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Agnetha Fältskog. Die Stimme von ABBA (Die ABBA-Tetralogy) (German Edition)

Agnetha Fältskog. Die Stimme von ABBA (Die ABBA-Tetralogy) (German Edition)

Titel: Agnetha Fältskog. Die Stimme von ABBA (Die ABBA-Tetralogy) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Berndt Rieger
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Phase? Agnetha ist sich sicher: Sie wird Musikerin werden und Erfolg haben wie die Beatles. Einmal schicken die „Cambers“ ein Probeband an den schwedischen Rundfunk, doch das Band wird postwendend retourniert – ohne Kommentar.
    Als Agnetha vierzehn wird, sagt ihr der Klavierlehrer, dass er ihr alles beigebracht hat, was er kann. Agnetha ist stolz. Sie spielt die kompliziertesten Bachfugen in der Kirche auf dem Clavicord.
    Agnetha: „Ich war damals sehr ehrgeizig, und ich war gut. Ich war auch im Kirchenchor, der viele gute Stimmen hatte.“
    Ihr Traum vom Erfolg im Popgeschäft bleibt ungebrochen.
    Agnetha: „Ich bewunderte Sänger, die ihr eigenes Material schrieben. Sie waren immer in meinen Träumen. Ich stellte mir vor, wie es ihnen ging, was sie gerade machten.“
     
    Agnetha geht mit 15 von der Schule ab, kurz nachdem ihre Schulpflicht erfüllt ist. Ihre Noten waren bis zuletzt bescheiden, vor allem in Mathematik, Physik und Chemie, aber das liegt nicht zuletzt daran, dass sie zu faul zum Lernen ist. Sie weiß ja, dass sie die Musik zu ihrem Beruf machen möchte und komponiert jetzt fleißig Lieder in der Art von Conny Francis, Brenda Lee oder Dusty Springfield. Sie möchte einen Charthit schreiben, der ihr viel Geld einbringt.
    Agnetha geht durch eine unruhige Zeit. Sie ist ein Teenager geworden, der die Eltern belügt, und behauptet, ins Kino zu wollen, stattdessen aber tanzen geht und mit Jungs herum-hängt, obwohl die Eltern das verboten haben. Die heimlich raucht und Alkohol trinkt. In dieser Periode wird sie häufig von ihrer Schwester erpresst, die sich ihr Schweigen über Agnethas Lügen und die Tatsache, dass sie mit dem Rauchen angefangen hat, mit barem Geld bezahlen lässt.
    Mona später: „Am meisten Spaß hatte ich, als Agnetha dann mit Jungs auszugehen begann. Meine Freundinnen und ich verfolgten sie und wir sprangen aus unserem Versteck in dem Moment, wo sie mit dem Knutschen anfingen. Ihr Erschrecken und ihre Wut haben uns richtig Spaß gemacht.“
    Agnetha nimmt dann, als es mit den Musikeinkünften vorerst nicht klappt, einen Job bei einer Autofirma an. Sie hat kein Rad, und der Betrieb liegt mehrere Kilometer von ihrer Wohnung entfernt, weshalb sie von dieser Zeit vor allem die langen Märsche zur Arbeit und zurück in Erinnerung hat. Am Wochenende spielt Agnetha ihre Musik in Jönköping und Umgebung mit der Bernt Enghardt Band, einer Tanzkapelle, die vor allem Schlagermusik im Repertoire hat. Die Musiker der Band sind technisch etwas versierter als ihre besten Freundinnen, aber auch keine Profis. Immerhin waren sie schon einmal in Berlin und haben dort den Soul kennen gelernt. Ihre Vokalistin Agneta Desilva hat gerade die Band verlassen. Sie brauchen eine neue Sängerin und erinnern sich an die „Cambers“ und Agnetha, die ja fast gleich heißt, weshalb man die schon gedruckten Ankündigungsplakate nicht unbedingt ändern müsste. Sie bitten Agnetha, bei ihnen vorzusingen.
    Bernt: „Ich glaube nicht, dass wir noch eine andere Sängerin beim Vorsingen hatten. Wir waren sofort von Agnetha eingenommen.“
    Unabhängig von der Namensgleichheit begeistert Agnetha durch ihr sympathisches Wesen und ihre Professionalität. Sie kann sich mühelos das Repertoire ihrer Vorgängerin aneignen. Dazu gehören auch Lieder, die so überhaupt nicht zu dem Image eines schwedischen Kleinstadtmädchens passen, wie „ Sunny “ oder „ I Got You (I Feel Good) “ von James Brown. Agnetha hat keine Mühe, sich die Diktion eines afroamerikanischen Sängers anzueignen, selbst wenn ihr Englisch nicht so recht dazu passt.
    Bernt: „Es klang gut bei ihr. Sie konnte so was. Das war einer der Gründe, warum wir sie so gut fanden.“
    Die Band erkennt Agnethas Autorität als Musikerin sofort an. Sie ist auch auf der Bühne eine angenehme Erscheinung. Wenn sie zu singen anfängt, lässt sie die Menschen aufhorchen. Sie singt sehr natürlich und bewältigt mühelos jedes Lied, das man ihr hinhält, hat keine Probleme mit Höhen oder Tiefen, weiß, welches Gefühl sie jeweils in einen Song hineinlegen muss. Agnetha macht Spaß auf der Bühne, lacht viel, ist natürlich. Sie sieht sich selbst dabei nicht unbedingt als Performerin, oder Tänzerin, sondern als Musikerin, deren Stimme ihr Instrument ist. Sie drängt sich nicht vor, begnügt sich, wenn es eine Gesangseinlage gibt, damit, ihre helle, engelhafte Stimme erklingen zu lassen, und dreht sich dann wieder weg, tritt aus dem Rampenlicht, um den anderen

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