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Aerzte Zum Verlieben Band 59

Aerzte Zum Verlieben Band 59

Titel: Aerzte Zum Verlieben Band 59 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Fraser , Carol Marinelli , Marion Lennox
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versuchte, professionell zu bleiben, als er sich das Hemd über den Kopf zog.
    Er ist auch nur ein Mann, sagte sie sich. Du hast schon oft Muskeln und glatte, sonnengebräunte Haut gesehen. Vorsichtig tastete sie seine Schulter ab, bis ihr etwas auffiel: eine sternförmige runde Narbe unterhalb des Schlüsselbeins.
    Sie berührte die Stelle. „Eine Schussverletzung?“
    Kendrick nickte. „Habe ich mir im Irak eingehandelt. Die Kugel hat ein Stück vom Knochen weggefetzt. Deswegen ist meine Schulter manchmal etwas steif.“
    „Wie kommt ein Hubschrauberpilot zu einer Schusswunde?“
    Sein Gesicht verdüsterte sich, und zum ersten Mal fragte sich Elizabeth, ob Kendrick wirklich so locker war, wie er immer tat.
    „Das ist eine lange Geschichte. Können wir sie auf einen anderen Tag verschieben?“
    „Sicher.“ Dennoch hätte sie gern mehr gewusst. Wieso wurde jemand, der mit Sicherheit eine steile Karriere in der Armee vor sich gehabt hatte, Stuntman?
    Elizabeth wandte ihre Aufmerksamkeit wieder dem Patienten zu. Sorgfältig untersuchte sie seine Schulter und bat ihn, den Arm zu heben und zu senken. Eine gewisse Unbeweglichkeit war vorhanden, aber sie war nicht schwerwiegend. Gern würde sie allerdings einen Blick auf die Röntgenbilder der Schulter werfen, erst dann könnte sie sagen, ob er wirklich als Stuntman arbeiten sollte. Ein vorgeschädigtes Gelenk immer wieder Prellungen auszusetzen, war bestimmt nicht gesund. Aber sie hatte den Verdacht, dass Kendrick vergessen hatte, den Produzenten von der Schusswunde zu erzählen.
    „Weiß Philip von der Verwundung?“, fragte sie nach.
    „Nein. Und Sie werden es auch für sich behalten.“
    „Er sollte es aber wissen. An Ihrer Stelle würde ich keine Stunts mehr machen, bis ich mir die Röntgenbilder angesehen habe. Ihre Schulter könnte auf Dauer geschädigt werden.“
    Kendrick packte sie beim Handgelenk. „Auch das behalten Sie für sich“, erklärte er unmissverständlich. „Sie sind meine Ärztin und an die Schweigepflicht gebunden, oder?“
    Überrascht von seinem heftigen Ton, entzog sie ihm ihre Hand. „Natürlich, aber mir wäre wohler, wenn ich einen Blick auf Ihre Krankenunterlagen werfen könnte.“
    Kendrick ließ sich auf die Couch sinken und zog sich sein Hemd wieder an. „Ich habe keine Ahnung, wo die sind. Aber glauben Sie mir, darin steht nichts, über das Sie sich Sorgen machen müssten. Jeder Stuntman arbeitet mit Verletzungen. So etwas gehört zu unserem Job.“
    „Aber sicherlich keine Schussverletzungen, oder?“, fragte sie scharf.
    „Nein. Am Set wird keine scharfe Munition verwendet.“ In gespieltem Entsetzen schüttelte er den Kopf. „Da hätten wir ja ständig tote Schauspieler.“
    Elizabeth wurde rot. Musste er sie auf den Arm nehmen?
    „Was ist nun mit Jacks Party? Gehen Sie hin? Wenn ja, können wir zusammen fahren.“ Ein neckendes Lächeln blitzte in seinen Augen auf. „Sie wollen hier doch nicht allein herumsitzen, oder? So viel Spaß macht das auch nicht.“
    Spaß? Wusste sie überhaupt noch, was das bedeutete?
    „Ich bin gern allein. Mit mir allein.“ Sie zwang sich zu einem Lächeln. „Ehrlich.“
    Kendrick betrachtete sie nachdenklich. „Das bezweifle ich“, sagte er dann. „Denken Sie wenigstens noch einmal darüber nach.“
    Dann nahm er seinen Hut und ging leise pfeifend hinaus. Elizabeth blieb mit dem beunruhigenden Gefühl zurück, dass sie die erste Runde klar verloren hatte.
    Natürlich war ihr die Narbe aufgefallen.
    Auf dem Weg zu seinem Wohnwagen dachte Kendrick daran, wie sich ihre kühlen Finger auf seiner Haut angefühlt hatten. Er sah wieder Elizabeth vor sich, die seidigen Locken, die ihr ins Gesicht fielen, als sie sich über ihn beugte. Eine reizvolle Frau. Was mochte sich hinter ihrer distanzierten Art verbergen?
    Aber eigentlich interessiert mich das nicht wirklich, dachte er. Lizzie Morgan reizte ihn nur körperlich. Wie alle Frauen, die es nach Amy gegeben hatte.
    Er zuckte zusammen. Amy. Seine erste und einzige Liebe. Und sie würde es bleiben. Mit der Liebe hatte er für alle Zeiten abgeschlossen. Wenn man liebte, trug man die Verantwortung für den anderen. Das gemeinsame Glück, sogar das Leben lag in deinen Händen.
    Aber er hatte Amy nicht retten können. Hätte er es vielleicht geschafft, wenn er ein paar Minuten früher bei ihr gewesen wäre? Er würde es niemals erfahren.
    Kendrick betrat seinen Wohnwagen und zog sich das Hemd aus, fühlte sich rastlos und gereizt. Er musste

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