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Aeternus - Eisiger Kuss: Roman (German Edition)

Aeternus - Eisiger Kuss: Roman (German Edition)

Titel: Aeternus - Eisiger Kuss: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tracey O´Hara
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Rucksack mit den Souvenirs ist da unten. Nimm sie als Beweis mit.«
    »Das Dezernat kann dafür sorgen, dass sie an die Familien der Opfer zurückgegeben werden.« Er machte einen Schritt auf die Tür zu, blieb stehen und holte eine Flasche aus seinem Koffer. »Hier, fang.«
    Sie schnappte die Flasche und zog die Luft scharf durch zusammengebissene Zähne, als sich der Schmerz in ihren Kopf bohrte.
    »Tut mir leid, Schwesterherz«, sagte er und zuckte die Schultern. »Du wirst zwar etwas langsam, aber deine Reflexe sind noch immer ziemlich gut.«
    »Kleiner Bruder«, sagte sie und rollte mit der rechten Schulter, »dafür schuldest du mir eine Massage. Ich glaube, ich habe mir etwas verstaucht.«
    »Bestimmt.« Er zwinkerte ihr zu und ging zur Tür, hinter der die Treppe ins Erdgeschoss lag. Er humpelteleicht, was er einem Unfall vor einigen Jahren zu verdanken hatte. Vom langen Sitzen im Wagen musste er einen Krampf bekommen haben, denn für gewöhnlich bemerkte sie sein Humpeln gar nicht mehr.
    An der Tür zum Erdgeschoss wählte Nici eine Nummer auf seinem Handy. »Bericht über eine nekrodrenische Ausmerzung, ausgeführt an Zielperson eins-sieben-neun-sechs-zwei-eins-null-sechs-Alpha-Charlie. Wir brauchen Säuberung und Bestätigung durch die NKA in einem Lagerhaus im Liberty-City-Gebiet …« Nicis Stimme wurde immer leiser, während er die Treppe hinunterstieg und dabei Meldung an die Nekrodrenische Kontrollabteilung machte, die zum Dezernat für Paramenschliche Sicherheit gehörte – es war im Allgemeinen unter der Bezeichnung »das Dezernat« bekannt und stellte eine halbstaatliche Organisation dar, die für die paramenschliche Gesetzesvollstreckung verantwortlich zeichnete.
    Sobald Nici verschwunden war, sackte Antoinette gegen die nächste Kiste und leckte sich die trockenen Lippen. Die Flüssigkeit in der Flasche sprudelte einladend, als sie den Verschluss öffnete. Gierig trank sie. Das warme Sportgetränk floss salzig-süß über ihre vom Durst geschwollene Zunge und glitt die ausgedörrte Kehle hinunter.
    Antoinette hob das Katana-Schwert auf und wischte die befleckte Klinge an ihrem Hemdsaum ab. Das musste ausreichen, bis sie es mit der Sorgfalt säubern konnte, die ihm gebührte.
    Nachdem sie es wieder in die Scheide gesteckt hatte, machte sie für die Akten ein paar Fotos vom Tatort. Diesmal würde sie eine gute Prämie bekommen. Der Drenier hatte mehr als fünfzehn Mädchen getötet, von denen sie wussten; vermutlich waren es sogar noch mehr.
    Nici kehrte zurück, als sie das letzte Bild schoss, undnickte ihr zu, womit er andeutete, dass er unten fertig war. Sie hoben das bewusstlose Mädchen auf und trugen es durch das Fenster in den Lieferwagen.
    Noch immer machte ihr etwas zu schaffen – dasselbe haarsträubende Gefühl wie schon zuvor. Sie warf einen Blick zurück auf die kopflose Leiche des Dreniers, die noch dort lag, wo sie zu Boden gestürzt war, und seither die Luft mit ihrem Verwesungsgestank verpestete. Drenische Leichen waren nicht lange haltbar.
    Sie verspürte keine Trauer und auch keine Reue, sondern nur die übliche brennende Wut tief im Herzen. Wie viele drenische Tote würden den Mord an ihrer Mutter endlich rächen? Wie viel Blut war nötig, um das Bild vom bleichen Leichnam ihrer Mutter fortzuspülen, der in einer karmesinroten Pfütze gelegen hatte? Sie seufzte und schüttelte den Kopf, warf einen letzten Blick auf die verschatteten Balken am anderen Ende des Lagerhauses und folgte schließlich ihrem Bruder durch das Fenster.
    ◀   ▶
    Am nächsten Abend betrat Christian die Hotellobby. Licht glitzerte auf allen Oberflächen, vom Marmorboden bis zu den golden eingerahmten Spiegeln. Er setzte seine Sonnenbrille auf, um den Glanz zu dämpfen.
    Eine Vielzahl von Düften drang aus allen Richtungen auf ihn ein und überlastete seine Sinne. Wenn er müde und hungrig war, fiel es ihm immer schwer, seine besonderen Fähigkeiten zu kontrollieren. Christian durchquerte das Foyer und ging zur geschäftigen Rezeption, wobei er die lüsternen Blicke in der Lobby ignorierte.
    Nach der langen Nacht, während der er in dem Lagerhaus auf den Drenier gewartet hatte, hatte er einen anstrengenden Tag mit den örtlichen NKA-Jungs verbracht und Berichte geschrieben sowie Fragen beantwortet. Dabei hatte er eine nützliche Information erhalten: Das Venator-Team aus Bruder und Schwester war niemand anders als Nicolae und Antoinette Petrescu. Das war ein wahrhaftiger Gruß aus der

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