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Airborn 02 - Wolkenpiraten

Titel: Airborn 02 - Wolkenpiraten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kenneth Oppel
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seid ihr alle reich. Sind die Männer am Heck positioniert, Mr Curtis?«
    Mr Curtis wirkte verwirrt. Sein wachsbleiches Gesicht war von einem Schweißfilm überzogen. »Nein, Kapitän.«
    »Ich habe Ihnen doch den Befehl erteilt«, schrie Tritus plötzlich wutentflammt. »Wir brauchen vier Mann auf dem Heck, die sollen die Bugseile der Hyperion packen!«
    »Entschuldigung, Sir, das muss ich vergessen haben.«
    »Dann beeilen Sie sich, Sie verdammter Idiot. Ich möchte das so schnell wie möglich erledigt haben.«
    Mr Curtis wankte zum Schiffstelefon, beinahe wäre er hingefallen. Mr Beatty fing an zu lachen und konnte nicht mehr aufhören.
    Diese Idioten wurden von der dünnen Luft betrunken und niemand schien das zu bemerken.
    »Sechzehntausend Fuß«, meldete Mr Schultz lallend.
    Mr Beattys Gelächter schlug in ein Keuchen um. Jetzt lächelte niemand mehr. Einige hielten sich Wangen, Schläfen und Ohren gegen den pochenden Druck von innen.
    Druck. Mit einem schmerzhaften Ruck durchfuhr mich plötzlich der Gedanke an das Hydrium, wie es sich durch den sinkenden Luftdruck gefährlich ausdehnte und die Goldschlägerhaut der Gaszellen belastete.
    »Sir!«, rief ich zum Kapitän. »Die Gaszellen müssen …«
    Eine schreckliche Explosion erschütterte das Schiff und warf die halbe Besatzung zu Boden.
    Rasend vor Wut sah sich der Kapitän um, als habe ihm jemand in das große, rote Gesicht geschlagen. Er hätte sofort wissen müssen, was das war.
    »Wir haben die Gaszellen neun und zehn verloren«, meinte der Erste Offizier dümmlich.
    »Curtis!« Nur Tritus hatte noch genug Kraft, um mit lauter Stimme sprechen zu können. »Sie sollten Gas ablassen, als wir stiegen.«
    »Sie haben keinen Befehl erteilt, Sir«, keuchte Curtis.
    »Natürlich hab ich das! Erledigen Sie das jetzt sofort, Sie Idiot, bevor alle platzen!«
    Wie ein Schlafwandler bewegte sich Mr Curtis auf die Gaskontrollen zu.
    Ich konnte es nicht mehr ertragen, ihn so langsam gehen zu sehen. Jeden Augenblick konnten alle Zellen platzen. Niemand half ihm, also rannte ich zur Schalttafel und fing an, die Ventile zu öffnen.
    Endlich war auch Mr Curtis da, und gemeinsam ließen wir genügend Hydrium ab, um einer weiteren Explosion vorzubeugen.
    »Danke, Mr Cruse«, sagte er erschöpft.
    Ich zitterte jetzt am ganzen Körper. Da ich schlank war, gab es nicht viel zwischen mir und den Elementen. Meine Fingerspitzen waren taub und ich konnte nur noch wie durch einen engen Tunnel sehen. Als Alarm durch die Führergondel gellte, brauchte ich ein paar Augenblicke, um zu verstehen, als würde mein Verstand erstarren und einfrieren.
    »Motor Nummer … zwei … ausgefallen«, stieß Mr Beatty zwischen Hustenanfällen stockend hervor.
    Die Motoren litten in der dünnen Luft genau wie wir an Sauerstoffmangel.
    »Kurs beibehalten«, befahl Kapitän Tritus.
    Ein zweiter Alarm übertönte den ersten.
    »Sir«, meldete Mr Curtis, »Motor Nummer vier steht still.«
    »Fast da«, sagte Tritus. »Müssen nur noch ein paar Taue an ihr festmachen, dann können wir runter.«
    Ich sah Mr Curtis an. Sein Gesicht war blass und die Lippen schimmerten blau.
    »Sir«, keuchte er, jedes Wort eine Anstrengung, »wir sind auf halber Kraft. Wir … verlieren … alle Motoren, wenn … wir weitermachen.« Zu mehr war er nicht mehr fähig. Nach Atem ringend, sackte er mit gesenktem Kopf in die Hocke.
    »Kurs halten, alles läuft großartig«, murmelte Tritus vor sich hin. »Wir haben sie gleich. Stellt euch ihre Gesichter vor …«
    Durch das Fenster der Führergondel sah ich sie, die Hyperion , riesig tauchte sie in meinem Blickfeld auf. Ihre gewaltigen Flanken glitzerten vom Eis. Die Fenster waren schwarz. Einen Moment lang ließ ich meinen Gedanken freien Lauf. Wenn sie nun wirklich voller Schätze war? So nah dran, wie wir waren, könnte es doch nicht so schwer sein, ein paar Seile rüberzuschmeißen und sie mit zum nächsten Hafen zu schleppen. Wie groß wäre mein Anteil? Hinter einem der schwarzen Fenster der Hyperion tauchte ein blasses Gesicht auf und ich fuhr erschrocken zusammen. Ich blinzelte, dann sah ich nichts mehr außer Eis.
    Ich drehte mich zum Kartentisch um. Mr Domville lag zusammengebrochen auf dem Boden. Ich ging auf ihn zu, und es war, als würde ich durch Wasser gehen, jeder Schritt langsam und mühsam.
    »Mr Domville!« Ich drehte ihn auf den Rücken. Er gab keine Antwort. Sein Gesicht war grau. Meine tauben Finger konnten an seinem Hals kaum einen Pulsschlag

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