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Akasha 02 - Der Attentäter

Akasha 02 - Der Attentäter

Titel: Akasha 02 - Der Attentäter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Horst & Brandhorst Pukallus
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gewesen sein. Er hob die Stablampe und ließ den Lichtkegel über die Wände wandern. Die Dioden einer Wartungstafel sahen aus wie blinde Augen, und an einigen Stellen war das Metallplastik geplatzt. Zwei größere Gänge führten von der Kammer ausgehend tiefer in den großen Kupplungsmechanismus. Gerade als Lonnen das Licht der Lampe auf die Rückwand richten wollte, fiel ihm in einem der Tunnel eine kurze Bewegung auf, und er horchte und hörte ein leises Knistern, so als schabten zwei Chitinpanzer übereinander.
    Rasch kroch er in den Schachtzugang hinein, und während er dem dann und wann erneut zu vernehmenden Kratzen folgte, holte er immer wieder die mit bestimmten Lockchemikalien versehenen Giftkapseln aus der Tasche seiner Jacke und ließ sie in unregelmäßigen Abständen zu Boden fallen. Kakerlaken, das hatten seine bisherigen Erfahrungen immer wieder bewiesen, konnten diesen von ihm selbst entwickelten Duftstoffen nicht widerstehen, und er hatte damit schon Tausende von Schädlingen in den Käferhimmel geschickt. Den Kakerlakenkönig konnte man natürlich nicht so leicht in eine Falle locken. Die Riesenschabe war nicht nur gewitzt und gerissen, sondern auch ausgesprochen schlau, durchtrieben und vorsichtig. Diesmal aber war Broderic Lonnen entschlossen, ihr endgültig den Garaus zu machen und somit eine immense Gefahr von Akasha abzuwenden.
    Er schob sich weiter und stellte dabei fest, daß die Staubschicht auf dem Boden nicht mehr ganz so dick war. Außerdem zeigten sich nun noch mehr Abdrücke darin – ein Beweis dafür, wie Lonnen meinte, daß er sich dem Versteck des Kakerlakenkönigs näherte.
    Nach rund fünf Minuten erkannte er voraus einen diffusen Lichtschimmer, und daraufhin klappte er die Wünschelrute zusammen, verstaute sie in der Jacke und holte dafür den Spießer hervor, dessen Gestänge er auseinanderzog. Er überprüfte rasch die Mikrobatterie, und als die Diode neben der Taste am Griff aufleuchtete, nickte er zufrieden. Die Ladung würde sicher ausreichen, den Kakerlakenkönig zu töten. Selbst einem Menschen würde es schwerfallen, einen tausend Volt und hundert Ampere starken Stromschlag zu überleben.
    Das Licht stammte aus einem kleinen Transfermodul, das vielleicht für eins der an die leeren Kupplungen anzukoppelnden Habitate vorgesehen war, das man jedoch bisher noch nicht seiner Bestimmung zugeführt hatte. Auch hier zeigten sich einzelne Roststellen an den Wänden, aber die Sensoren auf den Kontrollpulten leuchteten, und auf einigen Bildschirmen schimmerten die Datenangaben der aktuellen Zielkoordinaten. Zwischen den beiden Säulen des nahen Transittors herrschte die lichtlose Schwärze des Transfermediums. Möglicherweise hatte sich erst vor kurzem ein Reparateur hier aufgehalten und einige Instandsetzungsarbeiten durchgeführt; das hätte, überlegte der Kakerlakenjäger, zumindest die Funktionstüchtigkeit der meisten Instrumente und vor allen Dingen des Tors erklärt.
    Broderic Lonnen drehte sich langsam im Kreis und hielt den Spießer bereit. Aber nirgends ließ sich der kleinste Käfer blicken, ganz zu schweigen vom Kakerlakenkönig. Er trat vorsichtig an einigen leise summenden Instrumentenbänken vorbei und beobachtete kurz, wie sich das wechselhafte Licht der über einen Monitor wandernden Oszillationskurve auf der unverkleideten Wand widerspiegelte.
    Dann fand er die Spur.
    Grauweiße Flecken auf den Bodenfliesen waren es, und als Lonnen sie eingehender studierte, runzelte er verwundert die Stirn. Die Abdrücke sahen nicht wie die aus, die er von dem Kakerlakenkönig erwartet hätte. Statt dessen schienen sie von einer großen Spinne hinterlassen worden zu sein, einer der Dämonenspinnen, von denen Alinde Tergentag gesprochen hatte.
    Broderic Lonnen ging in die Hocke und starrte auf die Fährte, und ganz plötzlich wurde das Pochen in seinem Hinterkopf wieder lauter. Es war, als halle das Hämmern in seinem ganzen Schädel wider, als versuchten tausend mikroskopisch kleine Steinmetze, aus seiner Hirnschale eine Skulptur zu meißeln. Der Kakerlakenjäger verzog das Gesicht und öffnete den Mund. Aber kein Laut kam über seine Lippen.
    Die Konturen der Umgebung verschwammen, und auch durch mehrmaliges Zwinkern ließen sich die plötzlich heranwogenden Dunstschwaden nicht lichten. Kurz darauf formten sich Bilder in diesem Nebel, und Dutzende von Stimmen flüsterten und raunten.
    *das Denkende Heim ... es fehlt ein Kontakt zum Denkenden Heim. Ich muß es schaffen, die

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