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Aethermagie

Titel: Aethermagie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susanne Gerdom
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zu beschützen. Wer weiß, was der Verräter noch alles plant.«
    Kato, die neben ihrer Mutter stand, spürte, wie Katya sich versteifte. »Der Verräter muss eliminiert werden, ehe er weiteren Schaden anrichten kann«, sagte sie.
    Pater Anselm fuhr auf. »Liebe Freundin«, rief er, »du verurteilst unseren Freund ohne einen einzigen Beweis gegen ihn in Händen zu haben. Ich bitte dich, keine übereilten Schritte zu unternehmen, die uns allen nur Leid und Trauer verursachen.«
    »Josip hat uns verraten, Anselm, auch wenn ich verstehe, dass du es nicht wahrhaben willst.« Katya sprach mit ruhiger Entschiedenheit. »Niemand außer ihm kennt die geheimen Bereiche des Ordenshauses. Niemand.«
    »Die verschwundenen Mitglieder des Hohen Rates«, warf ein Mönch ein, der bis jetzt geschwiegen hatte.
    »Nein«, antwortete der Pater selbst traurig. »Nein, Bruder. Keiner von ihnen kennt die geheimen Wege und Kammern. Dies war nur zwei Eingeweihten vorbehalten, die im Notfall dafür hätten Sorge tragen müssen, dass der Hohe Rat sich hierher in Sicherheit bringt: Katya, die vor uns steht und der Leitende Staatsanwalt, der vor einigen Tagen getötet wurde. Nein, dies ist die bittere Wahrheit …« Er wandte sich ab und verbarg sein Gesicht.
    »Von wem redet ihr?«, fragte Kato flüsternd.
    Ihre Mutter zog schmerzlich die Brauen zusammen. »Josip Grünwald«, antwortete sie mit einer Handbewegung, die Kato um Schweigen bat.
    Kato schnappte nach Luft. »Grünwald? Nie und nimmer …« Sie verschluckte, was sie sagen wollte, und suchte Jewgenijs Blick. Der sah sie so untröstlich und verzweifelt an, dass sie es nicht ertragen konnte. Sie löste sich aus der Runde und floh an das andere Ende des Raumes, wo ihr Vater saß und auf seine gefalteten Hände niederblickte. Er sah auf und nickte ihr zu. »Ich bleibe hier«, sagte er. »Wirst du mir Gesellschaft leisten, meine Kato?«
    Sie schmiegte sich an seine Seite und legte den Kopf an seine Schulter. »Nein«, flüsterte sie erstickt. »Ich muss helfen, die Elementare zu befreien und Meister Tiez wiederzufinden. Mamas Hand …«
    »Ich habe es gesehen.« Er rieb ihr sanft über die Schultern. »Du wirst dich in große Gefahr bringen. Ich wollte, ich könnte dich davon überzeugen, lieber den Schutz der Zeitlosen zu suchen.«
    Kato rückte ab und straffte ihre Schultern. »Ich kann mich nicht verstecken«, sagte sie fest. »Es geht um Angelegenheiten, in die ich schon tief verstrickt bin. Lass mich gehen, Papa.«
    Er nickte ihr zu, und seine Augen waren umschattet. »Du bist eine starke junge Frau«, sagte er leise. »Du gleichst deiner Mutter. Also geh, Katharina, tu deine Pflicht. Und kehre gesund zu mir zurück.« Er stand auf, hob den Kopf, um Katya zuzunicken, und ging hinaus.

    Die beiden Milans trugen erneut ihre vollgepackten Rucksäcke und ihre Gurte voller Instrumente und Waffen am Leib. Sie beratschlagten in hitzigem Flüsterton, wohin ihr Weg sie zuerst führen sollte, ob sie das havarierte Ætheroskaph bergen oder lieber mit den Strottern zum Königssitz gehen wollten. Der König der Strotter hörte ihnen mit ausdrucksloser Miene zu.
    Katya und Kato standen mit Jewgenij ein Stück abseits und beobachteten das Geschehen, das vor ihren Augen seinen Lauf nahm. Der Bereich des Ordenshauses, der vor ihnen lag, zitterte und verschwamm wie ein Spiegelbild auf einer bewegten Wasserfläche. Die Konturen des Einganges schimmerten und verblassten in schneller Folge, das Pulsieren nahm an Geschwindigkeit zu. In der Ferne hörte man den Gesang tiefer Stimmen.
    Der Eingang verschwand und machte einer soliden Mauer Platz, die vor ihnen aufragte. Ein silbriger Schimmer lag über den Steinen, und als Kato sich vorbeugte, um sie zu betasten, trafen ihre Finger auf einen leicht zähen Widerstand, wie dünnes Gelee, das sich aber umso mehr verfestigte, je mehr Druck sie in die Berührung legte. Sie steckte einen Finger hinein, er ging leicht durch den Widerstand, blieb aber irgendwann an der Festigkeit des Feldes hängen. Dann legte Kato die Hand gegen das schimmernde Feld und drückte mit aller Kraft dagegen. Wenn sie das tat, war es so hart wie Stahl.
    Sie sah ihre Mutter an. »Dort dringt nichts hindurch.«
    »Nein«, antwortete Katya. »Für die nächsten zwei Jahre läuft die Zeit im Ordenshaus eine Sekunde schneller als unsere Zeit hier draußen. Diese Verschiebung schützt es sicherer als Mauern und Steine es könnten.« Sie bückte sich und hob ihren Rucksack auf. »Gehen wir. Pani

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