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Agnetha Fältskog. Die Stimme von ABBA (Die ABBA-Tetralogy) (German Edition)

Agnetha Fältskog. Die Stimme von ABBA (Die ABBA-Tetralogy) (German Edition)

Titel: Agnetha Fältskog. Die Stimme von ABBA (Die ABBA-Tetralogy) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Berndt Rieger
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aber auch irritierend finden. Doch die Emotionalität, mit der Agnetha das Lied vorbringt, ist echt. Und es ist letztendlich die Gruppe, die es ihr erlaubt, diese Gefühle mit hoher Effektivität auszudrücken. Das Lied leitet eine neue Epoche für ABBA ein, die Spätphase, die 1982 mit dem Song „The Day Before You Came“ enden wird. Es ist eine Karriere nach der Karriere, eine nicht enden wollende Abschiedstournee. In dieser Zeit wird Agnetha das Leid einer alleingelassenen Frau darstellen, ihr Leben und ihre Befindlichkeit wird mit der Kamera eingefangen und vermarktet werden. Sie wird das Image der verlorenen Frau so perfekt spielen, dass sie die Rolle ein Leben lang nicht mehr ablegen wird. Zu ABBAs Zeiten steigert das die Plattenumsätze in schwindelnde Höhen. Es ist die Ausbeutung des größten ABBA-Stars bis zum letzten Atemzug – und das mit Billigung und vielleicht sogar auf Wunsch Agnethas.
    Und was ist in dieser Zeit mit Frida und Benny los? Es gibt auch hier, wenige Monate nach der Trauung, ziemliche Probleme. Spannungen, die sich nur lösen lassen, indem Frida einfach im Januar verreist, eine Auszeit nimmt, und dabei versucht, sich wieder zu finden. Was ist das Problem? Gut, Benny hat eine frustrierende Zeit hinter sich, ist von dem, was Agnetha und Björn erlebt haben, sichtlich mitgenommen, leidet auch darunter, dass die Fröhlichkeit in der Band verschwunden ist, und damit die Leichtigkeit, die er braucht, um gute Lieder schreiben zu können. Frida kann ihm da nicht helfen. Einerseits, weil sie trotz oder vielleicht auch wegen des Erfolgs von ABBA in eine Depression rutscht, an alten Wunden leckt, eine Zeit durchmacht, in der ihr Selbstwertgefühl wieder mehr und mehr abnimmt. Auch, weil sie nicht auf die Bühne kann, wo sie alles vergisst. Frida ist also ein paar Wochen lang weg. Wo sie ist, weiß keiner. Sie kommt gestärkt zurück.
    Mitte Januar rufen Agnetha und Björn den Journalisten Mats Olsson von „Expressen“ in die Büros von Polar Music für ein Exklusivinterview, in dem sie offiziell ihre Trennung bekannt geben.
    Sie beteuern beide, dass es mit der Gruppe weiter gehen wird.
    Agnetha: „Der Bruch hatte sich schon lange angekündigt. Wir waren auseinandergedriftet, so einfach ist das. Man kann das alles besprechen, und wenn man sich dabei nicht näher kommt, ist das der Beweis dafür, dass man nichts mehr gemeinsam hat. Wir hätten uns wahrscheinlich auch getrennt, wenn wir keine Popstars gewesen wären, und es hat keinen Einfluss auf unsere Tätigkeit als Bandmitglied.“
    Der Tag markiert den Beginn einer schweren Zeit für Agnetha, die von nun an von Paparazzi gnadenlos verfolgt werden wird, die immer neue Informationen über diese Trennung aus ihr herausquetschen wollen.
    Agnetha: „Schon am nächsten Tag zog ich die Gardinen auf und schon war da eine Wand von Fotoblitzen im Fenster. Ich konnte das Haus an dem Tag nicht verlassen. Das war nicht angenehm.“
    Die Presse kann nicht glauben, dass sie schon die ganze Geschichte gehört hat und lässt nicht locker, verfolgt die beiden auf Schritt und Tritt. Weitere Informationen bekommen sie aber zu der Zeit nicht. Sowohl Agnetha wie auch Björn wirken eher erleichtert über die Trennung, im Bewusstsein, dass die Fronten jetzt klar sind. Sie zeigen bei ihren öffentlichen Auftritten, dass sie nicht miteinander kämpfen. Agnetha wirkt gefasst. Vielleicht ist es für sie auch einfacher: Zu wissen, dass sie Björn nicht mehr als Ehemann ertragen muss und mit den Kindern ein freieres Leben leben kann als zuvor.
    Agnetha in einem Zeitungsinterview: „Björn und ich haben diese Entscheidung gemeinsam getroffen und es ist jetzt alles besser. Ja, ich bin durch eine unglückliche Phase gegangen. Wir waren gemeinsam beim Psychiater. Wir wollten sehen, wie uns eine Person von außen erlebt und uns sagt, ob es etwas gibt, das wir ändern können. Die Therapie hat uns nicht geholfen, zusammen zu bleiben, aber sie hat uns geholfen. Man hat uns gesagt, dass unsere Entscheidung eine gute war. Ich glaube, dass sie richtig war und fühle mich stärker als je zuvor. Sie war richtig, weil wir sie beide gemeinsam getroffen haben. Wenn einer den anderen verlässt, kann das sehr traurig sein, aber das ist eine ganz andere Situation. Ich bin jetzt in einer neuen Phase, es ist aufregend für mich. Es ist alles viel besser. Björn ist immer noch ein guter Freund. Man lebt nicht acht Jahre lang mit jemanden und hat zwei Kinder mit ihm, ohne dass man noch

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