Ahoi, liebes Hausgespenst!
Monika, und sie schlug vor: „Wollen wir noch einmal rauf zur Brücke?“
„Was gibt’s denn da zu sehen?“ fragte Norbert.
„Den Himmel... Mond und Sterne... das Meer!“
„Ist doch ganz uninteressant!“
Also blieben sie unten, lauschten der Calypso-Band und beobachteten die Tanzenden, die sich, besonders wenn es sich um ältere Herrschaften handelte, oft sehr komisch bewegten.
Brian spielte mit seinem Vater und Herrn und Frau Stein Bridge.
Alles war sehr lustig und sehr fremd und anders als zu Hause.
Aber als die Musiker ihre Instrumente einpackten, sprang Monika doch begeistert auf. „Endlich! Die Disko ist eröffnet!“
Auch Ingrid und Norbert waren froh, aber die Enttäuschung folgte auf dem Fuß.
Frau Stein hatte ihre Karten hingelegt und kam zu ihnen an den Tisch. „Norbert, es ist zehn Uhr! Höchste Zeit für dich, zu Bett zu gehen!“
„Aber, Mutti, nein!“ sagte er entsetzt. „Das kannst du mir doch nicht antun!“
„Frau Stein, bitte, bitte!“ rief Monika. „Wir haben uns schon den ganzen Tag auf die Disko gefreut.“
„Ich muß doch morgen nicht in die Schule und gar nichts!“ argumentierte Norbert. „Simon hat gesagt, daß alle Kinder ganz von selber in ihre Klappe finden, wenn sie nur müde genug sind.“
„Auf einem Schiff ist doch wirklich alles anders“, unterstützte Ingrid ihn, „man wird gar nicht müde, merken Sie das nicht auch?“
„Norbert muß morgen sehr früh raus!“
„Aber ich mache ja erst den zweiten Ausflug mit!“
„Das ist immer noch sehr früh!“
„Bitte, Mutti, gib mir eine Chance! Nur dieses eine Mal! Wenn ich morgen früh verschlafe oder sonst was mit mir los ist, will ich nie mehr in die Disko! Aber ich werde dir beweisen, daß ich aufbleiben kann!“
„Wir können ja morgen den ganzen Nachmittag schlafen!“ sagte Monika.
Frau Stein ließ sich erweichen. Sie hatte auch keine Lust mehr zu diskutieren, zumal die anderen Bridgespieler ungeduldig wurden. „Also von mir aus“, sagte sie, „aber wenn du morgen „Ich werd’ schon nicht!“
Und schon sausten sie davon.
„Was hättest du gemacht, wenn deine Mutter es dir verboten hätte?“ fragte Ingrid, als sie im Lift hinunterfuhren.
„Ich wäre heimlich gegangen. Wenigstens für eine Stunde. Bis elf spielen die bestimmt noch.“
„Ich habe meine Eltern sehr lieb, wirklich!“ sagte Ingrid. „Aber ich bin doch ganz froh, daß sie nicht auf dem Schiff sind.“
Monika lachte. „Ja, das erleichtert manches!“ Sie konnte sich vorstellen, daß auch ihre Mutter sie nicht sehr gern um zehn Uhr abends in die Disko gelassen hätte.
„Ein Glück, daß Brian oben bleiben muß“, sagte Norbert, „ich habe zwar nichts gegen ihn...“
„Ich auch nicht“, versicherte Monika, „aber wegen Amadeus ist es bestimmt besser so!“
Die Disko sah jetzt ganz anders aus als am frühen Abend. Auf der Balustrade und im Parterre war es ziemlich dunkel. Nur auf den Tischen brannten rosarote Lämpchen, die nicht genügten, den Raum zu erhellen. Sie waren froh, daß sie sich hier schon auskannten und wußten, wohin sie die Füße setzen sollten.
Von der Bühne her, die jetzt noch ganz leer war, leuchteten sich ständig verändernde psychedelische Lichter, und aus den Lautsprechern dröhnten Diskoklänge. Gerade als sie die Treppe hinunterkletterten, forderte Uschi, die den Diskjockey machte, die Passagiere zum Tanzen auf. Aber noch traute sich niemand auf die Bühne.
Auch Monika und ihre Freunde suchten sich zuerst einmal einen Tisch und bestellten die unvermeidliche Limonade. Norbert Unterzeichnete die Quittung diesmal selber, denn Monika wollte die Abendzeitung nicht zu sehr schädigen.
Es zuckte allen dreien in den Gliedern. Sie hatten Disko-Filme gesehen und auch schon eine Klassenparty mit Disko-Tanz gemacht. Aber es war doch etwas anderes, miteinander in einem ausgeräumten Klassenzimmer herumzuhopsen, als sich auf einer Bühne vor neugierigem Publikum zu präsentieren.
Plötzlich tauchte der Kapitän aus dem Dunkel vor Monika auf. „Na, wie ist es?“ fragte er. „Wollen wir den Ball eröffnen?“
Sie begriff, daß es eine große Ehre war, mit dem Kapitän zu tanzen, aber sie zögerte trotzdem.
„Na, komm schon, Monika!“ drängte er. „Wollen doch mal sehen, ob wir den müden Haufen nicht in Stimmung bringen!“
„Sie meinen, ich kann Ihnen dabei helfen, Herr Kapitän?“
„Ja, ganz sicher!“
Er hielt ihr die Hand hin, Monika schlug ein und ließ sich von ihm die
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