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Agnetha Fältskog. Die Stimme von ABBA (Die ABBA-Tetralogy) (German Edition)

Agnetha Fältskog. Die Stimme von ABBA (Die ABBA-Tetralogy) (German Edition)

Titel: Agnetha Fältskog. Die Stimme von ABBA (Die ABBA-Tetralogy) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Berndt Rieger
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Schlager, die er zum Teil selbst noch singen muss, weil die Hootenany Singers in seiner Heimat eben seit Jahren für Folk und Schlager stehen.
    Nebenbei ist Björn auch ein junger Mann auf der Suche nach einer passenden Partnerin. Von Groupies, die sich ihm an den Hals werfen, hat er längst genug, denn er hat das schon seit einigen Jahren erlebt. Und für eine „normale“ Frau ist er sich auch zu schade. Nicht zuletzt deshalb, weil diese ihn nicht verstehen kann, schon weil jemand, der von neun bis fünf arbeitet, keine Ahnung hat, wie es im Showbusiness zugeht. Also ist Björn schon eine ganze Weile auf der Suche nach der Prinzessin seines Herzens, vornehmlich nach einer Prinzessin aus dem Showgeschäft. Eines Tages hört Björn im Radio die Stimme einer Frau, die ihm innerlich durch und durch geht. Er weiß sofort, dass es die Frau seines Lebens ist, wie Björn später erzählen wird. Er kauft sich die Platte „Jag var så kär“ und hört sie wieder und wieder an. Das ist erstaunlich, denn das Lied ist aus der Distanz betrachtet gar nicht besonders gut, und in Hinblick auf ihre späteren Hits klingt Agnetha auch noch nicht sehr nach Agnetha. Doch für Björn ist es mehr als Liebe auf den ersten Blick – es ist Liebe auf den ersten Ton.
    Björn: „Ich hörte ihre Stimme und war sofort hin und weg! Ich glaube, dass ich augenblicklich in sie verliebt war. Ich hatte sie noch nie gesehen, und es sollte auch noch ein paar Monate dauern, bis ich sie endlich traf. Aber wenn ich so zurückdenke, habe ich mich wohl tatsächlich beim Hören dieses Liedes verliebt. Agnetha wusste davon natürlich nichts. Als ich sie endlich persönlich traf, war sie genauso, wie ich sie mir vorgestellt hatte. Ich musste nach dieser ersten Begegnung dauernd an sie denken und konnte nur hoffen, dass sie für mich dasselbe empfand. Und zum Glück war das der Fall.“
     
    Nun, ganz so ist es wohl nicht gelaufen. Es wird eine Weile dauern, bis Agnetha Björns Gefühle überhaupt annähernd erwidert. Und es ist überhaupt die Frage, ob sie ihn jemals geliebt hat. Björn ist nicht der männliche Typ vom Schlage Dieters oder Torbjörn Branders, einer späteren Liebe. Der fleißige Jogger ist von mittlerer Größe und sehr schlank, sein Gesicht hat etwas Bubenhaftes. Björn ist sehr ruhig, spricht leise und beschränkt sich oft auf ironische Bemerkungen. Das Bild eines virilen Mannes, der eine Frau dazu einlädt, sich an ihn anzulehnen, sieht anders aus.
     
    Es gibt mehrere Versionen davon, wie die erste persönliche Begegnung von Björn und Agnetha abgelaufen ist. Einmal heißt es, Agnetha habe Björn angesprochen, weil sie von ihm angetan gewesen sein soll. Das ist nicht so recht glaubhaft. Agnetha hat es zeitlebens nicht nötig, auf einen anderen zuzugehen, vor allem auf einen Mann, der ohnehin schon in sie verliebt ist. Und sie hat auch die Eigenart, Schmeicheleien erst mal mit Grobheiten zu beantworten, oder einfach zu ignorieren. Der schwedische Biograph Carl Magnus Palm ist hier am glaubwürdigsten, wenn er das erste Treffen als zufällig und auch nicht besonders aufregend schildert. Es ist eine Begegnung, als würden sich Schiffe in der Nacht kreuzen. Sehr unterschiedliche Schiffe. Die frisch verliebte Agnetha sieht wunderbar aus, weil sie derzeit nur an einen anderen denkt. Für sie kann die Konzertreise durch die Volksgärten nicht schnell genug vorübergehen, da sie schon wieder darauf fiebert, nach Hamburg zurückzukehren, wo Dieter auf sie wartet. Und die Liebe von Björn ähnelt der Minneliebe, die er im Gymnasium mit anderen Schulkameraden geübt hat. Dabei ging es darum, jede Woche ein Liebesgedicht zu schreiben und seinen Logenbrüdern bei Kerzenlicht vorzulesen. Gedichte der Huldigung für Mädchen aus der Klasse, die diese dann auch bei einer geeigneten Gelegenheit persönlich vorgetragen bekamen in der Hoffnung darauf, ihr Herz zu rühren. So ähnlich muss man sich Björns Interesse an Agnetha im Jahr 1968 auch vorstellen. Sie schwebt als Idealbild über allem, seitdem er ihre Platte gehört hat. Die konkrete Frau dann auch noch zu treffen, ist für Björn ein starkes Erlebnis, das aber ohne jede weiteren Konsequenzen bleibt. Weil er ihr gar nicht mitteilen kann, was er schon monatelang gefühlt hat.
    Am 23. Mai, knapp vierzehn Tage nach den Probeaufnahmen in Hamburg und dem Beginn ihrer Affäre mit Dieter, trifft Björn also Agnetha in einem Volkspark in Målilla in Småland, näher an Björns Heimatstadt Västervik als

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