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Aerzte Zum Verlieben Band 59

Aerzte Zum Verlieben Band 59

Titel: Aerzte Zum Verlieben Band 59 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Fraser , Carol Marinelli , Marion Lennox
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besonders gut kannte, so mochte sie sie. Sie hatten sich gelegentlich unterhalten, und jeder im Sydney Harbour wusste, dass Finn Kennedy heute operiert werden sollte.
    Es war ein komplizierter, hochriskanter Eingriff. Ava wusste bereits, dass er gestrichen worden war. In diesem Krankenhaus verbreiteten sich Neuigkeiten wie ein Lauffeuer, und sie wagte kaum, sich vorzustellen, wie Finn reagiert hatte.
    „Nicht abgesagt“, antwortete sie schließlich und berührte ihren Arm. „Nur verschoben.“
    „Kann sein, dass es aufs Gleiche rauskommt“, meinte Evie matt. „Er hat nur geknurrt, sie bräuchten ihn gar nicht erst wieder auf die Liste zu setzen, und mir dann gesagt, ich sollte verdammt noch mal verschwinden.“ Sie schüttelte den Kopf. „Ich möchte dich damit nicht behelligen.“
    „Komm mit in mein Zimmer“, schlug Ava vor, während zwei Krankenschwestern vorbeigingen und Evie neugierige Blicke zuwarfen. Finn und Evie gehörten zu den heißesten Gesprächsthemen hier am Harbour. Finn war leitender Chefarzt der Chirurgie und ein eindrucksvoller Mann, aber auch bekannt für sein grantiges Auftreten und ein seltenes Talent, so ziemlich jeden gegen sich aufzubringen. Seine fachlichen Qualitäten waren jedoch unbestritten, seine Operationen legendär.
    In letzter Zeit hatte er allerdings nicht mehr operieren können, was seine ohnehin miserable Laune noch verschlechterte. Die arme Evie hatte einiges auszuhalten. „Wir können auch dort einen Kaffee trinken. Du möchtest jetzt wahrscheinlich lieber nicht in der Cafeteria sitzen, oder?“
    Evie schüttelte stumm den Kopf und begleitete Ava den Flur entlang, dann nach links zu den Fahrstühlen. Oben angekommen verließen die beiden Frauen schweigend den Aufzug, nickten Donald, einem der Therapeuten, grüßend zu, bevor sie Avas Räume betraten.
    Ginny hatte von einer anderen Abteilung eine Nachricht für sie.
    „Ich rufe später zurück“, sagte Ava. „Die nächste halbe Stunde möchte ich nicht gestört werden, danke, Ginny.“
    Sie betraten ihr Sprechzimmer, das weniger an ein Büro als eher an ein Wohnzimmer erinnerte. Zwar stand hier ein Schreibtisch, der mit Papieren und Akten übersät war, aber durch die beiden Sofas und den niedrigen Couchtisch wirkte der Raum gemütlich. In eine Wandnische war eine kleine Küchenzeile eingebaut, wo Ava Tee oder Kaffee kochen konnte. Oft nutzte sie die Gelegenheit auch, um eine Gesprächspause zu entschärfen und ihren Patienten einen Moment für sich zu gönnen.
    „Finn würde mir nie verzeihen, wenn er wüsste, dass ich ins Büro einer Sextherapeutin gehe, um über ihn zu reden …“ Ein schwaches Lächeln huschte über Evies Gesicht, während sie sich auf eins der bequemen Sofas sinken ließ.
    Ava wandte sich um. „Was meinst du, wie oft ich so etwas tagtäglich höre.“ Sie ahmte eine mürrische Männerstimme nach: „Also, ich hätte nie gedacht, dass ich mich hier wiederfinde …“ Ava schenkte Kaffee in zwei Tassen, ließ sich dabei aber Zeit, um Evie die Möglichkeit zu geben, sich zu fassen.
    „Tja …“ Evie lachte ironisch auf. „Zumindest wissen wir, dass Finn auf dem Gebiet keine Therapie nötig hat.“
    Ava widersprach nicht, dachte sich jedoch ihren Teil. Was Frauen betraf, so hatte Finn am Sydney Harbour einen besonderen Ruf weg. Es wäre interessant, der Ursache dafür auf den Grund zu gehen. Aber natürlich konnte sie nicht mit Evie darüber sprechen, warum Finn ständig neue Frauenbekanntschaften suchte.
    „Was für eine Aussicht!“ Evie hatte zum ersten Mal, seit sie das Zimmer betreten hatte, Augen für ihre Umgebung. „Vielleicht sollte ich vorschlagen, die Notaufnahme hierher zu verlegen.“
    „Die Sanitäter würden dir nie verzeihen“, sagte Ava. „Soll ich dich allein lassen?“ Sie reichte ihr die dampfende Tasse. „Die Reinigungskräfte waren schon da.“ Unwillkürlich blickte sie zum Schreibtisch, fühlte sich wieder verspottet von den prachtvollen Rosen. „Mein nächster Patient kommt erst in einer Stunde, du wärst also ungestört.“
    „Nein, bleib ruhig. Es ist schön, ein bisschen zu reden, ohne dass mich alle Leute beobachten.“
    „Für Finn muss es besonders schwierig sein, sich hier operieren zu lassen – als Chef der Chirurgie. Allerdings gibt es kein besseres Krankenhaus.“ Ein anderes als das hochmoderne Sydney Harbour Hospital kam nicht infrage. Aber selbst die beste Ausstattung und die renommiertesten Operateure konnten nicht garantieren, dass der

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