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Afrika im Doppelpack: Vater und Sohn mit dem Rucksack durch Schwarzafrika

Afrika im Doppelpack: Vater und Sohn mit dem Rucksack durch Schwarzafrika

Titel: Afrika im Doppelpack: Vater und Sohn mit dem Rucksack durch Schwarzafrika Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Haas
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and swimming in black water of vulcano pool? Same price as today, only half an hour drive.“ Sein sympathisches, abgehacktes Englisch noch im Ohr freuten wir uns jetzt, spontan zugesagt zu haben, uns morgen um neun mit ihm zu einem Badeausflug an die Kasenda Krater Seen zu treffen. Pappsatt mit kugelrunden Bäuchen lümmelten wir jetzt auf unserer Terrasse herum und lauschten in den finsteren Wald.
    „Ach Papa, das ist genau das, was ich brauche. Einfach einmal nichts tun. Nur richtig faul herumliegen, am besten mit einer Tüte Chips, und allerhöchstens ein bisschen im Wasser herumblödeln. Wolltest du mich nicht schon lange mal wieder mit einem Kanu spazieren fahren?“, frotzelte Michael und zwinkerte mir dabei über den Rand seines Gameboys hinweg zu.
    „Wollte ich nicht schon lange mal wieder“, foppte ich in die markerschütternden Schreie einer Horde sich im Wald streitender Colobus-Affen zurück. „Was ich hingegen schon lange mal wieder wollte, ist dir etwas über Bilharziose zu erzählen“, leitete ich unser von der auf Hochtouren laufenden Verdauung sediertes und langsam ins Sinnlose abdriftende Gespräch in eine sinnvollere Richtung.
    „Billar-was?“, gab Michael den Unwissenden, obwohl er von mir sicher bereits etwas über diese vor allem in Afrikas Binnengewässern verbreitete Krankheit gehört haben musste.
    „Bilharziose, Michael, das sind winzig kleine Würmchen, die in Süßwasserschnecken leben. Von diesen sogenannten Zwischenwirten aus suchen sie sich ihren endgültigen Wirt. Nämlich den, der ganz lecker für sie und ihre kleinen Wurmbabys das nahrhafteste und sicherste Ambiente zum Leben und Wachsen darstellt. Und das sind in der Regel wir Menschen, wenn wir zum Beispiel mit Karacho in einen angenehm kühlen Vulkansee gehüpft kommen.“
    Jetzt verlor sich Michaels Blick im Unendlichen. „Und wie sollen die in uns rein kommen, Papa?“ Langsam wurde er hellhörig.
    „Durch kleinste Verletzungen der Haut zum Beispiel. Oft dringen sie jedoch durch die Harnröhre ein, denn einer ihrer liebsten Nistplätze ist die Harnblase.“
    „Nee, ne? Du verarschst mich, oder?“ Nun wurde Michael unentspannt.
    „Doch, genauso ist es. Und an vielen Stellen in den Seen hier leben diese Schnecken mit den Würmern drin.“
    „Tut das weh, wenn die in einen eindringen und kann man da gar nichts dagegen machen?“, quetschte er schon ziemlich eingeschüchtert hervor.
    So erschrecken hatte ich ihn gar nicht wollen. „Nein, davon spürst du nichts, wenn die dich überfallen. Und es gibt auch gute Medizin. Soweit ich weiß, reichen ein paar hier in jeder Apotheke erhältliche Tabletten und die Gefahr ist gebannt. Aber weißt du was? Die Einheimischen hier wissen am besten, wo es ungefährlich ist und welche Stellen zu meiden sind. Fragen wir einfach John, der müsste es wissen.“
    Da war er wieder, mein Junge, easy und entspannt. Ein Lächeln überzog sein Gesicht. „Und ich dachte schon, du wolltest mich morgen nicht ins Wasser lassen, Papa.“ Angst? Welch unbekanntes Universum.
     
    Es wurde ein ganz normaler Badetag. Im Zweiertakt von Johns alter Mühle ging es vorbei an Bauern, die mit nacktem Oberkörper und in zerschlissenen Hosen im Handbetrieb ihr karges Feld bestellten. Um ihre dürren Beine ein halbes Dutzend rotzverkrusteter, kugelbäuchiger Kinder mit nichts als der himmelschreienden Armut am Leib. Unter einem rosarot marmorierten Himmel, der, vielleicht symptomatisch für dieses in der Vergangenheit vom Unglück so schwer geplagte und mit seinen fruchtbaren Böden so reich gesegnete Land, für den Tag nichts Gutes verhieß, im Augenblick jedoch alles wie das Stillleben irgendeines afrikanischen Künstlers erscheinen ließ.
    An den Seen dann märchenhafte Stille. Kreisrund und Kälte ausatmend, wie das tote Auge eines Zyklopen. Ein Auge mit Wimpern aus über das Ufer ragender Bäume, in deren Kronen sich der Morgennebel widerspenstig fing. Spiegelglattes, pechschwarzes Wasser, eingerahmt von leuchtendem, beinahe frühlingshaft anmutendem Wildwuchs. Und doch, Leben verheißend schlich sich Bewegung in die Kulisse, lenkten zwei Kreaturen die Aufmerksamkeit auf sich, die Ruhe zerreißend wie eine überflüssige, leblose Hülle. Im Fokus das sich gravitätisch weit über die Wasserkante erhebende Skelett eines abgestorbenen Urwaldriesen. Als Menetekel grenzen- und kostenlosen Vergnügens für ein achtgliedriges Vater-und-Sohn-Knäuel, das hier Arschbomben und Salto ins feuchte Nass schlagend

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