After Moonrise (German Edition)
viel besser ist, wenn du weitergehen kannst, aber ich konnte nicht ertragen, dich gehen zu sehen. Es tut mir leid“, sagte sie noch einmal.
„Du bist die verrückteste und beste Freundin, die man haben kann, weißt du das? Ich habe dich so lieb, und ich vergebe dir, dass du Geheimnisse vor mir gehabt hast.“
„Nicht so vorschnell“, sagte Lana und rutschte schuldbeladen hin und her. „Ich muss dir noch etwas sagen.“
Harper stöhnte. Konnte sie noch mehr ertragen? „Was?“
Lana leckte sich die Lippen. „Nur … ich hab dich auch lieb.“
Oh. Na dann. Gut. „Aber das hört ab jetzt auf“, sagte Harper streng. Sie hob sogar den Zeigefinger. „Also, nicht, dass du mich lieb hast, aber dass du dein Leben für mich wegwirfst. Du hast nichts falsch gemacht. Du bist nicht für das verantwortlich, was mir zugestoßen ist, und du musst aufhören, dich dafür zu bestrafen. Und versuch nicht zu leugnen, dass du genau das getan hast. Ich gucke genug Psycho-Sendungen, ich kenne mich aus.“
Lana starrte auf ihre Hände hinab, die sie in ihrem Schoß ineinander verknotet hatte. „Naja, da ist noch etwas, das ich dir sagen muss. Es geht um meine Zukunft …“
„Keine Sorge. Ich lasse nicht zu, dass dir etwas geschieht. “ Harper erzählte ihrer Freundin von Toppers Drohung. „Wir haben einen Plan, wie wir seinen Komplizen finden, ehe er dich finden kann.“
Lana lächelte und rieb sich die Hände. „Oh, ich hoffe, er findet mich.“
„Du begibst dich nicht in Gefahr, hörst du?“
„Du kannst mich nicht davon abhalten.“
„Kann ich wohl.“
„Kannst du nicht.“
„Kann ich wohl.“
Und schon fingen sie an, sich zu kabbeln. Sie klapsten sich gegenseitig auf die Hände, als wären sie drei Jahre alt. Aber das war normal und erschien ihnen so vertraut, dass Harper schon bald wieder lachte.
Levi trat in den Türrahmen und starrte finster zu ihnen hinüber. „Ernsthaft? So benehmen sich zwei erwachsene Frauen?“
Harper streckte ihm die Zunge raus.
Er schürzte die Lippen. „Entschuldige uns für einen Moment, Lana. “ Er bückte sich und hob Harper über seine Schulter, bis sie dort hing wie ein Sack Kartoffeln.
„Warte“, sagte Lana, „ich muss noch sagen …“
„Nein, musst du nicht. Wo ist dein Zimmer, Harper?“
„Das werde ich dir niemals verraten! “
„Dort entlang. “ Lana, diese Verräterin, wies ihm die Richtung.
„Danke“, antwortete Levi.
„Keine Ursache. Eines Tages werde ich meine Bezahlung einfordern.“
Harper versuchte nicht zu kichern. Das war fast … normal. Naja, so wie eine normale Familie eben, dachte sie. Einander necken, einander helfen. Und sie wusste, genau das tat Levigerade. Er half ihr und Lana. Sie hatten einige schwierige Themen besprochen, waren gerade beide betroffen und brauchten eine Pause. Also verschaffte er sie ihnen, ohne es zu offensichtlich wirken zu lassen.
Ich glaube, ich liebe ihn .
Als sie in ihrem Zimmer angekommen waren, warf er sie aufs Bett und schloss die Tür mit einem Tritt. Genau wie die Couch solide gewesen war, war auch das Bett solide, und sie federte auf und ab. Aber er ließ ihr keine Zeit, zu Atem zu kommen, sondern lag wieder auf ihr, sobald sie die Matratze ein zweites Mal berührte, und hielt sie mit dem schweren Gewicht seiner Muskeln darauf fest.
Der Blick aus jadegrünen Augen bohrte sich in sie, durch ihre Kleidung, ihre Haut, ihre Knochen, direkt in ihr Herz. „Du bist eine gute Freundin“, sagte er mit belegter Stimme.
„Das ist sie auch.“
„Ja, aber du bist diejenige, die durch die Hölle gegangen ist.“
Ihm musste sie nicht sagen, was man ihr angetan hatte, er hatte es selbst gesehen. Wusste es aus erster Hand. „Mach, dass ich es vergesse“, flüsterte sie, „nur für eine Weile.“
„Das werde ich. “ Und oh, er tat es.
18. KAPITEL
U mPunkt acht Uhr betraten Levi, Harper und Lana das Apartment in King’s Landing, wo Peterson und Harrowitz sie bereits erwarteten. Jetzt, da sein inneres Auge sozusagen geöffnet war, konnte Levi sehen, wie es dort wirklich aussah. Eine tote Ruine.
Die Möbel waren schmutzig, verlottert und nicht einmal mehr gut genug, um sie auf die Straße zu stellen. Verfallene Bretter ragten aus dem Boden, und in der Decke waren Löcher. Es gab ein Fenster, aber das war vernagelt und die Bretter mit den Logos von Straßengangs besprüht. Ja. Genau so hatte der Ort ausgesehen, an dem er eine seiner größten Drogenrazzien durchgeführt hatte.
Die Bosheit schien
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