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Agenten lieben gefährlichen

Agenten lieben gefährlichen

Titel: Agenten lieben gefährlichen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heinz G. Konsalik
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südlich von Tefé und sieh dich dort um‹, und das hat so geklungen, als ob ich an der nächsten Ecke Zigaretten holen sollte! Hallo!« Er winkte, Finley und Cook winkten zurück. Der dritte Mann, ein Hauptmann Leeds, war neu in Rio. Er sollte Cliff Haller, der dringend Urlaub und Erholung nötig hatte, ablösen. Interessiert blickte er dem Mann entgegen, von dem man im CIA solche Wunderdinge erzählte.
    »Willkommen in Rio!« sagte der kleine Cook, als Haller vor ihm stand. Finley aber strahlte übers ganze Gesicht, als hole er seinen Sohn ab.
    »Alter Junge!« sagte er mit Rührung in der Stimme. »Als Bob Carpenter funkte, daß du lebst, habe ich mich vor Freude besoffen. In Washington haben sie schon begonnen, deinen Namen in die Ehrentafel zu meißeln – bis Cliff Ha sind sie gekommen, dann kam der Befehl: ›Stop, der Kerl lebt noch!‹ Immerhin weißt du jetzt, was der Alte von dir hält! Du bist der erste Lebende, der auf der Ehrentafel steht, wenn auch nur halb.«
    Der kleine Cook hatte unterdessen Ellen Donhoven begrüßt. Formvollendet küßte er ihr die Hand und stellte sich vor. Von Carpenter in Manaus waren sie über alles informiert, auch davon, daß Cliff wegen dieser Frau seinen Job an den berühmten Nagel hängen wollte. »Darüber reden wir noch«, hatte Cook zu Oberstleutnant Finley gesagt. »Könnt ihr euch Cliff als Farmer vorstellen? Nach sechs Wochen frißt er vor Langeweile seinen Hut.«
    Finley und Leeds behandelten Ellen wie eine alte Bekannte. »Ihnen geht ein Ruf wie Donnerhall voraus«, sagte Finley in seiner direkten Art. »Wer mit Cliff quer durch den Urwald zieht und das durchhält, kann als Wundertier ausgestellt werden. Wenn man Sie so ansieht … Miß Donhoven, woher nehmen Sie die Kraft?«
    »Ich liebe Cliff«, sagte Ellen einfach.
    Finley nickte mehrmals. »Man soll es nicht für möglich halten, was ein Mensch dann alles in sich aktivieren kann. Freunde, euch erwartet bei mir ein kaltes Büfett mit allem, was Ihr euch nur wünschen könnt.« Er faßte Ellen und wimmelte Cliff mit der anderen Hand ab. »Nein, alter Junge, Ellen gehört jetzt mir! Gönne einem versauerten Junggesellen ein paar angenehme Stunden!«
    Er zog Ellen mit sich fort zum Flughafengebäude. Cook, Leeds und Cliff folgten ihnen.
    »Er wickelt sie um den Finger«, sagte Cook fröhlich. »Wenigstens versucht er es.«
    Cliff sah auf den kleinen Mann hinunter, der ihm bis zur Brust reichte.
    »Carpenter hat Alarm gegeben. Du willst den Verein verlassen?«
    »Ja.«
    »Wegen Ellen?«
    »Ja.«
    »Und darum wickelt Finley jetzt. Er will zeigen, welch gute Kerle wir doch alle sind.« Cook grinste breit. »Du könntest doch niemals Tomaten anbauen.«
    »Nein, aber Mais.«
    »Verrückt! Ein Cliff Haller im Schaukelstuhl. Das fällt nicht einmal Walt Disney ein.«
    Haller blieb stehen und zeigte auf Rita und Cascal, die langsam vor ihnen zum Eingang der Flughalle gingen. »Dort geht mein Liquidationskommando«, sagte er ohne Erregung. Der kleine Cook riß die Augen auf.
    »Wer?«
    »Das ist Cascal. Und neben ihm Rita.«
    »Uff!« Cook schob sich den Strohhut weit in den Nacken. »Das Häschen vom Fluß?«
    »Ja. Sie sind mit nach Rio geflogen, um mich umzubringen.«
    Leeds starrte Cliff Haller an. Er erlebte es zum ersten Mal, daß ein Mensch über die Bedrohung seines Lebens sprach, als erzähle er eine Anekdote.
    »Und … und was unternehmen Sie nun, Cliff?« fragte er.
    »Nichts. Ich warte und lasse ihn kommen.«
    »Auf jeden Fall werden wir Cascal Tag und Nacht beschatten.« Cook schien die Lage genauso real einzuschätzen wie Haller: »Du fliegst am nächsten Montag nach Florida«, sagte er. »Es ist alles organisiert.«
    »Flugkarte auch für Ellen?«
    »Natürlich. Wir sind ja gar nicht so …«
    Cliff Haller beobachtete, wie Cascal und Rita am Eingang der Flughalle von einem Mann in einem dunklen Anzug abgeholt wurden. Die schwarze Limousine fuhr durch ein Sondertor vom Platz. Cliff ahnte, daß auch der hohe Beamte mit ihm in Verbindung stand. Der gegnerische Geheimdienst marschierte auf. Er tat es nicht mehr im Dunkeln, er versteckte sich nicht, man kannte sich ja bereits genau. Es war ein offener Krieg, von dem niemand in der Welt jemals etwas erfuhr. So blutig der Kampf auch war – die Spielregeln beherzigte jeder: Kein Aufsehen. Keine Öffentlichkeit. Agenten sterben im Nebel …
    »Am Montag?« sagte Cliff. Er beschleunigte seine Schritte, um an die Seite Ellens zu kommen. Cook und Leeds folgten ihm.

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