sie haben doch nichts dagegen, wenn ich mich hinlege?“
„Nein, natürlich nicht.“ Sunnys Zustand gefiel Elizabeth gar nicht. Gut, dass wir in einer halben Stunde im Krankenhaus sind, dachte sie.
Ihr Magen revoltierte, als der Helikopter abhob, und unwillkürlich packte sie Sunnys Hand.
„Keine Bange“, murmelte Sunny. „Er ist ein guter Pilot.“
Während des Flugs war Elizabeth vor allem damit beschäftigt, ihre Patientin zu überwachen. Bald verschwendete sie keinen Gedanken mehr daran, ob sie heil in Los Angeles ankommen würden. Und dann waren sie auch schon am Ziel, und Kendrick setzte die Maschine sanft auf dem Dach des Krankenhauses auf. Kaum standen die Rotorblätter still, wurde eine Rollliege von zwei Männern herangeschoben.
Sunny protestierte, aber sie war bereits zu schwach zum Gehen. Rasch informierte Elizabeth den Arzt.
Er nickte. „Machen Sie sich keine Sorgen, wir kümmern uns um Ihre Patientin. Leider müssen wir Sie bitten, umgehend wieder abzufliegen, da wir den Landeplatz für einen anderen Patienten frei halten müssen, der in wenigen Minuten eingeflogen wird.“
Elizabeth wäre am liebsten bei Sunny geblieben, aber das war unmöglich. Sie beugte sich über sie. „Ich rufe Sie an, sobald ich herausgefunden habe, was mit Ihnen ist.“ Beruhigend drückte sie Sunny die Hand. „Hier sind Sie gut aufgehoben.“
„Kommen Sie, Elizabeth“, sagte Kendrick. „Wir machen besser Platz.“ Er startete den Hubschrauber, und dröhnend liefen die Rotoren an.
Als Elizabeth einstieg, drückte Kendrick ihr ein Paar Kopfhörer in die Hand und bedeutete ihr, sie aufzusetzen. Dann zog er den Hubschrauber rasant hoch, und Elizabeths Magen fuhr wieder Fahrstuhl.
„Ich hätte bei ihr bleiben sollen“, schrie sie gegen den Fluglärm an.
Kendrick zuckte zusammen. „Sie müssen nicht schreien“, erklang dann seine amüsierte Stimme über den Kopfhörer. „Reden Sie ganz normal. Sunny wird bald wieder gesund sein. Außerdem werden Sie vielleicht am Set gebraucht.“
Elizabeth brachte kein Wort heraus, während sie zwischen Wolkenkratzern hindurchflogen. Erleichtert atmete sie auf, als sie die Stadt hinter sich gelassen hatten.
„Wie sind Sie darauf gekommen, dass es Malaria sein könnte?“, fragte sie, als ihre Stimme ihr wieder gehorchte.
„Beim Militärdienst bin ich ihr ein paar Mal begegnet.“
„Sie waren in der Armee?“
„Ja.“ Mehr sagte er nicht.
„Ich hätte es eigentlich auch erkennen müssen.“ Der Gedanke bedrückte sie schon die ganze Zeit.
„Machen Sie sich keine Vorwürfe“, beruhigte er sie. „So etwas kann passieren.“
„Aber nicht mir. Ich hasse es, Fehler zu machen.“
Kendrick lächelte. „Ich wäre auch nicht auf die Idee gekommen, wenn ich nicht gewusst hätte, dass Sunny vor ein paar Wochen in Tansania war. Deswegen würde ich es nicht unbedingt einen Fehler nennen.“
„Was denn sonst?“, erwiderte sie gereizt. Im nächsten Moment schämte sie sich für ihren Ton. Sie war müde und kaputt, aber das musste sie nicht an Kendrick auslassen.
„Tut mir leid“, sagte sie. „Normalerweise bin ich nicht so empfindlich. Es ist nur …“ Gerade noch rechtzeitig schloss sie den Mund. Wenn sie erzählte, warum sie wirklich diesen Job angenommen hatte, würden alle Mitleid mit ihr haben und alles Mögliche wissen wollen, worüber sie aber nicht sprechen wollte. Oder sich fragen, ob sie überhaupt dem Job gewachsen war. Besonders, wenn sich herumsprach, dass sie bei Sunny nicht gleich die richtige Diagnose gestellt hatte.
Kendrick sah sie forschend an. Wahrscheinlich fand er ihr Verhalten ziemlich merkwürdig.
Sie zwang sich zu einem Lächeln. „Vielen Dank für Ihre Hilfe. Wirklich.“
Er salutierte
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