Agnetha Fältskog. Die Stimme von ABBA (Die ABBA-Tetralogy) (German Edition)
miteinander versöhnt. Es ist ein bisschen so wie in Agnethas Beziehung mit ihrem ersten Freund, der ja auch Björn hieß, allerdings im Gegensatz zu damals ohne große Bruchstellen, die nicht mehr verheilen wollen. Aus der Sicht von Agnetha sind auch sie beide „Egozentriker“. Wenn Agnetha ihm böse ist, kann Björn damit ganz gut umgehen. Er hat eine ruhige, freundliche Art, die alle Differenzen überspielen kann, zumindest zeitweilig. Ihm hilft dabei auch die Gewissheit, dass Agnetha seine große Liebe ist, die Frau seiner Träume. Nun, da er sie gefunden hat, kann er sich nicht vorstellen, sie je wieder loszulassen.
Im April 1970 machen die beiden Paare einen gemeinsamen Urlaub auf Zypern. Es ist der erste gemeinsame Urlaub von Björn und Benny, aber auch der erste gemeinsame Urlaub mit ihren neuen Partnerinnen, und er ist ein voller Erfolg. Benny und Björn haben ihre Gitarren mitgebracht. Die vier singen und musizieren viel miteinander. Die Frauen entdecken, dass ihre Stimmen sehr gut zusammenpassen, das ist für sie neu und versöhnlich, eine gemeinsame Basis auf klanglicher Ebene zu suchen. Hier können sie einander auch treffen, auf ihren gemeinsamen Gesang können sie aufbauen. Auf den Wunsch eines Bekannten hin geben sie sogar ein erstes Impromptu-Konzert für die dortigen UNO-Soldaten und kommen damit beim Publikum auch gut an. In diesem Urlaub verloben sich Agnetha und Björn auch offiziell miteinander in Gegenwart von Frida und Benny. Sie wollen heiraten und sprechen auch von Kindern und lassen sich in dieser Hinsicht einiges von den anderen erzählen, wie das so ist mit dem geliebten Nachwuchs. Nicht immer ein Zucker-schlecken, man gibt auch viel Eigenständigkeit auf, meinen beide.
Bei ihrer Rückkehr lässt die vier der Gedanke eines gemeinsamen Projekts nicht los. Sie wählen schon einen Namen für die Gruppe, die sie zumindest vorübergehend bilden wollen: „Festfolk“, was so viel heißt wie „Party-Leute“. Sowohl die Wahl des Namens wie auch das Konzept der Gruppe wird anfänglich stark von Frida dominiert, die ja auch die Zögerlichste bei dem Ganzen ist. Sie möchte gerne ihre Cabaret-Nummern und ein bisschen Jazz singen, meinetwegen gemeinsam mit den anderen. Björn und Benny dagegen träumen eher von einem Musical. Als die Männer im November 1970 in einem Restaurant in Göteborg als Duo gebucht sind, wollen ihre Freundinnen spontan mitmachen. Viel geprobt haben sie die Show nicht, und das „Musical“, das sie als „Festfolk“ miteinander aufführen, ist auch kein großer Erfolg, weil keiner so recht weiß, was die Sache überhaupt soll.
Agnetha: „Der Auftritt war eine Katastrophe. Keiner von uns fand das Material besonders gut, und das hat auch das Publikum mitgekriegt.“
Frida macht also auf der Bühne die Dinge, die sie immer schon macht, Lieder in Verbindung mit Conference und Tanz, Agnetha singt dazwischen, und die Männer tragen ihre neuen Stücke vor. Die Show ist zwar ein Misserfolg, aber das Lied „Hej, gamle man“ [5] (Hallo, alter Herr) von Björn und Benny, eine der neuen Arbeiten, erregt die Zustimmung des Publikums. Die Weihnachtsfeiertage beenden den kläglichen ersten Versuch einer Zusammenarbeit. Dass sie als Gruppe vorerst einmal gescheitert sind, darüber sind sich alle einig. Björn und Benny haben den Eindruck, dass sie als Duo vielleicht mehr Erfolgschancen haben werden und setzen auf das „Duo“ „Björn & Benny“. Agnetha und Frida wollen als Solo-Sängerinnen weitermachen.
Im Mai 1971 gehen Björn, Benny und Agnetha gemeinsam auf Konzertreise, während Frida alleine unterwegs ist. Während einer dieser Konzerttermine machen Agnetha und Björn einen Spaziergang im Park und kommen an eine alte gotische Kirche. Seit mehreren Monaten haben sie davon gesprochen, zu heiraten. Sie läuten am Pfarrhaus und erklären dem Priester, Uno Wårdener, dass sie in den Stand der Ehe eintreten wollen. Zuerst gibt es ein kleines Missverständnis. Sie haben ihren Beruf als „Artisten“ angegeben. Er versteht „Atheisten“ und weigert sich deshalb einige Minuten lang durchaus standhaft, die beiden überhaupt zu ehelichen. Das können sie wiederum nicht verstehen. Hat der gute Mann etwas gegen Künstler? Als das Missverständnis aufgeklärt ist, gibt es ein großes Gelächter, und der 6. Juli wird als Tag der Trauung festgelegt. Die Hochzeit ist ein mediales Großereignis in Schweden. Benny spielt bei der Feier Orgel. Er gibt den Hochzeitsmarsch von
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