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African Boogie

African Boogie

Titel: African Boogie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Helmut Barz
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richtigen Schlüsse ziehen werden.
    »Der klingt wie ein richtiger Priester.« Andreas Amendt hatte über Katharinas Schulter mitgelesen.
    Katharina antwortete matt: »Er ist ein richtiger Priester. Sagt er zumindest.«
    »Und, ich hoffe, Sie gestatten mir die Beobachtung: Das liest sich wie ein Liebesbrief. Ist zwischen Ihnen –?«
    »Nein!«, fuhr Katharina ihm über den Mund und stopfte die Blätter zurück in den Umschlag. Energisch öffnete sie den kleinen Safe und warf den Brief hinein. Liebesbrief! Von einem Killer! So weit kam es noch!
    Doch die Frage nagte trotzdem an ihr: Was war nur passiert zwischen dem Kuss und dem Moment, in dem sie gefesselt aufgewacht war? Hatten sie wirklich miteinander …? Nein! Das würde Javier ihr nicht antun. Oder?
    Katharina und Andreas Amendt wanderten über die Kieswege zum Restaurantpavillon. Plötzlich blieb der Arzt stehen.
    »Frau Klein? Ich möchte Sie um Entschuldigung bitten. Wegen gestern Abend.« Er fuhr zögernd fort: »Ich weiß, Sie sind überzeugt, dass Sie die Wahrheit herausgefunden haben, aber …«
    »Sie glauben mir nicht, oder?«
    »Ich würde es gerne.« Andreas Amendt senkte den Blick. »Ich wäre so dankbar dafür. – Aber ich kann es nicht. Zu viele Ungereimtheiten.«
    Katharina nickte langsam: »Ich verstehe.«
    »Wirklich?«
    »Nein. – Ich bin überzeugt, dass ich recht habe. Und … hundert Prozent Aufklärungsquote, schon vergessen?«
    Sie ging ein paar Schritte, dann drehte sie sich wieder zu Andreas Amendt um. Er sah aus, als würde er im nächsten Augenblick anfangen zu weinen. So schroff wollte sie dann doch nicht sein: »Was muss ich tun, um Sie zu überzeugen?«
    »Da gibt es nur eines. Finden Sie den echten Täter.« Plötzlich kam Andreas Amendt ein paar Schritte auf sie zu. In seiner Stimme klang tatsächlich ein Funken Hoffnung mit. »Was meinte Javier? Ich meine, Ministro? Sie sollen mit mir auf den Schießstand gehen?«
    Katharina war selbst überfragt. »Ehrlich gesagt weiß ich es nicht. Aber Schießstand ist keine ganz schlechte Idee. Sie wissen ja, in Schwierigkeiten zu geraten, ist eine meiner leichtesten Übungen. Und da ist es vielleicht ganz gut, wenn Sie zumindest wissen, wie man eine Pistole hält.«
    Andreas Amendt lachte kurz auf. Dann streckte er ihr die Hand hin: »Friede?«
    »Friede! Natürlich!« Katharina schlug ein.
    »Danke. Und danke auch, dass Sie an mich glauben.«
    Katharina spürte, wie sich ein Klumpen in ihrem Bauch bildete. Sie holte tief Luft: »Nun ist aber gut. Sonst müssen wir in Frankfurt erst mal zur Gruppentherapie. – Und was ist nun? Kommen Sie mit auf den Schießstand?«
    »Unter einer Bedingung.«
    »Die wäre?«
    »Sie lernen schwimmen.«
    Katharina schluckte: »Muss das sein?«
    »Ja. Das muss sein. Ich bringe es Ihnen auch bei. Ich … ich bin ein guter Lehrer.«
    »Daran zweifele ich nicht. Und wenn es sein muss.«
    Scherzhaft hakte sie sich bei Andreas Amendt ein. Er legte ihr den Arm um die Schulter. Doch dann merkten sie beide, was sie taten, und ließen einander so rasch wieder los, als hätten sie sich verbrannt. Schweigend gingen sie nebeneinander her zum Restaurantpavillon.
    »Melde gehorsamst: Auftrag ausgeführt. Gefangenentransport-Problem gelöst.« Oberst Bachmann salutierte zackig. Dann schwang er sich auf einen Stuhl an dem Tisch, an dem Andreas Amendt und Katharina vor Tellern mit großen Omelettes saßen, die Augustin extra für sie zubereitet hatte.
    Der Oberst sah sie erwartungsvoll an, begierig darauf, seine gute Kunde loszuwerden. Also tat Katharina ihm den Gefallen: »Wie denn bloß, Herr Oberst?«
    Der Oberst kicherte ganz unsoldatisch: »Für die Brücke gab es einiges an Genehmigungs-Hickhack. Von wegen deutscher Truppen auf fremdem Hoheitsgebiet. Und die Lösung war ziemlich hilfreich.«
    »Und wie sieht die aus?«, fragte Katharina betont freundlich.
    Der Oberst sagte es ihr. Katharina konnte nicht umhin, eine grimmige Befriedigung zu empfinden.
    »Und was soll die Show?« Dirk-Marjan stand mit auf den Rücken gefesselten Händen mitten auf der neuen Brücke. Katharina, Kristina und Harry standen neben ihm.
    Vor ihnen trugen Soldaten gemessenen Schrittes Tragen vorbei, auf denen die in dunkelblaue Leichensäcke verpackten Toten lagen. Es war eine lange Prozession. Sie führte zu einem auf der Brücke wartenden Lasthelikopter.
    Als die letzte Trage sie passiert hatte, antwortete Katharina : »Ich dachte, Sie sollten das hier sehen.«
    »Warum? Ich weiß auch

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