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Akasha 02 - Der Attentäter

Akasha 02 - Der Attentäter

Titel: Akasha 02 - Der Attentäter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Horst & Brandhorst Pukallus
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deutete ein nur dünnes Lächeln an. Er zeigte auf das Podium mit den nach wie vor leeren Ergschalen. »Die Magister sind noch nicht eingetroffen?«
    »Nein. Und ich bedaure es sehr. Ich habe nur wenig Zeit und muß mich um meine Geschäfte kümmern.« Er seufzte. »Sie haben es gut, mein lieber DeTschenri. Sie verkaufen nur ein paar Drogen und leiten eine kirchenartige Organisation. Meine Pflicht aber ist es, mich um ein ganzes Habitat zu kümmern.« Er hoffte inständig, daß der kleine Mann diesen Wink verstand und von einer Fortsetzung des Gesprächs absah.
    »Sie haben völlig recht, Adept«, erwiderte DeTschenri, während er seinen Blick durch die Pilotenkanzel schweifen ließ. Das Transittor gab gerade in rascher Aufeinanderfolge einige weitere Aliens frei. »Aber wissen Sie: In der letzten Zeit haben meine Geschäfte stark zugenommen, während die Ihren, wie ich hörte, eher stagnieren. Es ist also zu vermuten, daß wir bald über die gleiche Arbeitsbelastung klagen können. Das Los der Mächtigen ist es nun einmal, kaum freie Zeit zu haben.«
    »Wie wahr, wie wahr«, meinte der Chef-Genetikus mit sonorer Stimme und versuchte, den in ihm emporquellenden Zorn unter Kontrolle zu halten. Die Zielrichtung der Andeutungen DeTschenris war natürlich eindeutig. Er musterte sein Gegenüber, und dabei verstärkte sich seine Abscheu vor dem Oberhaupt der Neuen Akashaner. DeTschenris Augen waren zu klein und lagen zu weit auseinander. Die Nase hingegen ragte ihm wie ein dicker Zinken aus dem Gesicht; die rechte Gesichtshälfte sah aus, als sei sie erst vor einigen wenigen Stunden verbrannt worden, und fran Brigge wußte, daß das auf den Kontakt mit einem Medusenpartner zurückging. DeTschenri hielt die Schultern so, als laste die ganze Zeit über ein schweres Gewicht auf ihm.
    Ich sollte den kleinen Mistkerl einmal Larissa überlassen, dachte der Chef-Genetikus. Sie könnte an ihm gleich mehrere Dutzend kosmetische Operationen durchführen. Wenn dieser dürre Zwerg irgend etwas nötig hat, dann eine genetische Optimierung.
    Manchmal fragte er sich, warum die Magister DeTschenri zu einem Exekutor der Loge gemacht hatten. Seiner Ansicht nach war er eine grobe Beleidigung für selbst nur an geringe Ästhetik gewohnte Augen, und er haßte seine hintergründig-ironische und immer wieder mit Anspielungen durchsetzte doppeldeutig-zynische Art.
    Logenlehrlinge verschiedener Rassen eilten überall umher und boten den höherrangigen Litiganten Erfrischungsgetränke und leichte Entspannungsdrogen an, die den Verstand nicht betäubten, sondern ganz im Gegenteil auf konzentrative Aufgaben vorbereiteten. Fran Brigge starrte in sein Glas, verwünschte DeTschenri in Gedanken und nahm einen Schluck.
    »In der letzten Zeit«, sagte der Exekutor bedächtig, »hatte ich einige Probleme zu lösen.« Seine Stimme klang ganz beiläufig. »Eins davon hieß Lorgen. Er stand als Drogenverteiler in meinen Diensten und wurde an einen Messianer verraten.«
    »An einen Messianer?« Scheinbar gelangweilt strich sich fran Brigge mit der Hand über die wie rötliche Narben aussehenden Halskiemen und zupfte anschließend an einer der kleinen, farblosen Schuppen, die seinen ganzen Körper bedeckten. »Vielleicht waren Sie nicht vorsichtig genug, Exekutor. Wer sollte schon einen Ihrer Mittelsmänner verraten?«
    »Einer von uns«, sagte DeTschenri ruhig. »Ein Litigant.«
    Fran Brigge lachte schallend, und er hoffte, daß es sich echt genug anhörte. »Ein Litigant. Sie sind überspannt, DeTschenri. Sie sollten einmal Urlaub machen. Wir befinden uns erst in der zweiten Phase, und noch müssen Konfrontationen mit den Messianern unter allen Umständen vermieden werden. Sie kennen ja die entsprechenden Anweisungen der Magister. Wird ein Litigant von den Messianern enttarnt, ist er sofort zu eliminieren, selbst dann, wenn er dem Inneren Zirkel angehört. Es ist völlig undenkbar, daß einer von uns einen Logenbruder verrät.« Er zögerte kurz. »Sind Sie erkannt worden?«
    DeTschenri drehte sein Glas in der Hand hin und her, hob den Kopf und sah den Chef-Genetikus kühl an. »Nein.«
    »Wer, glauben Sie, hat diesen ... Wie hieß er noch?«
    »Lorgen.«
    »Ja. Wer soll denn für das Auffliegen Lorgens verantwortlich sein?«
    »Einer von uns«, wiederholte DeTschenri, und er sprach so gelassen, als beträfe ihn das alles gar nicht. »Einer der hier anwesenden Litiganten. Ich glaube, ich kenne sogar seinen Namen.«
    »Ach.« Fran Brigge beherrschte sich eisern

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